Clickertraining mit Katzen? So klappt es auch als Anfänger

Dein Vierbeiner tanzt Dir auf der Nase herum? Dann kann das Clickertraining für die Katze die Lösung sein. TAG24 verrät, was es mit dem hilfreichen Gerät auf sich hat und wie man seiner Katze coole Tricks beibringen kann.

Katzen unerwünschtes Verhalten abzutrainieren, kann oft Probleme mit sich bringen.
Katzen unerwünschtes Verhalten abzutrainieren, kann oft Probleme mit sich bringen.  © 123RF/ukususha

Katzen lieben es zu klettern und zu toben. Doch wenn "Mauzi" dabei das gesamte Geschirr herunterwirft, muss auch mal Schluss sein.

Dann kann Clickertraining genau das richtige sein. Denn mit einem Clickertraining man kann der Katze unerwünschtes Verhalten abtrainieren.

Das praktische Hilfstool gibt es in jedem Zoohandel und Tierfachgeschäft für wenig Geld zu kaufen. Mit dem Clickertraining kann man Katzen nicht nur auf sanfte Weise negatives Verhalten abtrainieren, sondern auch ein paar Tricks beibringen:

Seltene Katzennamen: Ausgefallene Ideen für Deinen Stubentiger
Katzenratgeber Seltene Katzennamen: Ausgefallene Ideen für Deinen Stubentiger

Ob Pfötchen geben, High five, Sitz oder Platz - Katzen lieben es, sich spielerisch auszutoben und können so auch ganz nebenbei kleine Kommandos erlernen.

Weitere spannende Themen rund um den Liebling auf vier Pfoten gibt es außerdem im Katzenratgeber.

Infos für Schnellleser:

  • Clickertraining hilft, die Katze zu erziehen.
  • Tricks und Kunststücke sind erlernbar.
  • Falsches Verhalten kann abtrainiert werden.
  • Für Clickertraining braucht es Geduld und Zeit.
  • Die Katze mit Clicker nicht überfordern oder bestrafen.

Wie funktioniert das Clickertraining mit Katzen?

Clickertraining basiert auf dem klassischen Prinzip der Konditionierung. Durch das akustische Signal des Klickers wird die Katze auf negatives oder positives Verhalten konditioniert.

Der Klicker lenkt die Aufmerksamkeit der Katze auf den Besitzer und die Situation. Sobald der Klick ertönt, sollte die Katze mit dem Fehlverhalten aufhören oder den Trick ausführen. Im Anschluss gibt es ein Leckerli als Belohnung.

Clickertraining funktioniert nur ohne Bestrafung - die Katze soll für das positive Verhalten belohnt werden, nicht für Fehlverhalten bestraft.

Als akustisches Signal funktionieren neben dem Klicker auch Pfeifen oder Klingeln.

Ist Clickertraining für Katzen überhaupt sinnvoll?

Das Clickertraining für Hunde ist bereits weit verbreitet. Doch dass auch Katzen mithilfe des kleinen Klicks trainiert werden können, ist vielen neu. Dabei kann das Clickertraining das Leben Deiner Katze durchaus bereichern. Vor allem Wohnungskatzen können nur in den eigenen vier Wänden Abenteuer erleben.

So kann es für den Stubentiger durchaus eine Freude sein, auf spielerische Art und Weise Tricks zu lernen.

Ab welchem Alter sollte man mit dem Katzen-Clickertraining beginnen?

Für junge Katzen eignet sich das Clickertraining besonders gut, da diese negatives Verhalten noch nicht verinnerlicht haben. Für ältere Katzen kann die Übung mit dem Klicker ebenso eine willkommene Abwechslung sein, jedoch braucht man hier viel Zeit, Geduld und Verständnis. Ob jung oder alt, natürlich reagiert jeder Stubentiger anders auf das Clickertraining.

Hier heißt es ganz einfach: Übung macht den Meister!

