Kaum Gas aus Russland! Speicher in Deutschland füllen sich nur minimal

Bonn - Trotz stark reduzierter Liefermengen aus Russland ist am Mittwoch in Deutschland weiter etwas Gas eingespeichert worden.

Die Gasspeicher in Deutschland sorgen für ausreichend Gas im Winter. Deshalb müssen sie im Sommer vollgemacht werden.
Die Gasspeicher in Deutschland sorgen für ausreichend Gas im Winter. Deshalb müssen sie im Sommer vollgemacht werden.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Der Füllstand der deutschen Speicher habe sich von Dienstag auf Mittwoch um 0,3 Prozentpunkte auf 67,5 Prozent erhöht, berichtete die Bundesnetzagentur am Freitag in ihrem täglichen Gas-Lagebericht.

Seit Mittwoch liegen die Gas-Liefermengen aus der Ostseepipeline Nord Stream 1 nur noch bei etwa 20 Prozent der Kapazität.

Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssen.

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Um das Ziel zu erreichen, müssen damit rein rechnerisch bis zum 31. August täglich gut 0,2 Prozentpunkte hinzukommen.

Die Bundesnetzagentur spricht angesichts der sinkenden Gaslieferungen aus Russland von einer angespannten, aber stabilen Lage bei der Versorgung.

Gasspeicher müssen weiter für den Winter befüllt werden

Die Betreiber der deutschen Erdgasspeicher gehen davon aus, dass selbst bei anhaltend niedrigen Lieferungen durch Nord Stream 1 die Depots weiter befüllt werden können.

Die Großhandelspreise gingen am Freitag leicht zurück.

Sie lägen in Folge der erneuten Lieferreduzierung aber weiter auf sehr hohem Niveau, berichtete die Behörde weiter.

Wie ernst die Lage ist, zeigten Pläne für die Kohle-Güterzüge in Deutschland. So hat das jüngste Energiesicherungspaket von Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) zum Ziel, Transportkapazitäten für Brennstoffversorgung auf der Schiene sicherzustellen.

Um Gas einzusparen, sollen Steinkohlekraftwerke aus der Reserve geholt werden.

Geplant ist dem Papier zufolge, dass in einem ersten Schritt kurzfristig die Nutzungsbedingungen des Schienennetzes angepasst werden, um Mineralöl- und Kohletransporte bei der Vergabe freier Trassen zu priorisieren.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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