Ist Bio-Milch wirklich besser? Öko-Test untersucht zwanzig Produkte und kürt zwei klare Sieger

Frankfurt / Main - Für die Februar-Ausgabe sah sich Öko-Test zahlreiche verschiedene Bio-Milchsorten genauer an. Lohnt sich der höhere Preis?

Ob zum Kaffee, im Müsli oder zum Backen: Milch ist nach wie vor beliebt. Doch welche ist die Beste?
Ob zum Kaffee, im Müsli oder zum Backen: Milch ist nach wie vor beliebt. Doch welche ist die Beste?  © yelenayemchuk/123RF

Wer Milch gern konsumiert, steht im Supermarkt vor einer schweren Wahl. Denn zahlreiche Hersteller machen die Auswahl nicht gerade einfach.

Bio-Milch ist oftmals deutlich teurer als das herkömmliche Molkereiprodukt. Doch ist der Preis es wert? Was sind die Unterschiede? Und bekommen Bio-Bauern mehr Geld?

Um das herauszufinden, hat Öko-Test zwanzig Bio-Milchmarken getestet. Eines gleich vornweg: Zwei davon erhalten die Bestnote, doch knapp 30 Prozent schneiden lediglich mittelmäßig ab!

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Zunächst kann Öko-Test allen Bio-Milchsorten eine Empfehlung aussprechen. Denn im Gegensatz zu den normalen Milcherzeugnissen besitzen diese einen viel höheren Standard, was Qualität des Lebensmittels, Tierwohl und ökologisches Wirtschaften angeht.

Doch das bedeutet nicht gleich, dass alle Bio-Bauern locker von den Produkten ihrer Kühe leben können. Eine Studie ergab, dass Verbraucher im Schnitt mehr als 20 Cent pro Liter zahlen müssten, damit sich die Situation verbessert.

Der Begriff "Bio" lässt sich weit ausdehnen. So sehen manche der Tiere niemals eine grüne Weide.

Diese Kriterien machen Bio-Milch besser

So stellt man sich Bio-Milch vor, eine glückliche Kuh auf einer grünen Weide. Doch hinter "Bio" steckt nicht immer das, was man erwartet.
So stellt man sich Bio-Milch vor, eine glückliche Kuh auf einer grünen Weide. Doch hinter "Bio" steckt nicht immer das, was man erwartet.  © Christiane Oelrich/dpa

Öko-Test stellt klar: Nur wegen des Aufdrucks "Bio" ist nicht gleich alles besser. Aber vieles!

Die getesteten Produkte überzeugen im Geschmack, selbst wenn sie kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen.

Auch bei der Schadstoffanalyse gibt es kaum Probleme. Lediglich die Bio-Milch von Gläserne Molkerei Frische Heumilch, Bio und Upländer Bauernmolkerei Frische Bio Vollmilch fallen negativ auf.

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Sie enthalten auffällige Mengen des Keims Bacillus cereus, der bei wenigen empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Problemen führen kann.

Damit der Aufdruck Bio den Weg auf die Verpackung findet, müssen sich die Bauern an die Mindeststandards der EU-Öko-Verordnung halten.

Heißt: Unter anderem darf kein genmanipuliertes Futter verwendet werden. Die Tiere müssen mindestens sechs Quadratmeter Platz im Stall haben und ins Freie gelassen werden.

Das mit "Frei" eine Weide gemeint sein muss, ist nicht vorgeschrieben. Das Wohl der Tiere und die Einhaltung der Standards wird von unabhängigen Kontrolleuren untersucht.

Zwei Milch-Produkte sind klare Sieger

Milchprodukte stehen bei vielen nach wie vor auf dem täglichen Speiseplan. Öko-Test rät zu Bio-Milch.
Milchprodukte stehen bei vielen nach wie vor auf dem täglichen Speiseplan. Öko-Test rät zu Bio-Milch.  © 123RF/Cseh Ioan

Zwei der zwanzig getesteten Milchprodukte schneiden sehr gut ab. Es sind die Milcherzeugnisse von Alnatura und dem Hersteller Denree!

Aber auch elf gute Vollmilchprodukte werden empfohlen, zum Beispiel von Lidl, Penny, Rewe, Edeka oder Netto.

Das Prädikat "Befriedigend" erhalten fünf Sorten: Ammerländer Bio-Milch, Brechtesgadener Land Frische Bio-Alpenmilch, Gute Bio Frische Vollmilch von Aldi Nord/Aldi Süd, Hamfelder Hof Vollmilch, K-Bio Frische Vollmilch von Kaufland.

Die Produkte Schrozberger Milchbauern Demeter Frische Vollmilch und Weihenstephan Frische Milch, Bio bekommen sogar nur ein "Ausreichend".

Wer hingegen gar keine Milch trinken möchte und lieber eine pflanzliche Alternative bevorzugt, ist mit dem TAG24-Artikel Die Milch macht's - Auch ohne Kuh bestens beraten.

Titelfoto: Bildmontage

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