Zäher Cannabis-Prozess: Zweiter Anlauf und immer noch kein Ende in Sicht
Flensburg - Der im Oktober begonnene Flensburger Cannabis-Prozess zieht sich weiter in die Länge.

Aktuell seien Verhandlungstage bis Anfang Juni terminiert worden, sagte ein Gerichtssprecher. Es würden aber noch weitere Termine hinzukommen.
Derzeit werde wegen des eingeschränkten Gesundheitszustandes zweier Angeklagter einmal die Woche und nur halbtags verhandelt. Wegen der Vielzahl der Prozessbeteiligten verhandelt das Landgericht Flensburg in den Räumlichkeiten des Oberverwaltungsgerichts in Schleswig.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Hauptangeklagten vor, gemeinsam mit anderen in größeren Mengen Cannabis anzubauen und zu verkaufen.
Insgesamt wurden rund 210 Taten angeklagt. In den Jahren 2008 bis 2016 sollen fast 400 Kilogramm Cannabis produziert worden sein.

Verfahren gegen zwei der ursprünglich 13 Angeklagten sind den Angaben zufolge mittlerweile abgetrennt worden. Sie werden gesondert verhandelt.
Diesen beiden Männern war zur Last gelegt worden, eine Plantage aufbauen zu wollen. Dazu gekommen ist es aber scheinbar nicht.
Zwei Angeklagte haben über ihre Anwälte Geständnisse eingelassen, weitere Einlassungen wurden bisher nicht angekündigt. Im weiteren Verlauf des Prozesses werden Durchsuchungsergebnisse, Protokolle und andere Akten ausgewertet. Danach sollen voraussichtlich Polizeibeamte zu den polizeilichen Vernehmungen der Angeklagten gehört werden.
Es ist bereits der zweite Anlauf des Prozesses. Die Hauptverhandlung musste im Oktober neu aufgerollt werden, weil ein Verteidiger im ersten Anlauf nach wenigen Verhandlungstagen sein Mandat niedergelegt hatte.
Auch der zweite Anlauf begann zäh mit diversen Aussetzungsanträgen, die aber abgewiesen wurden.