Ihr möchtet große Mengen Tomaten verarbeiten? So könnt Ihr sie haltbar machen!

Deutschland - Als Gärtner/in freut man sich häufig wie ein Kind, wenn im Sommer die Ernte beginnt und die zarten Tomaten endlich eine kräftige rote Farbe annehmen. Doch schon nach ein paar warmen Tagen können sich viele vor einer Tomatenschwemme kaum noch retten.

Die Frage, die sich nun stellt, lautet: Wie lassen sich frische Tomaten am besten haltbar machen? TAG24 stellt die gängigsten Methoden zum Konservieren vor und gibt Euch Tipps, wie Ihr das Beste aus Euren Ernteüberschüssen macht.

Tomaten haltbar machen: Das gilt es zu beachten!

Im Sommer werden oft mehr der Tomaten reif, als man auf die Schnelle verarbeiten kann.
Im Sommer werden oft mehr der Tomaten reif, als man auf die Schnelle verarbeiten kann.  © Zu viele Tomaten geerntet? So kannst Du Tomaten verarbeiten und haltbar machen

Bevor es ans Eingemachte geht, ist es wichtig zu erfahren, auf wie viele verschiedene Weisen man Tomaten konservieren kann.

Mit einer eingekochten Tomatensoße macht man zwar grundsätzlich nichts falsch. Am Ende entscheidet aber der persönliche Geschmack, wie man die Tomaten am liebsten genießen möchte.

Da Tomaten grundsätzlich nicht lange haltbar sind und beim Lagern schnell wertvolle Inhaltsstoffe verlieren, sollte man mit dem Haltbarmachen nicht zu lange warten.

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Diese vier verschiedenen Möglichkeiten zum Konservieren von Tomaten stehen zur Verfügung:

  • 1. Trocknen
  • 2. Einkochen
  • 3. Einlegen bzw. Einwecken
  • 4. Einfrieren

1. Tomaten trocknen

Getrocknete Tomaten lassen sich vielfältig verarbeiten. Ob im Salat, auf der Pizza oder als Antipasti. Zum Trocknen eignen sich jedoch nur sehr reife und aromatische Tomaten. Erst wenn der Zuckergehalt sehr hoch ist, können sich die Aromen auch im getrockneten Zustand am besten entfalten.

2. Tomaten einkochen

Das Einkochen von Tomaten zur Tomatensoße, Suppe oder als Tomatenmarmelade (ja, Ihr habt richtig gelesen) eignet sich besonders gut, um reife Tomaten mit Schönheitsfehlern und Druckstellen weiterzuverarbeiten.

Wichtig: Beim Einkochen ist jedoch ebenso wie beim Einlegen von Tomaten Hygiene von großer Bedeutung. Im Zuge dessen sollte man die Gläser zuvor sterilisieren. Das funktioniert in kochendem Wasser oder im Backofen.

3. Tomaten einlegen bzw. einwecken

Zum Einlegen von Tomaten sind vollreife und aromatische Früchte am meisten zu empfehlen. Hierzu benötigt man ein hochwertiges Olivenöl sowie Einmachgläser und das ein oder andere Gewürz für den besonderen Geschmack.

4. Tomaten einfrieren

Möchte man sich Zeit und Aufwand sparen, gibt es auch die Möglichkeit, Tomaten einzufrieren. Das kann in pürierter Form, in Würfel geschnitten oder als ganze Frucht geschehen. Da sich nach dem Auftauen die Konsistenz des Fruchtfleischs und der Geschmack ändert, sollten eingefrorene Tomaten später nur in gekochter Form weiterverwendet werden.

Im Folgenden werden fünf Varianten vorgestellt, wie man Tomaten haltbar machen kann.

Weitere kreative Ideen, spannende Infos und geniale Küchenhacks findest Du auf der Themenseite Küchenwissen.

1. Getrocknete Tomaten selbst herstellen

Getrocknete Tomaten lassen sich im Backofen und mit Dörrautomaten selbst herstellen.
Getrocknete Tomaten lassen sich im Backofen und mit Dörrautomaten selbst herstellen.  © 123RF/Ekaterina Smirnova

Reich an Geschmack und wichtigen Nährstoffen sind getrocknete Tomaten. Um sie zu trocknen, lässt sich entweder der Backofen oder ein Dörrautomat nutzen.

Tomaten trocknen im Backofen

Die frischen Tomaten werden halbiert, geviertelt oder in Scheiben geschnitten. Anschließend gibt man sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech mit der Schnittseite nach oben. Bei einer Temperatur von 60 Grad Celsius werden die Tomaten (am besten über Nacht) für 8 bis 10 Stunden getrocknet.

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Dabei ist es wichtig, dass die Ofentür einen Spalt geöffnet bleibt, etwa durch einen dazwischen geschobenen Holzlöffel.

Getrocknete Tomaten lagern

Nachdem die Tomatenhälften getrocknet sind, lassen sich diese in vorher gründlich gereinigte Schraubgläser füllen. Die Tomate mit Salz und Gewürzen Eurer Wahl würzen und das Ganze mit hochwertigem Olivenöl aufgießen. Die Gläser bewahrt man am besten im Kühlschrank oder im Keller auf.

Alternativ kann man auch eine Tomatenpaste aus den getrockneten Tomaten zaubern. Dafür diese einfach etwas zerkleinern und mit Olivenöl im Mixer zu einer groben Paste verarbeiten.

