Such- und Denkspiele für Hunde: 5 Tipps für zu Hause

Kopfarbeit für Hunde im Haus oder der Wohnung: Denkspiele für Hunde machen Spaß und halten die "grauen Zellen" Deines Vierbeiners fit. Dazu gehören auch Suchspiele, die die Sinne des Tieres schärfen. TAG24 zeigt Dir fünf tolle Ideen, die Deinen Hund nicht nur beschäftigen, sondern auch fördern.

Denkspiele: wichtige Beschäftigung für den Hund

Denkspiele fördern die Intelligenz und sorgen für einen fitten und gesunden Geist, auch im hohen Alter.
Denkspiele fördern die Intelligenz und sorgen für einen fitten und gesunden Geist, auch im hohen Alter.  © 123RF / Alexeitm

Wer seinen Hund beschäftigen möchte, sollte nicht nur an Bewegung denken, sondern auch an Spiele, die seinen Geist und seine Sinne trainieren.

Etwas zu untersuchen, zu suchen, zu tüfteln und schließlich ein Erfolgserlebnis zu haben, wenn man ein Rätsel löst, das macht nicht nur vielen Menschen Spaß. Lass ruhig auch mal Deinen Vierbeiner die grauen Zellen anwerfen und ordentlich knobeln.

Denn Denkspiele für Hunde sind nicht nur eine gute Beschäftigungsmöglichkeit, sie fördern die geistige Fitness und gleichzeitig das Wohlbefinden, wenn sie richtig gestaltet werden. Ein kniffliges Intelligenzspiel mit anschließender Belohnung bringt Abwechslung und kann den Hund glücklich und selbstbewusst machen. Darüber hinaus kann man sein Tier mit Denkspielen ganz einfach drinnen beschäftigen.

Natürlich gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit der Hund nicht frustriert oder überstimuliert wird. Vier Tipps, wie man das vermeidet, sowie fünf Denkspiele für Hunde zu Hause zeigt Dir dieser Ratgeber.

Weitere Ratgeber rund um dem Hund findest Du im Hunderatgeber.

Infos für Schnellleser:

  • Denkspiele sind eine super Beschäftigung, die Spaß machen und die geistige Fitness steigern können.
  • Man kann unterschiedliche Reize setzen und sowohl Sehen, Hören als auch Riechen, aber vor allem die Verknüpfung der verschiedenen Informationen, also sein Denken fördern.
  • Man sollte den Hund nicht überfordern, die Schwierigkeit langsam steigern und aufhören, bevor der Hund total erschöpft ist.
  • Für die Denkspiele sollte man immer die gleichen Kommandos verwenden, damit das Tier genau weiß, was es zu tun hat und mit welcher Aktion das Kommando verknüpft ist.

4 Tipps, damit das Denkspiel Deinen Hund nicht belastet

Bevor Du total motiviert loslegst, ein paar Tipps vorab, damit die Spiele bei Deinem Hund nicht zu Frust führen:

Tipp 1: Die Aufgabe nicht zu schwer gestalten!

Den Hund geistig auspowern? Natürlich sollte das Denkspiel Deinen Hund fordern - aber nicht überfordern! Beginne also mit sehr leichten Aufgaben und steigere den Schwierigkeitsgrad langsam. Bei Such- und Schnüffelspielen kannst Du das Leckerli oder den zu suchenden Gegenstand zunächst für ihn sichtbar platzieren und dann immer die gleichen Wörter und Kommandos einsetzen, so lernt Dein Süßer, wie das Spiel funktioniert.

Tipp 2: Nicht zu lange spielen!

Irgendwann ermüdet das Tier bei kniffligen Aufgaben. Hier ist sehr viel Einfühlungsvermögen gefragt, denn jeder Hund ist anders und ermüdet unterschiedlich schnell. Bemerkst Du Lustlosigkeit, Ermüdung oder eine Überstimulation, solltest Du das Spiel beenden - möglichst mit einem Erfolgserlebnis. Plane das Ende des Spiels am besten im Voraus und warte nicht erst, bis der Hund Ermüdungserscheinungen zeigt. Meist reichen schon ein paar Minuten am Tag aus, um den Hund zu unterhalten.

Tipp 3: Anfang und Ende anzeigen!

Dein Hund soll nicht denken, es gibt zu jeder Zeit überall in der Wohnung oder im Haus Leckerlis, die er suchen soll. Um das zu vermeiden, denke Dir zwei Worte aus, die Du immer verwendest, um das Spiel zu starten und zu beenden. Das können simple Bezeichnungen sein wie der Name des Spiels beim Start und "Spielstopp", um es zu beenden. Ein dazugehöriges, klar verständliches Handzeichen, das Du nur in diesem Zusammenhang einsetzt, kann das Start- und Stopp-Signal unterstützen.

Tipp 4: Nicht zu viele Leckerlis geben!

