Hund frisst nicht: Warum und was ist zu tun?

Möchte der Hund nicht essen, dann beginnen Frauchen und Herrchen meistens, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Sie haben auch allen Grund, denn ein gestörtes Essverhalten kann sehr gefährlich für den Vierbeiner sein. Das Wichtigste liest Du jetzt im Hunderatgeber.

Wenn der Hund nicht frisst, dann kann das verschiedene Ursachen haben.
Wenn der Hund nicht frisst, dann kann das verschiedene Ursachen haben.  © unsplash/Chris Benson

Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen, weswegen es wichtig ist, dass es ihnen gut geht.

Egal, ob der Hund nur Leckerli mag, lediglich die Hälfte frisst oder sogar den Napf überhaupt nicht anrührt, sollte man die Appetitlosigkeit nicht unterschätzen. Wenn Hunde nicht fressen, dann ist das ein schlechtes Zeichen und für Besitzer ein Warnsignal dafür, das etwas mit ihrem Vierbeiner nicht stimmt.

Sind Hunde Rudeltiere oder Einzelgänger? Der Faktencheck
Hunderatgeber Sind Hunde Rudeltiere oder Einzelgänger? Der Faktencheck

Mögliche Ursachen können körperliche Beschwerden sein, die bei Nicht-Behandlung lebensbedrohlich werden können. Aber auch psychische Probleme führen bei Hunden zu einem unnormalen Essverhalten.

Wenn der geliebte Vierbeiner länger als zwei Tage nicht frisst, dann sollten Besitzer in jedem Fall den Grund dafür ermitteln. Der Gang zum Tierarzt ist in diesem Fall unvermeidbar.

Mögliche körperliche Ursachen, warum der Hund nicht mehr frisst

1. Krankheiten

  • Grippaler Infekt
  • Futtermittelallergien
  • Unverträglichkeiten (z. B. bei Veränderung der Futtermittelrezeptur)
  • Organerkrankungen an Leber, Magen oder Darm
  • Entzündungen (z. B. Gastritis)
  • Tumore
  • Knochenbrüche
  • Neurologische oder Autoimmunerkrankung
2. Probleme im Mundraum
  • Zahnschäden
  • Verletzungen an Gaumen, Zunge oder Zahnfleisch
  • Fremdkörper im Maul
  • Zahnwechsel
3. Sonstige körperliche Beschwerden
  • Vergiftungen
  • Fremdkörper in Magen oder Darm
  • Parasiten (Futtermilben und Endoparasiten wie Bandwürmer)
  • Erholungsphase nach Operation oder medizinischer Behandlung (sollte nur ein paar Tage andauern)
Wenn der Hund nicht essen möchte, dann empfiehlt es sich, zuerst den Tierarzt aufzusuchen. Nur wenn alle möglichen körperlichen Ursachen abgeklärt sind, ist es sinnvoll, am Verhalten des Hundes anzusetzen.

Der Hund ist körperlich gesund und frisst dennoch nicht?

Hunde fressen nicht, wenn sie zu viele Leckerli oder das falsche Futter bekommen.
Hunde fressen nicht, wenn sie zu viele Leckerli oder das falsche Futter bekommen.  © unsplash/James Lacy

Psychische Ursachen, Gewohnheiten und Verhalten

  • Stress (z. B. bei Trennungsangst, lauten Geräuschen)
  • Hormonelle Schwankungen (Läufige Hündinnen oder von Hündinnen angeregte Rüden)
  • Hund ist schon satt
  • Voller Futternapf immer verfügbar
  • Hund ist wählerisch
  • Depression
  • negative Assoziationen mit der Futteraufnahme
  • Ortswechsel
  • Änderungen im Tagesablauf
  • Konkurrenz
  • Pubertät
  • Verschmutzter Futternapf
  • Zu viel Futter (im Alter, zu wenig Bewegung oder bei Hitze brauchen Hunde weniger)
  • neuer oder störender Futternapf

Was hilft, wenn der Hund nicht mehr frisst?

Wurde die Ursache für das schlechte Fressverhalten des Hundes gefunden, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Tipps zur Gesundheit des Hundes

Bei allen körperlichen Ursachen weiß der Tierarzt Rat. Allgemein ist es empfehlenswert, mit dem Hund regelmäßig zum Tierarzt zu gehen und eine allgemeine Untersuchung durchführen zu lassen, wodurch eventuelle Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Das Entfernen von Fremdkörpern im Mundraum und eine regelmäßige Zahnreinigung bei Hunden können Hundebesitzer selbstständig vornehmen. Ist der Mundraum sauber und alle schmerzenden Nahrungsreste entfernt, könne sich auch schädliche Bakterien nicht ausbreiten. Die Verdauung beginnt mit der Zerkleinerung und dem Speichel im Maul des Tieres.

Die richtige Hundeerziehung

Wenn man einen Hund zu Hause hat, dann ist eine feste Tagesstruktur essenziell. Am besten ist es, den Hund zu festgelegten Zeiten in den richtigen Momenten zu füttern. Kleine Sporteinheiten in Form von Spielen oder Ähnlichem wirken appetitanregend. Für den Vierbeiner sollte Wasser immer bereitstehen, regelmäßig erneuert und der dazugehörige Napf gereinigt werden.

Hunde brauchen einen festen und ruhigen Futterplatz. Den Futternapf sollte man dem Hund nur zu den Mahlzeiten gesäubert und mit stets frischem Futter zur Verfügung stellen. Ist der Napf aus Material, welches spiegelt, unangenehm riecht oder Stoffe wie Weichmacher in das Futter abgibt, dann kann das den Hund beim Essen verwirren bzw. stören. Probiere eine andere Schale oder einen Teller aus, welche ebenso standfest sind und dadurch beim Fressen nicht zu sehr wegrutschen. Die Tiere müssen sich meist erst an neue Näpfe gewöhnen, weswegen sie manchmal anfangs nicht daraus fressen.

Hunde möchten bzw. brauchen die Aufmerksamkeit und Liebe von Frauchen und Herrchen. Die Besitzer sollten den Hund nicht nur beachten, wenn es darum geht, ihn zu füttern oder eben wenn er nicht frisst. Sie meinen es im Grunde nie böse, sondern bedienen sich der Kommunikationsmittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Dabei kann es auch manchmal zum Hungerstreik kommen. Hundehalter sollten ihrem Tier ausreichend Beschäftigung und Bewegung bieten.

Außerdem ist es wichtig, mögliche Stressfaktoren zu identifizieren, diese - wenn möglich - zu beheben oder den Hund daran zu gewöhnen. Haben Hunde Trennungsangst, fand ein Ortswechsel statt oder gab es Familienzuwachs, kann das zur Veränderung des Essverhaltens führen. Hunde brauchen Zeit und die Geduld des Besitzers, um sich an Veränderungen zu gewöhnen. Möchte man zusätzlichen Stress vermeiden, dann sollte der Hund beim Fressen in Ruhe gelassen werden. Bei mehreren Hunden kann es helfen, diese bei der Fütterung zu trennen und jeden in Frieden futtern zu lassen.

Ausschimpfen des Hundes oder andere negative emotionale Reaktionen des Besitzers ängstigen Hunde, sodass sie ihrem Hunger nicht nachgeben und die Fütterung meiden. Ist der Napf noch voll, dann bleib ruhig und entferne ihn kommentarlos. Ist das Fressen mit Angst besetzt, dann hilft ein gezieltes Training.

Dein Hund frisst nicht aus dem Napf? Eventuell ist der Futternapf ein Störfaktor und sollte ausgetauscht werden.
Dein Hund frisst nicht aus dem Napf? Eventuell ist der Futternapf ein Störfaktor und sollte ausgetauscht werden.  © unsplash/Karsten Winegeart

Die passende Ernährung des Hundes

Das Hundefutter sollte altersgerecht sein. Hunde brauchen im Alter anderes und oft auch weniger Futter. Dazu kommt, dass sich das Geruchsempfinden mit dem Alter manchmal ändert, weswegen das gewohnte Futter plötzlich nicht mehr angenommen werden kann. Frisst der Hund kaum, dann man die Menge reduzieren. Entweder man gibt dem Tier weniger Futter zu einer Mahlzeit oder man lässt eine Mahlzeit ganz weg. Hierbei ist geduldiges Probieren gefragt. Klappt es nicht am ersten Tag, dann muss man nicht gleich eine neue Variante versuchen.

Überprüfe die Qualität des Hundefutters und beachte auch, ob eventuell die Inhaltsstoffe vom Hersteller verändert wurden. Des Öfteren hilft es, anderes und besseres Hundefutter zu wählen. Nicht nur für die menschliche Gesundheit ist eine abwechslungsreiche und ausgewogenen Ernährung wichtig. Ist man sich unsicher, was der eigene Hund braucht, kann man sich Hilfe bei Tierärzten oder Züchtern suchen.

Mag der Hund sein Essen nicht, dann sollte man nicht sofort Alternativen anbieten. Möglicherweise weckt diese Maßnahme Neugierde, was der Speiseplan noch alles im Angebot hat, wodurch das wählerische Verhalten lediglich verstärkt wird. Eine kleiner, aber wirkungsvoller, Trick ist es, das Futter in der Mikrowelle oder im Wasserbad leicht zu erwärmen. Eine duftende und warme Mahlzeit kann für Hunde attraktiver sein.

Dein Hund hat eventuell andere Futterquellen, welche Du herausfinden solltest. Oftmals werden Hunde ohne das Wissen des eigentlichen Besitzers im Umfeld z. B. bei den Nachbarn gefüttert. Ist das der Fall, dann ist dieses Verhalten in einem freundlichen Gespräch mit den Fütternden zu unterbinden. Manchmal sind die festen Fütterungszeiten des Hundes auch innerhalb der eigenen vier Wände nicht klar kommuniziert. Deswegen sollte die feste Tagesstruktur für den Hund mit allen Angehörigen eines Haushaltes abgesprochen werden, um unnötiges Füttern zu vermeiden.

Vermeide kleine Snacks und Abfälle vom Tisch, denn diese sind nichts für Hunde. Sie sättigen ihn schon vor der eigentlichen Mahlzeit und sind meist nicht sehr nahrhaft. Zur Belohnung für Trainingszwecke können dem Tier kleine Leckerli gegeben werden.

Fazit: Eine medizinische Untersuchung des Hundes verschafft Klarheit

Wenn Dein Hund mehr als zwei Tage nicht frisst, dann lasse ihn zuerst vom Tierarzt untersuchen. Besteht weiterhin Unklarheit, dann gibt es viele kleine Maßnahmen, die einen großen Effekt haben können.

Wichtig ist, dass Du Deinen Hund aufmerksam beobachtest und ihm gegenüber geduldig bist.

Titelfoto: unsplash/Chris Benson

Mehr zum Thema Hunderatgeber: