Thripse bekämpfen: So erkennt und bekämpft man sie effektiv
Warum man Thripse bekämpfen sollte? Sie sind klein, aber haben es faustdick hinter den Ohren. Denn sie saugen den Pflanzensaft aus Zimmerpflanzen heraus, sodass diese ohne Behandlung sogar eingehen können.
Vielleicht hast Du schon einmal den Namen Gewittertierchen oder Gewitterwürmchen gehört, denn darunter sind Thripse (Thysanoptera) besser bekannt.
Steigen die Temperaturen, so nutzen die kleinen Insekten Aufwinde, um durch geöffnete Fenster in die Zimmer und auf die Pflanzen zu gelangen, denn aus eigener Kraft können sie trotz Flügeln kaum fliegen. Hin und wieder landen Thripse auch auf unserer Haut oder Kleidung, wenn man draußen ist. Deshalb trägt man sie durchaus mal mit hinein.
Die zu den Fransenflüglern gehörenden Insekten können Zimmerpflanzen auf jeden Fall ganz schön schaden.
Thripse ernähren sich vom Pflanzensaft und entziehen somit der Pflanze überlebenswichtige Stoffe, sodass sie, wenn sie nicht schnell und richtig behandelt wird, eingehen kann. Wie Du dem vorbeugen und Thripse richtig bekämpfen kannst, erfährst Du im TAG24-Ratgeber.
Weitere Haushaltstipps zu Schädlingen gibt es unter Ungezieferbekämpfung und Tipps für ein grünes Zuhause im Zimmerpflanzen-Ratgeber.
Thripse erkennen durch regelmäßige Kontrolle
Da Thripse sehr klein sind, passiert es nicht selten, dass man sie erst erkennt, wenn die Pflanze schon recht stark befallen ist. Einige Tipps helfen aber dabei, sie frühzeitig zu erkennen:
So sieht die Thripse aus
Bevor man ein Schadbild erkennen kann, sind die kleinen Insekten bereits eine Weile auf der Pflanze, um ihr Unwesen dort zu treiben. Aus diesem Grund sollte man die Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Meistens halten sich Thripse in Blattachseln, in neuen, nicht ausgerollten Blättern und an der Blattunterseite an den Blattadern auf. Wirf also einen besonders gründlichen Blick auf diese Stellen.
- Adulte Thripse sind meist bräunlich-schwarz, Larven hingegen sind eher weiß-gelblich.
- Die Tiere werden bis zu drei Millimeter lang.
- Auf den ersten Blick sehen vor allem Larven aus wie kleine Würmer.
- Bei genauerem Hinschauen sieht man auch, dass sie sich bewegen.
So erkennst Du das Schadbild der Thripse an der Pflanze
Entdeckt man Thripse nicht oder bereits zu spät, macht sich das relativ schnell an der Pflanze bemerkbar. Diese Indikatoren sprechen für das Schadbild von Thripsen:
- Neue Blätter entwickeln sich nicht richtig, sind deformiert oder rollen sich nicht vollständig aus.
- Saugstellen an den Blättern sind silbrig-hell, an der Blattunterseite lassen sich oft kleine Kotkrümel erkennen.
- Mit der Zeit entwickelt die Pflanze braune Stellen an den Blättern, bis sie ganz braun werden.
- Ist eine Pflanze von Thripsen befallen, so geht dies meist auch mit einem Wachstumsstopp einher.
Tipp: Kontrolliere auch jede neue Pflanze nach dem Kauf gründlich auf Schädlinge. Es kann vorkommen, dass diese bereits befallen sind und Du die Schädlinge dann mit ihnen in Deinen Haushalt trägst.
Thripse bekämpfen - so geht's
Zur Bekämpfung von Thripsen kann man zu verschiedenen Methoden greifen, die teils aus Hausmitteln, natürlichen und chemischen Mitteln bestehen.
Für alle Alternativen gilt allerdings vorab: Betroffene Pflanzen sollten unter der Dusche gut abgebraust werden.
Achte dabei darauf, dass Du das Substrat, beispielsweise mit einer Plastiktüte, abdeckst. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Thripse nur in das Substrat gespült werden und schließlich wieder auf die Pflanze krabbeln können.
Des Weiteren empfiehlt es sich, das Substrat auszutauschen, um die Tiere, die zur Verpuppung in der Erde sind, entfernen zu können.
Dabei ist es sehr wichtig, die Wurzeln nicht zu verletzen. Schon der bloße Substratwechsel kostet der Pflanze Energie - verletzte Wurzeln würden einen noch größeren Schaden herbeiführen.
Grundsätzlich sollte man befallene Pflanzen von den gesunden Pflanzen separieren, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Hausmittel zur Bekämpfung von Thripse
Die meisten Hausmittel eignen sich gut, um einen leichten Thripsebefall loszuwerden.
