Völlegefühl nach dem Essen: Diese Hausmittel helfen

Leider folgt auf den feierlichen Gaumenschmaus zu Familienfesten oder an Feiertagen oft ein unangenehmes Völlegefühl. Mit einfachen Mitteln und Tricks kannst Du jedoch den Schmerzen, der schlechten Laune sowie der Trägheit entgehen.

Übermäßiges und fettiges Essen kann ein unangenehmes Völlegefühl verursachen, was sich jedoch mit einigen Hausmitteln behandeln lässt.
Übermäßiges und fettiges Essen kann ein unangenehmes Völlegefühl verursachen, was sich jedoch mit einigen Hausmitteln behandeln lässt.  © 123RF/Elnur

Zu Feierlichkeiten werden größtenteils sehr viele und außergewöhnliche Gerichte serviert, wie z.B. die Weihnachtsgans, welche es nur einmal im Jahr gibt, sodass man gut und gern mehrere Portionen vom Braten verzehrt.

Die Folgen nach dem Essen sind dann häufig nicht mehr so schön, denn Völlegefühl, Bauchschmerzen und Müdigkeit vermiesen die Feiertage.

Völlegefühl beschreibt einen subjektiv empfundenen Druck oder eine Spannung im Magen bzw. der Bauchregion. Besonders reichhaltiges und übermäßiges Essen liegt schwer im Magen und kann auch zu weiteren Beschwerden wie Übelkeit und einem dicken Blähbauch führen.

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Der TAG24-Ratgeber stellt Euch wirksame Hausmittel gegen das Völlegefühl vor und erklärt, was Du noch tun kannst, um den Druck im Magen zu vermeiden.

Völlegefühl: Die Ursachen für Druck im Magen

Ein der häufigsten Ursachen für das Völlegefühl ist eine übermäßige Nahrungsaufnahme. Auch schwer verdauliches und fetthaltiges Essen löst einen Druck im Magen aus.

Schnelles Essen und schlechtes Kauen wirken sich ebenso negativ auf die Verdauung aus. Zu wenig Bewegung führt ebenfalls zu einem Völlegefühl, da die Magenmuskulatur nicht angeregt wird und der Verdauungsprozess stoppt. Probleme bei der Verdauung können auch auftreten, wenn man ständig etwas isst und der Körper keine Pausen hat. Dazu zählen auch kleine Snacks wie Obst und kalorienhaltige Getränke.

Ein Völlegefühl kann auch ein Symptom von Erkrankungen z. B. im Magen-Darm-Bereich wie ein Reizmagen und das Reizdarm-Syndrom oder von organischen Schäden an Leber und Magen sein.

Bei Frauen in den Tagen vor der Regelblutung oder während der Schwangerschaft kann es vermehrt zu einem Völlegefühl kommen, was meist mit dem Hormonhaushalt zusammenhängt und nicht bedenklich ist. Wird der Leidensdruck jedoch zu stark, dann lohnt sich ein Besuch beim Arzt.

Welche Rolle die Uhrzeit bei der Ernährung spielt, erfährst Du unter: Abends keinen Salat oder Alkohol: Gibt es die perfekte Uhrzeit fürs Essen?

Völlegefühl: Die besten Hausmittel

Die im Tee aus Pfefferminzblättern enthaltenen ätherischen Öle lindern das Völlegefühl.
Die im Tee aus Pfefferminzblättern enthaltenen ätherischen Öle lindern das Völlegefühl.  © unsplash/Nelima Lubisia

Gegen das Völlegefühl helfen ätherische Öle, welche in Extrakten, Ölen und Präparaten von bestimmten Pflanzen enthalten sind. Diese wirken krampflösend, entzündungshemmend und schützen vor Blähungen.

Pflanzliche Stoffe, die das Völlegefühl dämpfen, sind:

  • Sanddorn
  • Angelikawurzel (Engelwurz)
  • Anis
  • Artischocken
  • Benediktenkraut
  • Enzian
  • Fenchel
  • Gelbwurz
  • Ingwer
  • Kamille
  • Kümmel
  • Pfefferminze
  • Wermutkraut
  • Zitronenmelisse
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Wer ein Völlegefühl hat, bereitet sich am besten einen Tee aus Pfefferminzblättern zu. Wärmekissen und -flaschen entspannen die Bauchmuskulatur ebenfalls. Sehr wirkungsvoll ist auch ein gemütlicher Verdauungsspaziergang. Generell sollte man sich möglichst entspannen und den Körper nicht noch zusätzlich stressen. Es lohnt sich auch zu warten, bis sich das Völlegefühl wieder gelegt hat und man wirklich Hunger bekommt, bevor erneut gegessen wird.

Völlegefühl: Helfen Alkohol, Kaffee oder Zigaretten bei der Verdauung?

Nach einem reichhaltigen Essen wird in großer Runde gern mal der "Verdauungsschnaps" herausgeholt, damit der Magen so richtig in Schwung kommt. Diese Annahme ist jedoch ein Irrtum, denn Alkohol verzögert den Verdauungsprozess zusätzlich, da sich der Körper erst mal damit beschäftigt. Je hochprozentiger der Alkohol ist, desto langsamer wird die Verdauung.

Ein qualitativ hochwertiger Kräuterlikör, Magenbitter oder Kräuterbitter, welcher wirklich die entsprechenden ätherischen Öle enthält und in geringer Menge zu sich genommen wird, kann jedoch auch einen positiven Effekt auf die Verdauung haben. Das liegt jedoch nicht am Alkohol, sondern an den Bitter- und Pflanzenstoffen.

