Feuerwerks-Verbot: Weco und andere Pyro-Unternehmen erleiden den "Todesstoß"
Eitorf - Bereits vor dem zweiten Feuerwerks-Verbot für Silvester in Folge hatte die Weco-Geschäftsführung vom drohenden "Todesstoß" gesprochen. Das Feuerwerks-Unternehmen mit Sitz in Eitorf bei Bonn schließt jetzt das Zweitwerk im sächsischen Freiberg. Doch auch dem Stammwerk Eitorf droht die Pleite.

Mit dem Verbot durch die Bundespolitik kann Weco im zweiten Jahr in Folge keine Raketen und Böller in Deutschland verkaufen. Wirtschaftlich könnte das für den Konzern den Ruin bedeuten. Der mögliche "Todesstoß" ist eingetroffen.
In Sachsen sind 100 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Sie wurden im Sommer über das Aus informiert. Ende dieses Jahres ist Schluss.
In NRW müsste Weco bei einer Unternehmenspleite 350 Menschen entlassen.
Die Ursache: Das letztjährige Verkaufsverbot stürzte das nach eigenen Angaben größte deutsche Feuerwerksunternehmen bereits in die Krise. Am Ende stand zunächst die Schließung des Werkes in Sachsen fest.
Trotz Verhandlungsversuchen mit der Politik kam jetzt das zweite Pyro-Aus für Silvester.
Weco gibt an, hiervon erst durch die Medien erfahren zu haben.
Weco-Stammwerk in Eitorf in der Krise
Trotz mehrfacher Kontaktversuche durch den Verband der pyrotechnischen Industrie habe es keine Gespräche über das mögliche Verkaufsverbot gegeben.
"Wir sind maßlos enttäuscht von den politischen Akteuren in diesem Land. Nicht nur, dass man unsere Kontaktversuche ignoriert und unbeantwortet lässt. Sondern insbesondere, weil man sich über die Konsequenzen dieser Entscheidung scheinbar nicht im Klaren ist", schimpfte Weco-Geschäftsführer Thomas Schreiber in einer Mitteilung des Unternehmens.
Nun müssen auch die 350 Mitarbeiter bei Weco in Eitorf um ihre Jobs bangen. Kein Wunder: 95 Prozent des Umsatzes würden an den letzten drei Tagen im Jahr erwirtschaftet.
Seit Anfang Oktober wurden rund 160.000 Paletten Feuerwerksware für den deutschen Einzelhandel verpackt und ausgeliefert. Die Ware werde nun vorerst ein weiteres Jahr eingelagert.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa