Blutspende Hund: Dein Hund kann Leben retten!

Wusstest Du, dass nicht nur Menschen, sondern auch Hunde und andere Haustiere Blut spenden können?

Bevor ein Hund eine Blutspende abgeben kann, wird er kostenlos und gründlich untersucht.
Bevor ein Hund eine Blutspende abgeben kann, wird er kostenlos und gründlich untersucht.  © 123RF/didesign021

Bei Blutarmut z. B. nach Unfällen, Vergiftungen, Operationen oder ähnlichen Vorfällen rettet eine Bluttransfusion vielen Hunden das Leben. In solchen Notfällen sind Tierärzte und das bedürftige Tier auf die Hilfe von anderen Hundehaltern und ihren Vierbeinern angewiesen.

Die Hunderasse ist bei der Blutspende nicht relevant, sondern die Blutgruppe ist entscheidend. Bei Hunden wird meist in zwei Blutgruppen, DEA 1.1 positiv und DEA 1.1 negativ unterschieden, die bei Spender und Empfänger übereinstimmen müssen.

Vorteilhaft für den vierbeinigen Blutspender und dessen Besitzer ist, dass nicht nur ein Hundeleben gerettet werden kann, sondern dass die umfangreichen klinischen Voruntersuchungen des spendenden Hundes kostenlos sind.

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Unter welchen Voraussetzungen ein Hund Blut spenden darf und wie genau eine Blutspende bei Vierbeinern abläuft, erfährst Du in diesem Hunderatgeber.

Unter welchen Voraussetzungen darf ein Hund Blut spenden?

Eine Blutspende bei Hunden unterliegt ebenso wie in der humanitären Medizin strengen Regelungen und Leitlinien. Potenzielle Spender-Hunde müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt für eine Blutspende infrage zu kommen.

Hunde dürfen spenden, wenn sie:

  • älter als ein Jahr und nicht älter als zehn Jahre sind
  • vollkommen gesund sind
  • regelmäßig geimpft und entwurmt wurden
  • selbst noch keine Bluttransfusion erhalten haben
  • nicht aus dem Ausland stammen
  • keine Auslandsreisen hinter sich haben
  • keine Dauermedikation erhalten
  • nicht trächtig oder läufig sind
  • unabhängig von der Hunderasse mindestens 20 bis 25 Kilogramm wiegen
  • ein dem Bedarf bzw. Gewicht des Empfängertieres entsprechendes Körpergewicht haben

Spender-Hunde müssen all diese Bedingungen erfüllen und werden vor der Spende genauestens untersucht. Eine Untersuchung legt auch fest, wie oft ein Hund spenden darf. Generell dürfen Hunde nur drei bis viermal pro Jahr eine Blutspende abgeben. Der Abstand zwischen zwei Spenden muss mindestens zwei Monate betragen.

Genauere Informationen erhalten Hundebesitzer bei der jeweiligen Klinik oder beim Tierarzt.

Wie läuft eine Blutspende bei Hunden ab?

Erfüllt der Hund alle Voraussetzungen und wurden bei den Untersuchungen keine Erkrankungen festgestellt bzw. wird das Blut als geeignet angesehen, dann kann er spenden.

Hundehalter werden vor der Spende umfassend zum Ablauf und möglichen Nebenwirkungen einer Spende aufgeklärt und müssen ihr schriftliches Einverständnis geben.

Eine Blutspende erfolgt in den vielen Fällen unter Narkose des Spender-Hundes, da dies für das Tier die stressfreieste Variante ist. Bei sehr ruhigen Tieren kann die Spende auch ohne Narkose erfolgen.

Nachdem der Spender-Hund eingeschlafen ist, wird das Blut an einer rasierten Stelle aus der großen Halsvene entnommen. Das Ganze dauert meist zwischen 10 und 15 Minuten.

Anschließend bleibt der Hund noch einige Zeit zum Aufwachen und zur Beobachtung im Behandlungsraum. Auch erhält er meist etwas zu trinken und zu fressen.

Vor der Blutspende wird dem Hund bereits etwas Blut zur Untersuchung und Bestimmung der Blutgruppen entnommen.
Vor der Blutspende wird dem Hund bereits etwas Blut zur Untersuchung und Bestimmung der Blutgruppen entnommen.  © 123RF/photodeti

Blutspende Hund: Hinweise für Hundebesitzer

Möchten Hundehalter ihren Hund für die Blutspende registrieren, sollten sie sich beim Tierarzt ihres Vertrauens erkundigen, ob ihr Hund geeignet ist. Manche Tierärzte und Tierkliniken verfügen über eine eigene Blutbank mit potenziellen Spender-Hunden.

Darüber hinaus gibt es einige online Plattformen, wo sich Halter mit ihren Hunden als Spender registrieren können.

Hundeblut wird nicht lange gelagert. Die Tiere spenden nur, wenn das Blut für eine Bluttransfusion benötigt wird. Die Halter von Spender-Hunden werden dann meist telefonisch kontaktiert und sollten sich sofort in die entsprechende tiermedizinische Einrichtung begeben können.

Im Idealfall sind Hundehalter zeitlich flexibel, denn eine Spendenanfrage kann bei einem akuten Notfall auch mitten in der Nacht erfolgen und sollte dann möglichst zeitnah vollzogen werden.

Abhängig davon, wo sie den Hund als Spender registriert haben, sollten Halter eventuell auch bereit sein, größere Strecken zurückzulegen.

Nach einem größeren Blutverlust z. B. nach einer Operation, brauchen Hunde meist eine Bluttransfusion, um zu überleben.
Nach einem größeren Blutverlust z. B. nach einer Operation, brauchen Hunde meist eine Bluttransfusion, um zu überleben.  © 123rf/Granev Sergey

Hundehalter sollten sich gründlich überlegen, ob ihr Hund als Blutspender geeignet ist. Vielleicht kann ihr Tier einem anderen Hund das Leben retten.

Titelfoto: 123RF/didesign021

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