Eine Tasse Kaffee oder Espresso nach dem Essen regt die Darmtätigkeit an, wodurch die Darmentleerung beschleunigt wird. Auf die Entleerung des Magens hat Kaffee keinen direkten positiven Effekt. Jedoch enthält Kaffee meist Bitterstoffe, die die Produktion von Magen- und Gallensäften anregen. Zu viel Magensaft kann jedoch zu Schmerzen und Sodbrennen führen.

Auch das Rauchen einer Zigarette nach dem Essen verstärkt die Produktion von Magensaft und kann Sodbrennen auslösen. Zigaretten sind auch mit Bezug auf andere gesundheitliche Risiken nicht zu empfehlen.

Auch lesenswert: (Weihnachten) zu viel gefuttert? Diese Lebensmittel helfen gegen Sodbrennen

Plätzchen und andere Süßigkeiten verleiten dazu, ständig zu essen, wodurch es zu Völlegefühl und Verdauungsproblemen kommen kann.
Plätzchen und andere Süßigkeiten verleiten dazu, ständig zu essen, wodurch es zu Völlegefühl und Verdauungsproblemen kommen kann.  © unsplash/Ksenia Yakovleva

Ständiges Völlegefühl: Wann ist das ein Fall für den Arzt?

Handelt es sich bei den Beschwerden um ein ständiges Völlegefühl, welches von anderen Symptomen begleitet wird und über einen langen Zeitraum anhält, dann könnte es ein Indiz auf eine schwerwiegende Magen-Darm-Erkrankung z. B. Reizmagen oder Reizdarm-Syndrom sein.

Folgende Symptome deuten neben dem Völlegefühl auf eine Erkrankung hin:

  • starke Blähungen
  • starke Bauchkrämpfe und Schmerzen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Erbrechen
  • blutiger Stuhlgang

Treten einige dieser Symptome auf, dann empfiehlt sich der Besuch beim Arzt. Dieser kann durch Untersuchungen wie Abtasten, Bluttest, Magenspiegelung und Ultraschall eine genauere Diagnose stellen und die weitere Behandlung bestimmen.

Völlegefühl vorbeugen: Einfache Tricks gegen die Magenbeschwerden

Das unangenehme Völlegefühl lässt sich ganz leicht vermeiden, wenn man beim Essen darauf achtet, langsam zu essen und gründlich zu kauen. Hat man ausreichend Zeit zum Essen, dann nimmt man auch das eigene Sättigungsgefühl besser war und überisst sich nicht. Kleine Pausen, in denen man z.B. das Besteck kurz zu Seite legt und gründlich kaut, helfen die eigene Sättigung festzustellen.

Beim Essen ist es auch wichtig, dass man nicht die ganze Zeit redet, denn dann neigt man dazu, zu wenig zu kauen und zu viel Luft zu schlucken. Schweigend mit Familie oder Freunden das Essen zu genießen, kann einem außerdem völlig neue Geschmackserlebnisse bescheren.

Um dem Völlegefühl zu entgehen, kann man auch das Wissen aus der indischen Heilkunst Ayurveda für sich nutzen. Diese empfiehlt eher kleine Portionen, dafür aber regelmäßig von warmen und leicht verdaulichen Speisen in Ruhe zu sich zu nehmen. Von Rohkost, kalten Gerichten und unverarbeiteten Lebensmitteln genau wie von Obst wird eher abgeraten. Wer dennoch auf Obst nicht verzichten möchte, sollte dieses nicht als Nachtisch und nicht frisch aus dem Kühlschrank essen.

Ein Spaziergang nach einer üppigen Mahlzeit hilft bei der Verdauung und beugt dem Völlegefühl sowie anderen Beschwerden vor.
Ein Spaziergang nach einer üppigen Mahlzeit hilft bei der Verdauung und beugt dem Völlegefühl sowie anderen Beschwerden vor.  © 123rf/stockbroker

Kalte Getränke und Lebensmittel hemmen die Verdauung genau wie übermäßiges Trinken beim Essen. Bekömmlicher ist es, wenn man über den Tag verteilt stilles und warmes Wasser trinkt. Süßstoffe, welche Getränken oder anderen Produkten zugesetzt wurden, sollten vermieden werden. Bitterstoffe, Kräuter und Gewürze z.B. Kurkuma, Kardamom, Fenchelsamen und Zimt verleihen den Speisen nicht nur einen einzigartigen Geschmack, sondern begünstigen den Verdauungsprozess.

Ayurveda bezieht sich auf den Körper als ganzheitliches System. Hat man Probleme mit der Verdauung, kann das auch an Stress oder anderen Beschwerden liegen. Spaziergänge, Entspannungsübungen und genügend Schlaf wirken sich positiv auf die Verdauung aus und können einem Völlegefühl vorbeugen. Zahlreiche Zwischenmahlzeiten, Snacks und ständiges Essen ohne Pausen sind zu vermeiden, da der Körper Zeit zum Verdauen benötigt.

Zu Feiertagen und sonstigen Festlichkeiten etwas mehr zu essen, als der Hunger eigentlich verlangt, sollte der eigenen Verdauung zuliebe eine Ausnahme bleiben.

Titelfoto: 123RF/Elnur

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