Weil Stadt kein Personal findet: Zwönitz gibt sein Freibad ab

Zwönitz - Personal-Ebbe im Freibad Zwönitz: Weil die Stadt keine Mitarbeiter mehr findet, lässt sie ihr Freibad ab 2020 vom Dienstleister S+F führen, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Annaberg-Buchholz.

Freibad Zwönitz: Die Stadt vergab den Betrieb an eine Stadtwerke-Tochter in Annaberg-Buchholz. Grund: Personalmangel.
Freibad Zwönitz: Die Stadt vergab den Betrieb an eine Stadtwerke-Tochter in Annaberg-Buchholz. Grund: Personalmangel.  © André März

Schon 2017 hatte die Stadt ihr Freibad im Ortsteil Brünlos an S+F vergeben - ebenfalls wegen Personalmangels. Nun warb Beigeordneter Andy Kehrer (52, CDU) im Stadtrat erfolgreich für eine Wiederholung: "Wir hatten zum Saisonstart 2019 dringend einen Badleiter, Angestellte und Rettungsschwimmer gesucht." Niemand meldete sich.

Mit Ach und Krach hielt sich das Freibad trotzdem über Wasser. Doch drei von vier Badangestellten kündigten nach der Saison. Das Aus. Andy Kehrer kann mit der Vergabe des Badbetriebes nach Annaberg gut leben: "Wir sparen sogar Kosten, weil wir im Winter keine Freibadmitarbeiter mehr beschäftigen müssen."

Fachkräftemangel gibt es nicht nur in Zwönitz und nicht nur in Freibädern. Auch die übrige Verwaltung sowie zahllose Unternehmen suchen händeringend Personal.

Die Landtagsabgeordnete Marika Tändler-Walenta (35, Linke) sieht drei Auswege: "Wir müssen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, auch die Gehälter erhöhen. Zudem brauchen wir die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte."

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