70.000 Lkw-Fahrer fehlen: So will NRW den Beruf jetzt attraktiver machen

Von Dorothea Hülsmeier

Düsseldorf - Angesichts des drastischen Mangels an Berufskraftfahrern setzen sich die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen in Nordrhein-Westfalen für eine leichtere Anerkennung von ausländischen Führerscheinen und bessere Arbeitsbedingungen ein.

Rastplätze in Nordrhein-Westfalen sollen in Zukunft attraktiver werden. (Symbolbild)  © Bernd Thissen/dpa

Die schwarz-grüne Landesregierung soll beim Bund darauf hinwirken, dass die Ausbildungszeit für Berufskraftfahrer verkürzt wird und Prüfungen auch in Fremdsprachen abgelegt werden könnten.

Das geht aus einem Antrag von CDU und Grünen für das Plenum des Landtags kommende Woche hervor.

Nach Ansicht der Fraktionen sollte die Liste der Staaten erweitert werden, deren Fahrerlaubnisse anerkannt werden, um mehr ausländischen Fachkräften die Arbeit in Deutschland zu ermöglichen. Hürden für die Beschäftigung von Personen aus dem Ausland sollten abgebaut werden.

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Rund 480.000 Menschen arbeiten in Deutschland nach Angaben von CDU und Grünen als Lastwagen- oder Busfahrer. Bereits heute fehlten jedoch rund 70.000 Lkw-Fahrer und etwa 7700 Busfahrer.

Das Durchschnittsalter der Fahrerinnen und Fahrer liege bei über 50 Jahren, während zu wenige junge Menschen in den Beruf nachrückten. Fehlende Fachkräfte seien für die überwiegend mittelständisch geprägte Branche ein zunehmendes Problem und ein Wettbewerbsnachteil.

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Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden

Vielfach herrschten in der Branche auch unattraktive Arbeitsbedingungen. So sollen nach Ansicht von CDU und Grünen moderne Systeme der Parkraumbewirtschaftung eingesetzt werden, damit Lkw-Fahrer Stellplätze finden.

Rastanlagen für Lkw-Fahrerinnen und Fahrer müssten besser ausgestattet werden - etwa mit ganztägig gepflegten Sanitäranlagen, Gastronomie, Überwachung, Wasserzapfstellen, WLAN und Lärmschutz.

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