NRW-Verleger fordern finanzielle Unterstützung für Zeitungs-Zustellung
Köln - Die Verleger in Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene für eine finanzielle Unterstützung der frühmorgendlichen Zeitungszustellung einzusetzen.

"Die Kostenexplosion in der Zustellung ist ein Problem mit existenziellem Ausmaß", erklärte der Vorsitzende des Digitalpublisher und Zeitungsverleger Verbands in NRW (DZV.NRW), Christian DuMont Schütte, am Dienstag.
Die weitere Erhöhung des Mindestlohns habe die Situation noch einmal verschärft.
Die flächendeckende Informationsversorgung sei akut gefährdet. Die Bundesregierung müsse daher ein Förderkonzept vorlegen.
Der Verbandsvorsitzende sprach bei der Jahreshauptversammlung am Dienstag in Köln auch von steigenden Papier- und Energiekosten, die die Verlage zusätzlich belasteten.
Er forderte die Politik auf, lokale journalistische Vielfalt möglichst staatsfern und niedrigschwellig zu unterstützen. Eine Lösung sei, die Mehrwertsteuer für journalistische Angebote "auf Null" zu setzen, sagte DuMont Schütte.
Gaspreise sorgen auch Verleger
Sorge bereitet dem Verband nach eigenen Angaben die Gasversorgung. "Die meisten Zeitungspapierhersteller in Deutschland erzeugen ihre Energie mit Gas", sagte DuMont Schütte. Daher mache sich der DZV.NRW dafür stark, "dass die Zeitungsproduktion als kritische Infrastruktur in einem Gasnotfallszenario gesichert bleibt".
Trotz der schwierigen Lage sehe er die Branche bei der digitalen Transformation und auch wirtschaftlich auf einem guten Weg, sagte DuMont Schütte. "Die vergangenen Jahre haben digitalem Paid Content einen wichtigen Schub verliehen."
Im zurückliegenden Jahr seien die Verkaufszahlen bei E-Paper und digitalen Bezahl-Abos wieder gewachsen.
Titelfoto: Ralf Hirschberger/dpa