Bettwanzen bekämpfen: Das hilft gegen die Parasiten im Bett

Wer sich Bettwanzen eingeschleppt hat, sollte den Befall möglichst zeitig bekämpfen. Ohne entsprechende Maßnahmen werden Betroffene das Ungeziefer im Bett niemals los.

Bettwanzen zu bekämpfen erfordert Ausdauer und Fachpersonal.
Bettwanzen zu bekämpfen erfordert Ausdauer und Fachpersonal.  © 123RF/rakop

Im Reisegepäck, in gebrauchten Gegenständen oder im Fell von Tieren versteckt, kann es passieren, dass Bettwanzen in die Wohnung eingeschleppt werden.

Die rötlich-braunen und platten Bettwanzen (Cimex lectularius) sind ausgewachsen mit bloßem Auge erkennbar. Die Blutsauger kommen jedoch nur aus ihren Verstecken, wenn sie Nahrung suchen. Eine Wanze kann lange Zeit ohne Blut auskommen. Typische Stellen für Bettwanzen in der Wohnung sind Fugen, Ritzen, Spalten vom Bett und Möbel sowie Lichtschalter.

Oftmals wird ein Bettwanzen-Befall erst an juckenden und rötlichen Pusteln auf der eigenen Haut erkannt, welche als Reaktion auf die Stiche der Wanzen entstehen. In einem solchen Fall ist schnelles Handeln und die Beratung von Fachpersonal gefragt.

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In diesem Artikel erfährst Du, was für eine erfolgreiche Bekämpfung von Bettwanzen entscheidend ist.

Weitere Tipps gegen Schädlinge im Haus findest Du auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Ein Bettwanzen-Befall sollte möglichst zeitig bekämpft werden.
  • Für eine erfolgreiche Bekämpfung der Bettwanzen ist es wichtig, die Ursache für den Befall zu finden und zu beseitigen.
  • Kammerjäger, Schädlingsbekämpfung oder anderes Fachpersonal zur Bekämpfung hinzuzuziehen, ist in jedem Fall sinnvoll.
  • Die Bettwanzen selbst mit nur wenigen Maßnahmen zu bekämpfen, reicht meist nicht aus, um die Parasiten dauerhaft zu entfernen.
  • Eine effektive Bekämpfung gelingt mit einem flächendeckenden und langfristigen Mix aus verschiedenen Maßnahmen.
Die Ursache für die Bettwanzen zu finden und nachhaltig zu bekämpfen, ist in vielen Fällen ohne die Unterstützung von entsprechenden Profis aussichtslos.
Die Ursache für die Bettwanzen zu finden und nachhaltig zu bekämpfen, ist in vielen Fällen ohne die Unterstützung von entsprechenden Profis aussichtslos.  © 123rf/andreypopov

Kann man Bettwanzen selbst bekämpfen?

Da die Belästigungen erst einige Wochen nach dem Einschleppen der Wanzen einsetzen, ist es für Privathaushalte schwer, die genaue Ursache für die Wanzen zu finden. Außerdem erkennen Laien oft nicht, um welche Art von blutsaugenden Wanzen es sich handelt. Es gibt noch Fledermaus-, Schwalben- und Taubenwanzen, die sich bei Verlust des tierischen Wirts den Menschen als Ersatz suchen.

Da die Bettwanzen-Bekämpfung sehr komplex ist, wird vom selbstständigen Bekämpfen abgeraten. Schädlingsbekämpfer verfügen über das nötige Wissen, um welche Wanzen es sich handelt und wie dem Befall entgegenzuwirken ist.

Eine effektive Behandlung muss professionell über einen langen Zeitraum mit regelmäßigen Kontrollen erfolgen.

Wie Bettwanzen zu finden sind und weitere wichtige Informationen zu den Blutsaugern unter:

>>>Bettwanzen erkennen.

Wie kann man Bettwanzen bekämpfen?

Je früher der Befall festgestellt wird, desto schneller und effektiver können die Parasiten bekämpft werden.

Bei der Behandlung ist es entscheidend, den Ursprung zu finden. Geschieht dies nicht, dann wird man die Wanzen nie los. Sie können Monate ohne Nahrung überleben und kehren dann immer wieder zurück. Von der Bed Bug Foundation zertifizierte Spürhunde helfen, die Quelle der Wanzen ausfindig zu machen.

Bei der Suche nach den Wanzen kann das Auseinanderbauen von Möbeln und das Abmontieren von Leisten oder Lichtschaltern nötig sein. Möglicherweise kommen die Insekten sogar aus der Wohnung des Nachbarn. Das Wiederkehren der Wanzen wird durch Insektizid-Barrieren auf den möglichen Wegen und Verstecken der Parasiten kontrolliert und verhindert.

