Was wir als süßen Brotbeleg essen, wird am häufigsten als Marmelade bezeichnet. Doch was bedeutet denn dann Konfitüre oder Gelee? Es hat eine EU-Verordnung gebraucht, um Klarheit zu schaffen.

Streichen wir uns gerade Marmelade, Gelee oder Konfitüre aufs Brot? Schnell sprechen wir von Marmelade, ist das Wort doch ein Sammelbegriff für fast alle Aufstriche aus Früchten geworden. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass es mittlerweile kaum noch Marmelade zu kaufen gibt! Denn Konfitüre und Gelee lösen diese mehr und mehr ab.

Der Unterschied ist klein, aber fein. Es kommt einfach auf die Konsistenz an, zu der die Früchte verarbeitet wurden. Der Sprachenwirrwarr ist aber weit ausgeprägt. So sehr, dass es sogar auf EU-Ebene mittlerweile Vorschriften gibt, ab wann ein Aufstrich als Gelee, Marmelade oder Konfitüre bezeichnet werden sollte.

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Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

• Marmelade und Konfitüre werden aus eingekochten Früchten hergestellt. Gelee bezeichnet einen Aufstrich aus Fruchtsaft, Zucker und Geliermittel und ist daher ohne Fruchtstücke.
  
• Eine Regelung der Europäischen Gemeinschaft von 1979 legte fest, dass sich Marmelade auf Zitrusfrüchte bezieht, Konfitüre auf alle weiteren Früchte. Eine Marmelade muss demnach zu mindestens 20 Prozent aus Zitrusfrüchten bestehen.
  

Um sich über den Unterschied der süßen Aufstriche klar zu werden, sollte man vor allem erstmal verstehen, was die einzelnen Begriffe genau bezeichnen. Marmelade ist als Begriff am weitesten verbreitet. Doch – was genau ist Marmelade eigentlich?

Wahrscheinlich stammt der Begriff von dem portugiesischen Wort "marmelo", was Quitte bedeutet. Die ersten überlieferten Marmeladen-Rezepte sind allesamt über das Einkochen von Quitten zu Mus.

Doch Klarheit über den Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Gelee schaffte erst eine Verordnung der Europäischen Gemeinschaft. Schauen wir mal auf die Insel Großbritannien: Hier bezeichnet man alles als "marmelade", was sich auf Zitrusfrüchte bezieht. Das Einkochen anderer Früchte wird als "jam" bezeichnet. 1979 wurde diese Regel auf EU-Ebene übertragen.

Marmelade ist also vor allem dann als solche zu bezeichnen, wenn sie aus Zitrusfrüchten hergestellt wurde!

Was wir im Alltag oft als "Marmelade" bezeichnen, ist eigentlich Konfitüre. Marmelade bezieht sich auf Zitrusfrüchte, Konfitüre bezieht sich auf die restlichen Aufstriche aus Fruchtstücken und Zucker.

Das Wort leitet sich vom französischen "confiture" ab, welches Konfekt bedeutet. Dieses geht auf das lateinische "conficerem" zurück und zeigt: schon im antiken Rom wurden Früchte mit Zucker konserviert, um sie länger haltbar zu machen. Im Sprachgebrauch hat sich Konfitüre jedoch nach wie vor nicht so richtig durchgesetzt.

So neigen die Deutschen dazu, ihren Fruchtaufstrich lieber als Marmelade zu bezeichnen statt als Konfitüre.

Das dritte im Bunde ist Gelee – manchmal auch als Sulz bezeichnet. Der Begriff kommt wieder aus Frankreich: "gelée" bedeutet soviel wie "zum Erstarren bringen" und stammt vom Vorgang des Gelierens, bei dem der Fruchtsaft mit Zucker eingekocht wird.

Marmelade und Konfitüre werden aus eingekochten Früchten hergestellt; Gelee jedoch nur aus Fruchtsaft ohne feste Fruchtbestandteile. Auch Fleisch wird oft für Saucen geliert. Man kann Gelee also daran am besten erkennen, dass es keine kleinen Fruchtteile beinhaltet.

Ob Quittengelee, Johannisbeer-Gelee oder Traubengelee: Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Fazit: Beim Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Gelee kommt es auf die Früchte und die Herstellung an.

Marmelade und Konfitüre werden aus eingekochten Früchten mit Zucker hergestellt. Marmelade besteht dabei nur aus Zitrusfrüchten. Gelee jedoch wird aus Fruchtsaft gewonnen und hat daher keine Fruchtstücke beim Aufstreichen.