Kracht das höchstgelegene Haus des Zittauer Gebirges den Hang hinunter?

Zittau/Oybin - Große Sorgen um das höchstgelegene Haus des Zittauer Gebirges: Bereits 1987 musste die beliebte Hochwaldbaude wegen Rutschungsgefahr gesperrt werden. Die aufwändige Sanierung zu DDR-Zeiten war fehlerbehaftet, sodass inzwischen eine ähnliche Situation droht. Für die Rettung der Baude wird jetzt passenderweise das SED-Vermögen angezapft.

Wuchtig thront die Hochwaldbaude über den Grenzort Oybin. Ausflügler und Wanderer fühlen sich hier seit Jahrzehnten willkommen.
Wuchtig thront die Hochwaldbaude über den Grenzort Oybin. Ausflügler und Wanderer fühlen sich hier seit Jahrzehnten willkommen.  © Rafael Sampedro

Beste Aussicht über Berge und Wälder rund um Oybin genießt man von dem 752 Meter hohen Gipfel. Und Wanderer freuen sich auf das leckere Bauernfrühstück.

Das bestellte sich auch Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck immer wieder, als er hier eine unbeschwerte Hochzeitsszene für den Oscar-nominierten Film "Werk ohne Autor" drehte.

Sorgenfalten hingegen bereitet die Standsicherheit der Baude. Um Katastrophen-Meldungen vorzubeugen, stellt Zittaus Bürgermeister Thomas Zenker klar: "Die Baude ist im Betrieb nicht gefährdet! Die witterungsbedingte und sehr geringfügige Rutschung des aufgeschütteten Grundes ist bekannt und Ursache für unsere Förderungsmaßnahme."

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Weil die Grundmauern der 80 Jahre alten Baude keine ordentliche Entwässerung haben, sammelt sich darunter Sickerwasser und dringt in den Hang. Zenker: "Durch Ausspülungen sind Hohlräume entstanden, die verfüllt werden müssen." Derzeit wird ein Maßnahmeplan erstellt, der möglichst im kommenden Jahr umgesetzt werden soll.

Die dazu nötige knappe Million Euro für einen neuen Gebäude-Sockel und eine Stützmauer kann die Stadt aber nicht stemmen. Deshalb brachte Landesvater Michael Kretschmar das alte SED-Vermögen ins Spiel. Dem Freistaat stehen davon 62 Millionen Euro zur Verfügung - den entsprechenden Kabinettsbeschluss für die Hochwaldbaude gibt es bereits.

Zittaus OB Thomas Zenker (44) sieht im Betreiben der Baude gegenwärtig keine Gefahr.
Zittaus OB Thomas Zenker (44) sieht im Betreiben der Baude gegenwärtig keine Gefahr.  © Norbert Neumann
Das Zittauer Gebirge ist zwar Deutschlands kleinstes Mittelgebirge, dafür aber von großer Schönheit.
Das Zittauer Gebirge ist zwar Deutschlands kleinstes Mittelgebirge, dafür aber von großer Schönheit.  © Imago / Hohlfeld

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