Auch wenn Leckerlis gerade bei den ersten Malen eine wunderbare Motivation und Lernhilfe darstellen, solltest Du seine Ernährung bzw. sein Gewicht im Auge behalten. Und dabei spielen nicht nur die Kalorien selbst eine Rolle, sondern auch, dass ein Leckerli den Appetit bzw. den Speichelfluss anregt und den Insulinspiegel beeinflusst. Versuche also - so oft wie es geht - alternative Belohnungen wie Streicheln oder sein Lieblingsspielzeug einzusetzen.

Such- und Denkspiele für Hunde – 5 Tipps

Denkspiele sind eine tolle Möglichkeit, Spaß und Lernen miteinander zu verbinden. Du benötigst dazu nicht viel Equipment, meistens reichen Alltagsgegenstände und ein bisschen Kreativität, um Abwechslung in den Hundealltag zu bringen. Hier ein paar Ideen:

Spielen für die Gesundheit: Mit ein paar Hilfsmitteln wie einem Schnüffelteppich kann man Hunde drinnen beschäftigen und gleichzeitig trainieren.
Spielen für die Gesundheit: Mit ein paar Hilfsmitteln wie einem Schnüffelteppich kann man Hunde drinnen beschäftigen und gleichzeitig trainieren.  © Unsplash / Ayla Verschueren

1. Schnüffelspiele für Hunde – mit Nasenarbeit zum Ziel

Um den Hund zu fördern, ist es wichtig, seine Sinne zu schärfen und zu trainieren. Und welcher Sinn ist beim Hund besonders herausragend? Na klar: der Geruchssinn.

Leckerlis suchen:

Die einfachste Variante: Man versteckt Leckerlis, die der Hund erschnüffeln soll, zum Beispiel unter einem Kissen, hinter dem Blumentopf, etc. Wer keine zwei linken Hände hat, kann ein tolles Schnüffelspiel basteln oder aus Holz, Pappe oder Stoffresten bauen. Dabei kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Es geht im Grunde genommen nur darum, verschiedene Fächer oder Sektionen zu haben, in oder unter die man Leckerlis legen kann, die der Hund erschnüffeln muss. Besonders beliebt neben diversen Boxen sind Schnüffelteppiche, die wie die Suche nach etwas im Gras funktionieren. Dazu werden Stoffstücke an eine Unterlage genäht, zwischen die man die Belohnung legen kann.

Gegenstände suchen:

Ist Dein Hund so gut trainiert, dass er Namen für bestimmte Gegenstände kennt bzw. zuordnen kann? Dann kannst Du auch sie verstecken und suchen lassen (z. B. "Such Dein Kuscheltier!").

Wer die Möglichkeit hat, draußen ein spannendes Schnüffelspiel aufzubauen und der Hund das Spiel schon kennt, kann den Geruchssinn auch über größere Entfernungen trainieren.

Tipp: Auch das Beibringen von Namen für Gegenstände kann ein tolles Denkspiel für Hunde sein.

2. Verstecken spielen mit Deinem Hund

Das Versteckspiel ist nicht nur was für Kinder, auch Hunden kann das viel Spaß machen und die Sinne trainieren.

Herrchen oder Frauchen suchen:

So geht's:

  • Bringe Deinen Hund per Kommando dazu, an einem bestimmten Ort zu warten (z. B. "Platz!" oder "Sitz!").
  • Verstecke Dich jetzt in einem anderen Raum, unter einer Decke oder hinter einem Vorhang. Das sollte nicht zu lange dauern.
  • Nun gib ihm ein Kommando, sodass er zu Dir kommt (z. B. "Komm!" oder "Such!").
  • Findet er Dich nicht, kannst Du ihm helfen, indem Du Geräusche von Dir gibst.
  • Hat er Dich gefunden, belohnst Du ihn sofort mit einem kleinen Leckerli (das solltest Du bereits in der Hand halten und nicht erst holen müssen, damit er das Belohnen mit dem Finden verbindet) oder einem Lob und einer Streicheleinheit.

Wichtig! Übertreib das Versteckspiel nicht! Dein Tier soll schließlich keine Verlustängste bekommen. Verstecke Dich in der direkten Nähe und so, dass der Hund Dich nach kurzer Zeit finden kann.

3. Intelligenzspiel für Hunde: das Becherspiel

Man kann den Hund sehr gut beschäftigen, indem man sowohl seinen Geruchssinn als auch sein abstraktes Denken gleichzeitig trainiert: mit dem Becherspiel.

So geht's:

  • Man schnappt sich Becher, kleine Eimer oder ähnliche Gefäße, die nicht zu flach sind, sodass der Hund sie leicht umstoßen kann.
  • Nun legt man unter einen Becher ein Leckerli und wechselt die Position der Becher durch Schieben.
  • Mit der Frage, "Wo ist das Leckerli?" animiert man den Hund, den richtigen Becher zu finden, unter dem die Belohnung versteckt ist.
  • Der Hund berührt den Becher nun mit der Pfote oder stößt ihn mit seiner Schnauze einfach um (je nachdem, welche Fähigkeiten er schon erlernt hat).