Leider ist bei der Behandlung von Bettwanzen der Einsatz von chemischen Mitteln, welche die Umwelt und die Gesundheit belasten, in den meisten Fällen nicht vermeidbar. Beim Vorgehen gegen Bettwanzen werden Stoffe mit Langzeitwirkung eingesetzt. Diese Kontaktinsektizide enthalten Carbamat, Pyrrol und Pyrethoid, wogegen die Wanzen in manchen Fällen resistent sind.

Die Widerstandsfähigkeit erfordert die Kombination von verschiedenen Mitteln. Generell sollte die Anwendung nur mit Sachkenntnis erfolgen. Von der Verwendung von Bettwanzen-Spray oder ähnlichen Produkten, die eigenständig im Handel oder Internet erworben wurden, wird abgeraten.

Bei starkem Befall empfiehlt sich manchmal eine Hitzebehandlung bei 50 bis 60 Grad von Räumen und Häusern, die bis zu zwei Tage dauern kann. Die Behandlung von befallenen Gegenständen erfolgt mit Gas, z. B. Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid. Auch für die Durchführung dieser Methoden ist Fachpersonal nötig.

Alle Maßnahmen müssen so lange kontrolliert und wiederholt werden, bis die gesamte Population der Bettwanzen beseitigt wurde.

Für eine effektive und dauerhafte Bekämpfung der Bettwanzen empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Für eine effektive und dauerhafte Bekämpfung der Bettwanzen empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.  © KOPIE: Bettwanzen bekämpfen: Das hilft gegen die Parasiten im Bett

Welche Maßnahmen kann ich gegen Bettwanzen ergreifen?

Erst durch die Zusammenarbeit von Fachpersonal und den Betroffenen können die Bettwanzen erfolgreich und vollständig beseitigt werden.

Werden die befallenen Gegenstände oder Möbel nicht mehr zwingend benötigt, sind sie in einer verschlossenen Tüte zu entsorgen. Die Wanzen dürfen keine Möglichkeit zum Entkommen haben oder weiterverbreitet werden.

Möchte man die befallenen Objekte behalten, dann müssen diese gut verpackt für mindestens drei Tage bei minus 18 Grad eingefroren werden. Einfrieren sollte man auch den Staubsaugerbeutel oder die Kammer vom Staubsauger, wenn dieser zur Reinigung verwendet wurde. Eine weitere Möglichkeit ist das Erhitzen im Ofen oder eventuell in der Sauna bei mindestens 55 Grad für nicht weniger als eine Stunde.

Textilien sollten bei 40 Grad, idealerweise bei 60 Grad, im längsten Waschprogramm mit viel Waschmittel gewaschen werden. Man kann die Sachen genauso gut im Trockner bei 60 Grad von den Wanzen befreien.

Bettwanzen vorbeugen

Um sich die lästige, unangenehme und langwierige Bekämpfung der Bettwanzen zu ersparen, ist es sinnvoll, einige vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

1. Tipp: Betten in Hotels und Unterkünften jeder Art sollten vor Bezug nach Wanzen abgesucht werden. In der Regel kann ein anderes Zimmer verlangt werden, wenn ein Befall festgestellt wurde.

2. Tipp: Bei Reisen die Taschen weder auf das Bett noch offen auf den Boden stellen. Nach der Reise kann das Gepäck z. B. in der Badewanne ausgepackt und auf Wanzen kontrolliert werden.

3. Tipp: Einige Herbergen mit regem Wechselbetrieb machen davon Gebrauch, die Schlafsäcke der Reisenden kurz in der Mikrowelle zu erwärmen.

4. Tipp: Beim Erwerb von gebrauchten Möbeln, Matratzen, Kleidung oder Gegenständen wie z. B. Bilderrahmen, CDs oder DVDs diese ebenfalls auf Bettwanzen kontrollieren. Wenn möglich, sollten Textilien bei mindestens 60 Grad gereinigt werden.

5. Tipp: Regelmäßige Kontrolle von Bett und Schlaftextilien. Es kann auch helfen, das Bett mit etwas Abstand zur Wand aufzustellen und den Schlafbereich tagsüber viel Sonnenlicht auszusetzen.

6. Tipp: Hausmittel wie Nelken-, Lavendel- und Minzöl können die Bettwanzen eventuell fernhalten, eignen sich jedoch nicht als langfristige Abwehr.

Wer sich Bettwanzen eingeschleppt hat, wird die Parasiten nur schwer wieder los. In jedem Fall sollten Betroffene auf die Hilfe von professioneller Schädlingsbekämpfung zurückgreifen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/rakop, 123RF/belchonock

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