Hunderttausende Arbeitsplätze in Gefahr? Viele Unternehmen bei den Strompreisen nicht rentabel

Hagen/NRW - Sieben Verbände der Auto-Zuliefererindustrie haben von der Politik eine Begrenzung der Strom- und Gaspreise gefordert.

Für Unternehmen, die viel Strom brauchen, wird die Produktion bei den Strompreisen immer schwieriger, weil es sich kaum rechnet. (Symbolbild)
Für Unternehmen, die viel Strom brauchen, wird die Produktion bei den Strompreisen immer schwieriger, weil es sich kaum rechnet. (Symbolbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

"Wenn der Staat die Energiepreise jetzt nicht deckelt, ruiniert er in kürzester Zeit die Unternehmen und viele Tausende Arbeitsplätze", sagte der Geschäftsführer des Industrieverbands Blechumformung (IBU), Bernhard Jacobs, laut einer Mitteilung vom Donnerstag in Hagen.

"Es ist fünf vor zwölf", so Jacobs. Die Energiekosten seien "wahnwitzig".

Er berichtete von Strompreissteigerungen um das Fünfzehnfache des Vorjahres und Gaspreisanstiegen um das Elffache.

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Der Geschäftsführer des Industrieverbands Metallumformung, Tobias Hain, forderte "zur Preisberuhigung eine breit aufgestellte Stromproduktion".

Er forderte auch die Abschaffung der bisherigen Strompreisbildung, bei der der Preis für das teuerste Kraftwerk den Strompreis für alle bestimmt.

Aktuelle Strompreise als Problem

"Der Staat muss alle denkbaren Maßnahmen und Regelungen ergreifen und dabei deren langfristige Auswirkungen bedenken", so Hain.

Die Verbände forderten auch ein Entgegenkommen der Autokonzerne. Geschäftsmodelle, die das alleinige Beschaffungsrisiko beim Zulieferer sehen, hätten sich überlebt.

Die Zulieferer-Branche werde nicht länger der Puffer sein können, der unternehmerische Risiken von ihren Kunden fernhalte, erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Schraubenverbands, Hans Führlbeck.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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