Zu Beginn kann man ihm dieses Denkspiel erst mal mit nur einem Becher zeigen und das ganze Prozedere einmal "vorspielen", damit er versteht, wie es funktioniert.

Der Schwierigkeitsgrad kann von Mal zu Mal ganz langsam gesteigert werden, indem man weitere Becher hinzunimmt (nicht übertreiben! Drei bis vier Becher sind völlig ausreichend).

4. Spielerisch Hundeleckerlis angeln

Auch bei diesem Spiel ist der Geruchssinn gefragt, aber gleichzeitig auch eine gewisse motorische Fähigkeit, denn hierbei soll das Tier kleine Leckerlis aus einer Box fischen.

  • Bei kleinen Hunden eignet sich beispielsweise eine Eiswürfelform.
  • Für größere Hunde eignet sich ein Muffinblech, das befüllt wird.
  • Alternativ kannst Du eine Box aus Pappe basteln mit mehreren Fächern und Deckeln.

So geht's:

Lege in einige Fächer eine Belohnung und darüber irgendeine Art Deckel, zum Beispiel ein Stück Pappe (groß genug, dass er es nicht einfach verschlucken kann). Nun muss der Vierbeiner die Belohnung erschnüffeln und den Deckel beiseiteschieben, um an das Leckerli zu kommen.

5. Bringspiele für Deinen Hund

Hunde apportieren gerne. Ein Bringspiel kann man sehr gut in den Alltag integrieren und gleichzeitig von der Hilfe profitieren – aber nur, solange der Hund dabei Spaß hat.
Hunde apportieren gerne. Ein Bringspiel kann man sehr gut in den Alltag integrieren und gleichzeitig von der Hilfe profitieren – aber nur, solange der Hund dabei Spaß hat.  © 123RF / Alexeitm

Viele Hunde haben Spaß dabei, etwas zu apportieren. Wenn man das Bringen oder Tragen von Dingen zu einem Spiel macht, wird der Hund prima beschäftigt. Und ähnlich wie Menschen fühlen sich auch Hunde wertvoll (wenn auch nicht bewusst), wenn sie eine Aufgabe haben und für die Erfüllung dieser eine Belohnung erhalten - das kann auch eine kleine Streicheleinheit sein.

Wenn der Hund schon die Namen bestimmter Gegenstände kennt, kann man ihm das Kommando geben, diesen Gegenstand zu holen und Dir zu bringen. Der Klassiker: die Zeitung – im besten Fall so, dass man sie noch lesen kann.

Es können auch andere Gegenstände sein wie zum Beispiel die Gießkanne für die Gartenarbeit, so nimmt der Hund ganz aktiv am Geschehen innerhalb der Familie teil.

Beherrscht er das noch nicht, kannst Du damit beginnen, ihm Sachen zu geben und ihm beibringen, sie zu einem bestimmten Ort zu bringen. Beispiel: Gib ihm ein getragenes, leichtes Kleidungsstück mit dem Kommando "Nimm!". Geht zusammen zur Waschmaschine, lege Deine Hand in die Waschmaschine und gib ein Kommando wie "Leg ab!". Legt er die Kleidung nun in die Waschmaschine oder zumindest direkt davor, kannst Du ihn loben. Schritt für Schritt kannst Du ihm nun mithilfe der Kommandos beibringen, wie er die Aufgabe allein erfüllt.

Keinen Bock, Denkspiele für Hunde selber zu machen?

Mit seinem Hund zu spielen, fördert nicht nur die Intelligenz des Hundes, sondern auch die Bindung zwischen Euch. Aber wenn Du so gar keine Lust auf Basteln, Verstecken bzw. selbst aktiv werden hast, kannst Du natürlich auch Intelligenzspiele für Hunde kaufen.

Im Handel gibt es viele unterschiedliche Varianten, zum Beispiel Boxen oder Brettchen aus Holz, bei denen der Hund verschiedene Fächer öffnen muss, um an die Belohnung zu kommen, Leckerli-Bälle und ähnliche Suchspiele, die ihn fordern und fördern. Auch die anfangs beschriebenen Schnüffelteppiche gibt es in ganz verschiedenen Formen und Farben zu kaufen.

Wichtig: Nicht alles, was es auf dem Markt gibt, ist gut für Deinen Hund. Achte darauf, dass die Intelligenzspiele aus hochwertigen Materialien gefertigt sind, die nicht schädlich sind und das Tier nicht verletzen können (wie beispielsweise splitterndes Holz).

Fazit:

Denkspiele, bei denen der Hund schnüffeln, sehen und Zusammenhänge verstehen muss, sind wichtig für die mentale Gesundheit. Und ganz nebenbei kann man beim gemeinsamen Spielen auch die Bindung zu seinem Tier stärken.

Egal, welches Spiel man wählt, wichtig ist, dass man Schritt für Schritt vorgeht, immer die gleichen Kommandos verwendet und den Hund nicht überfordert.

Und wenn es nicht Dein Ding ist, Denkspiele selber zu machen, ist das kein Problem! Es gibt tolle Varianten im Handel.

Titelfoto: 123RF / Alexeitm

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