2. Selbstgemachte Salsa aus eigenen Tomaten

Tomaten lassen sich mit wenig Aufwand zu Salsa verarbeiten.
Tomaten lassen sich mit wenig Aufwand zu Salsa verarbeiten.  © 123RF/Olga Miltsova

Ob zu Pasta, Pizza oder für den Snack am Abend: Selbstgemachte Salsa ist vielseitig verwendbar und lässt sich gut auf Vorrat herstellen.

Im Internet gibt es zahlreiche Rezepte für italienische Salsa. Bei den meisten kommt neben Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Chili auch Paprika zum Einsatz. Doch lässt sich auch das eigene Kräuterbeet plündern, um mit Petersilie, Oregano und Basilikum dem Ganzen den gewissen Pfiff zu verleihen.

Nachdem die Salsa etwas eingekocht wurde, lässt sie sich wunderbar in vorher sterilisierte Gläser abfüllen und so für mehrere Wochen bis Monate haltbar machen.

3. Ketchup ganz einfach selbermachen

Eigener Tomatenketchup ist gegenüber dem Gekauften deutlich aromatischer.
Eigener Tomatenketchup ist gegenüber dem Gekauften deutlich aromatischer.  © Unsplash/Sahand Babali

Passend zu Pommes, Gegrilltem oder einem Hot Dog, ist fruchtig-würziger Ketchup bei vielen beliebt. Warum also nicht einmal aus den eigenen Tomaten selbstgemachten Ketchup herstellen?

Neben mehreren Kilo Tomaten benötigt man je nach Ketchup-Rezept ein paar Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, Essig, Zucker sowie verschiedene Gewürze und Kräuter.

Bevor die Tomatenmasse einkocht, wird sie zuvor im Mixer zusammen mit den Zwiebeln und weiteren Zutaten zerkleinert. Anschließend durch ein Sieb streichen.

Der übrig gebliebene Saft wird nun erhitzt, nach Geschmack gewürzt und so lange gekocht, bis eine eingedickte Tomatenmasse entsteht.

Wenn man mit dem Aroma und der Konsistenz des Ketchups zufrieden ist, kann man ihn in abgekochte Gläser abfüllen und bei Bedarf sogar einfrieren.

4. Tomatensauce für alle Fälle einkochen

Tomaten lassen sich mit wenigen Handgriffen zu schmackhafter Tomatensauce verwandeln.
Tomaten lassen sich mit wenigen Handgriffen zu schmackhafter Tomatensauce verwandeln.  © 123RF/Sergii Koval

Wer Tomaten im großen Stil haltbar machen möchte, für den bietet sich das Einkochen an. Sei es nun als Tomatensuppe oder für eine leckere und vielseitig einsetzbare Tomatensauce.

Grundsätzlich eignen sich alle Tomatensorten zum Einkochen. Auch noch leicht unreife Früchte lassen sch durch das Einkochen bedenkenlos verwenden.

Möchte man Tomatensauce einkochen, ist es wichtig zu wissen, dass diese umso besser wird, je länger man sie kochen lässt.

In vielen Rezepten wird die Schale der Tomaten vor dem Einkochen entfernt, allerdings ist das kein Muss. Möchte man sich Arbeit sparen oder einfach alle Bestandteile der Frucht verarbeiten, lässt sich die Tomatensoße mit dem Mixer oder einem Pürierstab zerkleinern.

Auch bei der selbstgemachten Tomatensauce bietet es sich an, frische Kräuter wie Basilikum, Thymian, Oregano oder Petersilie (aus eigenem Anbau) zu verwenden. So verleiht man dem Ganzen die nötige Würze.

Später lässt sich die eingeweckte Sauce für Pizza und Pasta, aber auch Aufläufe, Hackfleisch und so manches Fischgericht verwenden. Auch für selbstgemachte Sauce Bolognese ist die eigens hergestellte Tomatensauce perfekt geeignet.

Eingeweckte Sauce hält sich bis zu einem Jahr. Es bietet sich daher an, die Tomatensauce direkt in einer etwas größeren Portion zuzubereiten.

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5. Tomatenmarmelade für den Snack am Abend herstellen

Tomatenmarmelade klingt exotisch, ist aber äußerst lecker auf frischem Brot.
Tomatenmarmelade klingt exotisch, ist aber äußerst lecker auf frischem Brot.  © Unsplash/Dennis Klein

Zugegeben, die Bezeichnung Tomatenmarmelade ist noch nicht sehr geläufig. Wer allerdings gerne mal in der Küche Neues ausprobiert, sollte unbedingt diese kulinarische Besonderheit testen.

In Verbindung mit Brot und herzhaftem Käse entfaltet die Tomaten-Marmelade ihr ganzes Potenzial. Doch auch auf Crostini gibt diese Konfitüre eine gute Figur ab.

Rezepte für Tomaten-Marmelade gibt es im Netz viele. Doch alle bestehen im Kern aus den gleichen Zutaten.

Zur Zubereitung benötigt man neben ausreichend Tomaten vor allem eines: Gelierzucker. Zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmark und verschiedenen Gewürzen wird es am Ende eine streichfähige Paste, die sich gut auf Vorrat herstellen lässt.

Fazit: Vielfältige Möglichkeiten, um Tomaten haltbar zu machen

Das sind noch nicht genug Anregungen? Dann findet Ihr vielleicht hier noch weitere Ideen und zahlreiche Rezepte mit Tomaten. Zumindest aber sollte jedem spätestens jetzt aufgefallen sein, dass es viele verschiedene Wege gibt, um große Mengen an Tomaten haltbar zu machen.

Tomaten aus dem eigenen Anbau zu konservieren, lohnt sich also in jedem Fall.

Titelfoto: Unsplash/Josephine Baran

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