Erdgas aus Russland: Konzern bestätigt Lieferungen

Düsseldorf - Der Energiekonzern Uniper hat nach dem von der Ukraine reduzierten Gas-Transit keine Einschränkungen bei der Belieferung mit russischem Erdgas verzeichnet.

Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.
Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1.  © Stefan Sauer/dpa

"Uniper erhält aktuell die vertraglich vereinbarten Gasmengen aus Russland", sagte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

"Nach den uns vorliegenden Informationen sind die Einschränkungen der Gesamtflüsse Richtung Westen erstens derzeit relativ überschaubar und zweitens wäre es den handelnden Parteien unter Umständen möglich, alternative Routen zu nutzen."

Man beobachte die Entwicklungen aber sehr aufmerksam. Uniper ist Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas.

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Die Ukraine hat am Mittwoch kriegsbedingt die Lieferungen von russischem Gas in Richtung Europa reduziert.

Über das besonders umkämpfte ostukrainische Gebiet Luhansk floss seit Mittwochmorgen kein russisches Gas mehr in Richtung Westen, wie übereinstimmend aus ukrainischen und russischen Quellen hervorging.

Größere Auswirkungen auf Deutschlands Versorgung hat das nach Behördenangaben bislang aber nicht.

Diese Karte zeigt die wichtigsten Gas-Leitungen zwischen Russland und Europa. Nord Stream 1 ist seit 2011 in Betrieb.
Diese Karte zeigt die wichtigsten Gas-Leitungen zwischen Russland und Europa. Nord Stream 1 ist seit 2011 in Betrieb.  © DPA/Grafik: F. Bökelmann

Die Erdgasspeicher in Deutschland

Blick auf eine Druckanzeige eines Gasspeichers.
Blick auf eine Druckanzeige eines Gasspeichers.  © Christian Modla/dpa-Zentralbild/dpa

Deutschland verfügt in Mittel- und Westeuropa über die größten Speicherkapazitäten für Erdgas. Laut Branchenverband Ines fassen sie Gas mit einem Energiegehalt von rund 255 Terawattstunden. Das entspricht etwa einem Viertel des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland (rund 1000 Terawattstunden).

Laut dem neuen Speichergesetz sollen sie am 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein. Am vergangenen Montag waren die Speicher zu knapp 39 Prozent gefüllt - mit steigender Tendenz.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt.

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Für gewöhnlich sind die Speicher mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt, bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. An kalten Wintertagen werden bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt.

In Deutschland gibt es 47 Untertagespeicher an 33 Standorten, die von rund 25 Firmen betrieben werden. Größter Speicherbetreiber ist der Energiekonzern Uniper, auf den rund ein Viertel der deutschen Speicherkapazität entfällt.

Der größte Einzelspeicher wird allerdings von einer Tochtergesellschaft von Gazprom Germania betrieben, die seit Anfang April von der Bundesnetzagentur treuhänderisch verwaltet wird. Er befindet sich im niedersächsischen Rehden. Auf ihn entfällt rund ein Fünftel der deutschen Kapazität.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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