Was darf auf den Kompost? Und welche Abfälle besser nicht?

Grünschnitt vom Rasenmäher, Reste vom Kochen und das ein oder andere Unkraut: Wer das Glück hat, einen Kompost in seinem Garten stehen zu haben, wird diesen mit reichlich Küchen- und Gartenabfällen füllen. Doch nicht jeder Abfall eignet sich für die Kompostierung im Garten.

Vor allem rohe Obst- und Gemüsereste, die in der Küche anfallen, eignen sich gut für den Kompost.
Vor allem rohe Obst- und Gemüsereste, die in der Küche anfallen, eignen sich gut für den Kompost.  © 123rf.com/kaliantye

Als "Gold des Gärtners" wird Komposterde im Volksmund auch bezeichnet.

Doch ehe es soweit ist und man hochwertige, nährstoffreiche Erde erhält, muss die Basis geschaffen werden.

Das Gute ist, dass sich mit einem Kompost über das gesamte Jahr hinweg zahlreiche organische Abfälle kompostieren lassen.

Aber längst nicht alles, was biologisch abbaubar ist, hat das Zeug, um später Nährhumus zu werden.

Erfahrt hier, welche Reste auf dem Kompost landen dürfen - und welche nicht.

Weitere Tipps und wichtige Infos rund um den Garten gibt es auf der Themenseite Gartenpflege.

Was darf auf den Kompost?

Diese Abfälle sind für den Kompost gut geeignet:

Küchenabfälle:

  • Rohe Obst- und Gemüsereste
  • Eierschalen
  • Teebeutel und Kaffeefilter
  • Blumenerde, z.B. von Kräutertöpfen

Gartenabfälle:

  • Baum- und Strauchschnitt, am besten klein geschnitten
  • angetrockneter Gras- und Rasenschnitt
  • Laub
  • angetrocknete Kräuter wie Löwenzahn, Giersch, Brennnessel
  • Unkraut

Tierabfälle:

  • Einstreu von Kaninchen, Meerschweinchen und Co.
  • Federn
  • Tierhaare
Küchenabfälle wie Eierschalen und Reste von Obst und Gemüse eignen sich hervorragend für den Kompost.
Küchenabfälle wie Eierschalen und Reste von Obst und Gemüse eignen sich hervorragend für den Kompost.  © 123rf/daisydaisy

Was darf in geringen Mengen auf den Kompost?

In Maßen für den Kompost geeignet:

  • Schalen von Südfrüchten wie Zitronen, Orangen, Bananen
  • kleine Mengen Papier und Pappe
  • Kleintierstreu, jedoch keine Katzenstreu
  • Asche vom Holzofen und vom Grill

Was darf nicht auf den Kompost?

Vor allem Fleisch und gekochte Lebensmittel haben nichts auf dem heimischen Kompost zu suchen.
Vor allem Fleisch und gekochte Lebensmittel haben nichts auf dem heimischen Kompost zu suchen.  © 123rf.com/daisydaisy

Natürlich gibt es auch eine Reihe von Küchen- und Gartenabfällen, die nichts auf dem Kompost zu suchen haben.

Gekochte Lebensmittel, Backwaren und vor allem Fleisch- und Milchprodukte, sollten besser in der Biotonne landen. Die Lebensmittel können Mäuse und Ratten sowie weitere Schädlinge anlocken.

Auch kranke oder behandelte Pflanzenteile und Hölzer gehören separat entsorgt. Andernfalls können sich Krankheiten und Giftstoffe in der Erde anreichern und später neue Pflanzen schädigen.

Für den Kompost ungeeignete Abfälle aus der Küche:

  • gekochte und verarbeitete Essensreste (können Ratten anlocken)
  • Fleisch- und Fischabfälle, Knochen
  • größere Mengen an Schalen von Zitrusfrüchten
  • Schnittblumen aus dem Supermarkt

... aus dem Garten:

  • kranke Pflanzenteile
  • behandelte Hölzer und Pflanzen
  • Vogel-, Katzen- oder Hundekot

... und weitere ungeeignete Abfälle:

  • Hochglanzpapier
  • Asche von Steinkohle (enthält zu viel Schwefel)
  • Zigarettenkippen
  • Inhalt von Staubsaugerbeuteln

Gut zu wissen: In der kostenlosen Kompost-Fibel des Umweltbundesamts findet Ihr einige wertvolle Ratschläge zum Thema.

Bei der Gartenarbeit fallen meist jede Menge Abfälle zum Kompostieren an.
Bei der Gartenarbeit fallen meist jede Menge Abfälle zum Kompostieren an.  © 123rf.com/fotomem

Weitere Tipps für gute Komposterde

Für einen guten Kompost müssen vor allem vier Faktoren stimmen.

Der Kompost sollte:

  • gut durchlüftet sein
  • sich im Halbschatten befinden
  • ausreichend feucht bleiben und
  • aus vielfältigen Schichten bestehen.

Außerdem ist direkter Bodenkontakt ideal. Steht der Kompost unmittelbar auf dem Erdboden, können Regenwürmer problemlos in den Kompost eindringen und helfen, diesen in fruchtbaren Humus zu verwandeln.

Kompost richtig schichten

Besonders wichtig ist, dass der Kompost aus verschiedenen, gut durchmischten Schichten besteht.

Grundsätzlich sollte keine Schicht des Komposts höher als 10 bis 20 Zentimeter sein.

Wenn also viel Grünschnitt vom Rasenmähen oder Laub anfällt, sollte dieses mit den bestehenden Abfällen gut durchmischt werden. Andernfalls wird die Verrottung gestört.

Darüber hinaus sollten die Abfälle locker und luftig auf dem Kompost verbreitet werden. Gröberes Material, wie klein geschnittene Äste, sorgt für die nötige Durchlüftung.

Auch sollten Unkräuter, die gerade in der Blüte stehen, nicht unbedingt auf dem Kompost entsorgt werden. Zwar kann ein gut angelegter Kompost während der Kompostierung Temperaturen von bis zu 75 Grad Celsius im Inneren erreichen. Dadurch werden Unkrautsamen, Insektenerreger und mikrobielle schadenreger abgetötet. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet aber besser darauf und entsorgt die Blütenstände separat.

Hin und wieder liest man, dass Holzasche ebenfalls auf dem Kompost entsorgt werden kann. Da sich in der Asche jedoch häufig giftige Stoffe wie Blei oder Cadmium befinden, sollte diese nur in geringen Maßen auf dem Kompost verteilt werden. Noch besser ist es, sie Asche ganz über die Restmülltonne zu entsorgen.

Das Endprodukt des Kompostierens ist nährstoffreicher Humus, der für ein gutes Pflanzenwachstum sorgt.
Das Endprodukt des Kompostierens ist nährstoffreicher Humus, der für ein gutes Pflanzenwachstum sorgt.  © Unsplash/Gabriel Jimenez

Fazit: Nicht alle Speisereste oder Pflanzen dürfen in die Kompostierung

Die Abfälle, die im Garten und in der Küche entstehen, besitzen ein enormes Potenzial für hochwertigen und nährstoffreichen Humusdünger. Dabei ist das Kompostieren im eigenen Garten wohl das einfachste und älteste Recyclingverfahren der Welt.

Wer bei der Befüllung seines Komposters einige grundlegende Hinweise beachtet, kann sich in weniger als einem Jahr bereits über die eigens produzierte Humuserde freuen.

Titelfoto: 123rf.com/kaliantye

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