Zwickau: Gähnende Leere in bester Lage

Zwickau – Drei leere Kaufhäuser - Horten/Schocken, Joh, Wöhrl - mitten in der Zwickauer City, und keine Lösung des Problems in Sicht. Schocken machte 1999 dicht, Joh folgte 2013, im vergangenen Jahr erwischte es Wöhrl. Wiederbelebung? Bislang Fehlanzeige.
Damit stehen mehr als 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche in bester Lage der viertgrößten Stadt Sachsens leer. Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (60, SPD) glaubt auch nicht daran, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird: "Wir haben in Zwickau genug Verkaufsfläche", räumte sie in einem Radiointerview ein.
Was nicht heißen soll, dass die Stadt nicht versucht, doch noch eine Lösung zu finden. "Es gibt nach wie vor Kontakt mit den Eigentümern der Immobilien", sagt Rathaus-Sprecher Matthias Merz (47). Doch die Gespräche gestalten sich zäh.
Geld, Denkmalschutz, Gebäudezustand, die generelle Entwicklung des Einzelhandels - es gibt viele Hemmnisse. "Wir müssen auch klären, ob und wie klassische Kaufhäuser in der heutigen Zeit noch aktuell sind", so Merz. Und nicht zuletzt spielen auch die privatwirtschaftlichen Interessen der Besitzer eine wichtige Rolle.
Die Stadtverwaltung hat, so betont Merz, weiterhin den Willen, die Innenstadt nachhaltig zu beleben. "Wir kapitulieren nicht vor diesem Problem, sind auch für Vorschläge der Bürger offen."


