Ukraine-Krieg: Spritpreise klettern auf neues Allzeithoch
Hamburg - Die Spritpreise haben ein neues Allzeithoch erreicht. Der Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte dafür verantwortlich sein.

Viele Hamburger Autofahrer trauten am Freitagmorgen ihren Augen kaum. Sie sahen an vielen Tankstellen den Superpreis in die Nähe der 2-Euro-Marke klettern. 1,959 Euro sollte ein Liter E5 kosten. Inzwischen sind die Preise wieder leicht gefallen.
Der ADAC hat sich für TAG24 die Entwicklung der vergangenen Tage genau angesehen. Tatsächlich haben die Experten bereits am Donnerstag wenige Stunden nach dem Kriegsbeginn steigende Preise festgestellt.
Die Sorge vor kriegsbedingter Inflation in Deutschland scheint berechtigt.
Bundesweit kostete Kraftstoff der Sorte Super E10 am Donnerstag im Schnitt 1,759 Euro je Liter, Diesel war für 1,679 Euro pro Liter zu haben, sagte ADAC-Sprecher Christian Hieff. "Das markiert bei beiden Sorten ein neues Allzeithoch."
Für den heutigen Freitag gebe es noch keine Auswertung, aber schon jetzt sei feststellbar, dass "nochmal kräftig was drauf kommt".
Deutsche Abhängigkeit von Russlands Öl ist gewaltig

Wie viel genau, werde sich erst am Samstag zeigen. Der Preissprung beruhe mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den steigenden Ölpreisen.
Am Donnerstagmorgen kostete das für Europa wichtige Erdöl der Sorte Brent so viel wie seit 2014 nicht mehr. Zwischenzeitlich stieg der Preis für ein Barrel auf 103,50 Dollar und damit um 6,11 Prozent im Vergleich zum Vortag.
Zuletzt fiel der Ölpreis am Freitag wieder unter die 100-Dollar-Marke. Das könnte sich demnächst auch wieder an den Zapfsäulen mit niedrigeren Beträgen zeigen, doch wie lange?
Nicht nur beim Erdgas auch beim Öl ist Deutschland abhängig von Russland. Etwas mehr als 40 Prozent der Rohöl-Importe stammen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums von dort.
Der Spiegel formulierte es kürzlich sehr plakativ: "Wer tankt, bezahlt oft für Putins Panzer in der Ukraine mit". Außerdem hält Wladimir Putin (69) mit den Gas- und Öl-Ressourcen seines Landes ein gewaltiges Druckmittel gegen den Westen in der Hand.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa