Hunde erziehen: Diese 5 Fehler solltest Du unbedingt vermeiden

Angeknabberte Schuhe, nerviges Bellen oder geklautes Essen vom Tisch gehören leider zum Alltag vieler Hundebesitzer. Welche gravierenden Fehler die Hundeerziehung ruinieren, erklärt der Hunde-Ratgeber.

Spätestens wenn Bello die Couch zerlegt, muss gehandelt werden.
Spätestens wenn Bello die Couch zerlegt, muss gehandelt werden.  © 123rf.com/Tatiana Gladskikh

Eine gute Hundeerziehung fällt leider nicht vom Himmel. Hunde lernen korrektes Verhalten durch viel Disziplin, Geduld und positive Bestärkung.

Der Mensch verrät mit seiner Körpersprache schon, was er erwartet. Wer es schafft, das eigene Wort so positiv mit einer Aufforderung zum Spiel zu verbinden, hat seinen Vierbeiner bestimmt an der Erziehungsangel.

Denn Kommandos ergeben am Anfang nur Sinn, wenn die Fellnase auch aufmerksam zuhört und eine minimale Chance auf Erfolg besteht.

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Welche 5 schlimmen Fehler sollten Hundebesitzer in der Erziehung unbedingt vermeiden? TAG24 betrachtet hilfreiche Tipps für den Umgang mit Welpen und erwachsenen Hunden.

1. Inkonsequenz in der Hundeerziehung

Positive Verstärkung wirkt wahre Wunder. Gerne kommt ein Clicker zum Einsatz.
Positive Verstärkung wirkt wahre Wunder. Gerne kommt ein Clicker zum Einsatz.  © 123rf.com/melanierb

Für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier sind klare Regeln angesagt. Das konsequente Verhalten der Hundebesitzer ist entscheidend für den Erfolg der Erziehung.

Dabei haben Leinenruck und Gewalt entgegen früherer Meinungen keinen Platz in der Erziehung des Hundes.

Besonders im Straßenverkehr und gegenüber anderen Tieren und Menschen ist eine erfolgreiche Hundeerziehung ein absolutes Muss.

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Das gewünschte Verhalten kann etwa mit Futter belohnt werden. Ein Clicker kann eine Belohnung wie schmackhafte Leckerlis ankündigen.

Wer beharrlich gutes Verhalten belohnt und schlechtes Benehmen unterbindet, wird mit der Zeit Erfolge sehen. Dafür sollte der Hund aber regelmäßig gefordert werden.

2. Zu viel der Worte in der Erziehung

Die Körpersprache des Menschen beeinflusst den Hund enorm.
Die Körpersprache des Menschen beeinflusst den Hund enorm.  © 123rf.com/manushot

Wer in der Hundeerziehung Kommandos klar und deutlich formulieren kann, hat den Anfang bereits gemacht. Es bringt nichts die Kommandos zehnmal zu wiederholen oder unnötig laut zu werden.

Welpen und auch ältere Hunde brauchen klare und kurze Ansagen. Eine Handvoll Kommandos reicht vollkommen aus.

Viele Herrchen und Frauchen neigen dazu, ihren Vierbeiner zu vermenschlichen.

Dabei braucht sich der Mensch vor dem Tier nicht in langen Monologen zu rechtfertigen. Am Ende ist der Hund eben kein knuffiges Kuscheltier.

Zu viele Worte verwirren den Hund und verhindern, dass er begreift, was er jetzt nun tun soll.

3. Falsch verstandener Welpenschutz

Welpen können sich noch nicht über eine längere Zeit konzentrieren.
Welpen können sich noch nicht über eine längere Zeit konzentrieren.  © 123rf.com/Iurii Sokolov

Ja! Kleine Welpen sind unglaublich süß. Doch der größte Fehler ist, die Hundeerziehung auf das "ominöse später" zu verschieben.

Auch jungen Hunden sollte von Anfang deutlich gezeigt werden, was unerwünschtes Verhalten ist und welches Verhalten belohnt wird.

Kleine Hunde dürfen natürlich nicht überfordert werden. Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist noch relativ gering.

Welpen erziehen gelingt langsam und in kleinen Schritten. Wenn das Betteln am Tisch, das Zwicken in die Hände oder lautes Bellen Überhand nimmt, ist eine schnelle Reaktion in genau diesen Momenten gefragt.

Wer einen gut erzogenen Hund in seinem Leben haben möchte, sollte ihm eine feste Struktur geben. Das schenkt Welpen und auch älteren Tieren Sicherheit.

4. Fehlende Sozialisation der Hunde

Den Umgang mit anderen Welpen und älteren Hunden lernt der Vierbeiner am besten in einer Hundeschule.
Den Umgang mit anderen Welpen und älteren Hunden lernt der Vierbeiner am besten in einer Hundeschule.  © 123rf.com/K. Thalhofer

Bereits Welpen brauchen den Kontakt zu anderen Tieren und Menschen.

Wer seinem Vierbeiner den Kontakt zu anderen Hunden verwehrt, darf sich über Angststörungen oder aggressives Verhalten nicht wundern.

Ein Hund muss geistig und körperlich gefordert werden. Am besten wächst er in den ersten Wochen mit der Hundemutter und Geschwistern inmitten des täglich stattfindenden Lebens auf.

Erreicht der Hund sein neues Zuhause, möchte der Welpe eine vertrauensvolle Bindung zu seinem neuen Besitzer aufbauen.

Schritt für Schritt gewöhnt sich das neue Familienmitglied an andere Menschen, laute Geräusche im Haushalt, viel befahrene Straßen und andere Hunde.

So fährt der Stresspegel langsam hoch. Auch ein Besuch beim Tierarzt bedeutet Stress und möchte von Beginn an geübt werden.

5. Falsches Timing in der Erziehung

Ob Welpen oder erwachsene Hunde: Das Lob bzw. die Belohnung mittels Leckerli muss genau in dem Moment erfolgen, in dem das gewünschte Verhalten gezeigt wurde.

Nur dann kann die Fellnase lernen, dass es eine direkte Verbindung zwischen seinem Handeln und der Belohnung gibt.

Das richtige Timing bringt die süßen Vierbeiner schnell dazu, zu verstehen, was der Mensch von ihnen erwartet.

Im richtigen Moment ein Leckerli motiviert den Hund zur Mitarbeit.
Im richtigen Moment ein Leckerli motiviert den Hund zur Mitarbeit.  © 123rf.com/Alexey Zakirov

Sollte die Hundeerziehung nicht so verlaufen wie gewünscht, ist professionelle Hilfe zum Beispiel in einer Hundeschule ein guter Weg für Hundehalter und Tier etwas über Erziehung zu lernen.

Die Trainer einer Hundeschule verstehen es genau, mit der nötigen Konsequenz aber auch Spaß und Freude hilfreiche Tipps zur Hundeerziehung zu geben.

Wenn Ihr mehr zum Thema Hunde-Welpen erziehen wissen möchtet, lest hier weiter.

Titelfoto: Bildmonatge: 123rf.com/belchonock

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