Die wichtigsten Fakten über die Frauenkirche

Die Trümmer sollten nicht verschwendet sein - ein Großteil der Originalteile wurde für den Neubau wiederverwendet.
Die Trümmer sollten nicht verschwendet sein - ein Großteil der Originalteile wurde für den Neubau wiederverwendet.

Von Felix Meinicke

Dresden - Die Frauenkirche ist ein Symbol für Frieden und hat mit ihrer prächtigen Erscheinung auch viel über den Neumarkt zu erzählen.

"Sie ist weltweit als Symbol des Friedens akzeptiert", betont Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU).

In diesem Jahr feiert das Bauwerk Jubiläum der Weihe vor 10 Jahren. Bundespräsident Joachim Gauck hält am 70. Jahrestag der Bombardierung der Stadt am 13. Februar eine Gedenkrede.

Das sind die wichtigsten Fakten zur Frauenkirche

Die Frauenkirche ist heute ein Symbol für Frieden und wird nicht nur für geistliche Anliegen genutzt.
Die Frauenkirche ist heute ein Symbol für Frieden und wird nicht nur für geistliche Anliegen genutzt.

Die Eröffnung: Der prachtvolle Sakralbau wurde von 1726 bis 1743 nach einem Entwurf von George Bähr erbaut und erstmals 1745 eröffnet. Umso tragischer war die nahezu vollständige Zerstörung - ziemlich genau 200 Jahre später.

Die Zerstörung: Am 13. und 14. Februar brannte die Frauenkirche nach drei Luftangriffen durch Bomber der Briten und Amerikaner vollständig aus. Am 15 Februar, 10 Uhr hielten die Pfeiler die Last der Kuppel nicht mehr. Die Kirche brach in sich zusammen.

Der Umgang mit der Ruine nach der Zerstörung: Der Altar wurde 1947 gesichert und zugemauert, um ihn vor der Witterung zu schützen. Er hatte den Zusammensturz relativ unbeschadet überstanden, weil geschmolzenes Zinn der Silbermannorgel darüber floss und ihn konservierte.

Eine Vielzahl an Steinen wurde in die Salzgasse abtransportiert und eingelagert. Teils wurden Trümmerteile zur Gestaltung anderer städtischer Gebäude genutzt. Während der DDR wurde der Wiederaufbau nicht bewilligt.

Der Initiator des Wiederaufbaus: Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde Star-Trompeter Ludwig Güttler Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V. sowie Kurator der Stiftung Frauenkirche Dresden.

Für sein Engagement beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche wurde er im September 2007 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Bereits 200 Jahre bestand das Original schon, bevor es 1945 zerstört wurde.
Bereits 200 Jahre bestand das Original schon, bevor es 1945 zerstört wurde.

Der Name: Die Namensgebung erschließt sich erst durch den Blick in die Geschichte. Die ursprüngliche Bezeichnung der Kirche lautete "Unserer Lieben Frauen" und verwies auf Maria, die Mutter Jesu.

Obwohl die evangelische Kirche keine Marienverehrung kennt, verkürzte sich der Name der Einfachheit halber im Laufe der Zeit.

Die Besucher: Seit der "Wiedereröffnung" 2005 besuchten mehr als 18 Millionen Menschen aus aller Welt das wiederentstandene Gebäude im Stil des Spät-Barocks zu Besichtigungen, Konzerten, Andachten und Gottesdiensten. Prominente Gäste waren unter anderem Sylvia Königin von Schweden und Wladimir Putin.

Die Kosten: Die Stiftung Frauenkirche Dresden muss jährlich eine Million Euro aufbringen, um die "Dickmadam" zu unterhalten.

"Das sind 2500 Euro pro Tag, und nach der Finanzkrise sind die Bedingungen nicht ganz einfach", sagt Pfarrer Sebastian Feydt. Die Baukosten des Wiederaufbaus zwischen 1996 und 2005 betrugen insgesamt 182,6 Millionen Euro.

Die Maße: Die Frauenkirch ist 50,02 Meter lang und 41,96 Meter breit. Ihre Gesamthöhe beträgt 91,23 Meter. Im Innenraum ist der höchste Punkt der Kuppeldecke 36,65 Meter.

Der Steinbau: Beim Wiederaufbau wurden 43 Prozent der Steine des Originalbauwerks teilweise wiederverwendet. Die Ruinenteile machen 34 Prozent der Gesamtmasse aus.

Hier gut zu erkennen: originalgetreu wurde der Sakralbau an Ort und Stelle nachkonstruiert. Diese Strebe ist sogar eins zu eins übernommen.
Hier gut zu erkennen: originalgetreu wurde der Sakralbau an Ort und Stelle nachkonstruiert. Diese Strebe ist sogar eins zu eins übernommen.

Fotos: dpa, Eric Münch