Feuerwerk überall verboten: So traurig fällt der Weco-Weihnachtsgruß aus

Eitorf - Traurige Weihnachten beim Feuerwerk-Produzenten Weco in Eitorf bei Bonn: Europas größter Pyro-Hersteller darf im zweiten Jahr in Folge keine Silvester-Raketen verkaufen. Das Unternehmen ist deshalb wirtschaftlich angeschlagen, 350 Mitarbeiter in Sorge.

Bei Weco in Eitorf stehen 350 Mitarbeiter in Lohn und Brot.
Bei Weco in Eitorf stehen 350 Mitarbeiter in Lohn und Brot.  © Christophe Gateau/dpa

160.000 Paletten Pyrotechnik wurden produziert und können jetzt nicht verkauft werden.

Das Unternehmen verhandelt aktuell über Ausgleichszahlungen vom Staat und weitere Hilfen für zusätzliche entstandene Kosten.

Der Weihnachtsgruß von Weco fällt entsprechend traurig aus. Bei Facebook teilte der mittelständische Betrieb mit: "Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, gehen wir mit sehr gemischten Gefühlen in die Weihnachtstage."

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Die Begründung: "Zu unverständlich ist für uns das erneute Feuerwerksverbot, zu groß der wirtschaftliche Schaden und zu groß die Enttäuschung."

Dennoch blicke man mit Zuversicht und Hoffnung auf die nächsten Wochen.

Zum Schluss blieb dem Unternehmen trotzdem noch die Kraft für einen herzlichen Gruß: "Wir wünschen euch, euren Freunden und euren Familien von Herzen ein wunderschönes Weihnachtsfest, mit gemütlichen gemeinsamen Stunden, leckerem Essen, tollen Geschenken und guten Geschichten!"

Hilfen für WECO nach staatlichen Verbot erwartet

Anfang der Woche hatte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (61, FDP) den Pyro-Hersteller besucht und Hilfe versprochen.

Am Donnerstag informierte das Bundesministerium dann tatsächlich über geplante Hilfen für die Hersteller von Feuerwerk.

Konkret können Firmen, deren Produkte unmittelbar vom Verkaufsverbot betroffen sind und die einen Umsatzeinbruch von mindestens 80 Prozent gegenüber Dezember 2019 erlitten haben, Lager- und Transportkosten erstattet bekommen - und zwar für die Monate Dezember 2021 bis März 2022.

Dazu sollen weitere Förderungen kommen. Die Sonderregelung vom Donnerstag richte sich an Hersteller, Importeure und Großhändler von Feuerwerk, nicht aber an Unternehmen des Einzelhandels, hieß es.

Bei Weco will man aber nicht nur Lager- und Transportkosten erhalten. "Wir erwarten seitens der Politik eine Kompensation des Umsatzausfalls", hatte Thomas Schreiber (51), Inhaber und Geschäftsführer von Weco, der Welt am Sonntag gesagt.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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