- Schmierseife, Olivenöl und Wasser: Gib einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Schuss Schmierseife in eine Sprühflasche und sprühe Deine Pflanze gründlich damit ein. Achte darauf, dass Du wirklich alle Teile der Pflanze damit bedeckst, denn nur dadurch kann sich ein Film auf der Pflanze bilden, der die Thripse darin einschließt.
- Kernseife, Spiritus und Wasser: Vermische jeweils 15 Milliliter Brennspiritus und Kernseife mit einem Liter Wasser. Auch hier wieder in eine Sprühflasche geben und großzügig auf die Pflanze sprühen.
- Knoblauch-Brennnessel-Sud: Du benötigst circa 75 Gramm Knoblauch, 250 Gramm Brennnesseln und ein Liter Wasser. Mische alles am Abend vorher an und lasse es über Nacht ziehen. Am nächsten Tag sprühst Du die befallene Pflanze mit dem Gemisch ein.
Egal, für welche der drei Methoden Du Dich entscheidest: Du solltest diesen Vorgang circa alle drei Tage wiederholen, bis Du keine Thripse mehr entdecken kannst.
Tipp! Behalte Deine "Sorgenpflanze" für circa sechs Wochen, nachdem Du mit der Behandlung begonnen hast, im Blick. Je nach Temperatur verlängert oder verkürzt sich die Entwicklung der Larven. Nach etwa sechs Wochen sollten dann allerdings alle Thripse abgestorben sein.
Natürliche Mittel gegen Thripse
Wer schon etwas länger mit Thripsen zu kämpfen oder einen stärkeren Befall hat, bei dem Hausmittel nicht mehr richtig zu wirken scheinen, kann zu natürlichen Mitteln greifen, um die Wirksamkeit etwas zu erhöhen.
Mit einem, in Neem-Öl getränkten, Wattestäbchen kannst Du die Thripselarven betupfen. In Neem-Öl ist ein Stoff namens Azadirachtin enthalten, welcher die Larven davon abhält, sich zu häuten. Die Weiterentwicklung der Schädlinge ist somit eingeschränkt, dennoch wird die Behandlung mit Neem-Öl in Kombination mit weiteren Möglichkeiten der Bekämpfung empfohlen.
Nützlinge:
Thripse haben wie auch andere Tiere natürliche Fressfeinde. Dazu zählen unter anderem:
- Nematoden (Steinernema feltiae)
- Raubmilben (Amblyseius ssp.)
- Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea)
- Schlupfwespen (Thripobius semiluteus).
Thripse mit härteren Mitteln loswerden
Chemiekeulen sollten grundsätzlich die letzte Wahl bei der Bekämpfung von Thripsen sein. Pflanzenschutzmittel können die Gesundheit der Pflanze zusätzlich schwächen und sollten nicht zu oft angewendet werden. Des Weiteren haben Insektizide einen signifikanten, negativen Einfluss auf die Umwelt.
Kann man einem Thripsebefall vorbeugen?
Rein prophylaktisch kann man gegen einen Thripsebefall leider nicht wirklich vorgehen. Man kann allerdings gewisse Risikofaktoren minimieren und dafür sorgen, dass die Pflanzen in dem bestmöglichen Zustand sind, damit sie nicht zu stark unter einem möglichen Befall leiden:
- Luftfeuchtigkeit erhöhen, vor allem wenn es sehr warm ist: Thripse lieben trockene Luft. Besprühe Deine Pflanzen regelmäßig mit Wasser oder stelle kleine Schüsseln mit Wasser daneben.
- Blautafeln an den Pflanzen anbringen: Die blaue Farbe wirkt auf die kleinen Insekten sehr anziehend. Dadurch kannst Du einen möglichen Befall sehr frühzeitig erkennen.
- Neem-Öl als natürliche Schutzmaßnahme: Tränkst Du ein Wattestäbchen oder Wattepad mit dem Öl und bestreichst dann die Blätter der Pflanze, schaffst Du einen kleinen Schutz und sorgst im besten Fall dafür, dass die Thripse gar nicht erst an die Pflanze wollen.
- Regelmäßig Düngen: Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten oder einen Schädlingsbefall. Gib Deinen Zimmerpflanzen regelmäßig ihre benötigten Nährstoffe, damit minimierst Du das Risiko.
Fazit: Hausmittel und natürliche Mittel sind sehr hilfreich
Hat man es mit einem Thripsebefall zu tun, sollte man keinesfalls den Mut verlieren, auch wenn die kleinen Schädlinge großen Schaden anrichten können. Mit einer guten Mischung aus Haus- und natürlichen Mitteln kann man selbst stärkeren Befall wieder eindämmen und die Thripse erfolgreich bekämpfen.
Regelmäßige Kontrollen sowie vorbeugende Maßnahmen sind außerdem sehr hilfreich, um potenzielle Schädlinge frühzeitig zu erkennen und seine grünen Mitbewohner so gut es geht zu schützen.
Titelfoto: 123RF / natbasil, 123RF / liudmilachernetska, Fotomontage