Klicker gibt es für kleines Geld in jedem Zoohandel oder Tierfachgeschäft.
Klicker gibt es für kleines Geld in jedem Zoohandel oder Tierfachgeschäft.  © 123rf/bmf2218

So geht das Clickertraining für Katzen

Für das Clickertraining mit der Katze benötigt man nicht nur Geduld und etwas Übung, sondern auch einige Hilfsmittel. Der TAG24-Katzenratgeber verrät, wie das Training zum Erfolg wird:

Vorbereitung fürs Katzen-Clickertraining

1. Der richtige Klicker:

  • Das Clickertraining kann sowohl mit einem Klicker als auch mit einer Pfeife, Klingel oder Rassel durchgeführt werden.
  • Der Klicker sollte klein, handlich und einfach zu bedienen sein, so kannst Du ihn stets mit Dir führen.
  • Wähle einen Klicker aus, der ein lautes, deutliches Klicken ausführt, damit Deine Katze es auch hört.

2. Die beste Belohnung:

  • Am besten geeignet sind Leckerlis, die Deine Katze besonders gerne frisst.
  • Sinnvoll ist es auch, diese Sorte Leckerli nur beim Clickertraining zu verwenden: So ist die Belohnung für die Katze noch lohnenswerter.

3. Der richtige Zeitpunkt:

  • Deine Katze ist motiviert, fit und hat einen guten Tag? Dann ist dies der perfekte Zeitpunkt, mit dem Clickertraining zu beginnen.
  • Du bringst am besten viel Geduld und Zeit für Deinen Stubentiger mit.
  • Für Katze und Besitzer sollte Clickertraining Spaß machen und in einer entspannten Umgebung stattfinden.
Mit etwas Übung kannst Du dank dem Clickertraining Deiner Katze Tricks wie "High five" beibringen.
Mit etwas Übung kannst Du dank dem Clickertraining Deiner Katze Tricks wie "High five" beibringen.  © 123RF/rossiaa33

Clickertraining: Katze Schritt für Schritt trainieren

Schritt 1:

Zunächst solltest Du Deine Katze an das Geräusch des Klickers und dessen Funktion gewöhnen. Damit der Stubentiger die Verbindung aus dem Klick-Geräusch und Leckerli verarbeiten kann, bedarf es ca. 0,5-0,9 Sekunden. Damit das Leckerli von der Katze mit dem Clickertraining in Verbindung gebracht wird, solltest Du dieses auch zunächst verbergen. Für den Übungsablauf erfolgt also zunächst ein Klick, sobald die Katze die Aufmerksamkeit auf Dich richtet, gibst Du ihr das belohnende Leckerli.

Schritt 2:

Nachdem Du die Katze an die Vorgehensweise gewöhnt hast, setzt Du den Klick zukünftig bei unerwünschtem oder erwünschtem Verhalten ein. Beispielsweise möchtest Du, dass Deine Katze dem Sofa fernbleibt. Also lockst Du sie vom Sofa herunter, klickst während des Absprungs und belohnst den Stubentiger im Anschluss mit einem Leckerli. Ob per Zufall oder nach Anleitung: Die Katze sollte fortan immer belohnt werden, wenn Sie dem gewünschten Verhalten nachkommt.

Schritt 3:

Das Klickgeräusch sollte immer unmittelbar in dem Moment erfolgen, in welchem die Katze das gewünschte Verhalten umsetzt. Die Leckerli-Belohnung muss direkt im Anschluss erfolgen, um die Verbindung aus Klick, Verhalten und Belohnung miteinander zu verknüpfen.

Schritt 4:

Du solltest das Clickertraining regelmäßig anwenden, um langfristige Erfolge zu erzielen. Solange Du und die Katze Spaß dabei haben, kann man mehrfach am Tag trainieren. Nach 2-3 Minuten sollte jedoch immer eine Pause eingelegt werden, sodass die Katze nicht überfordert wird.

Wofür ist das Clickertraining für Katzen gut?

Katzen haben im Haus gerne das Sagen. Durch Clickertraining mit Katzen kann man unerwünschtes Verhalten jedoch schnell abgewöhnen und richtiges Verhalten belohnen.

1. Katzen Tricks beibringen

Sitz und Platz: Du möchtest, dass sich Deine Katze auf Kommando hinsetzt oder legt? Dann kann man dies mithilfe des Clickertrainings antrainieren. Hierfür klickt man ganz einfach jedes Mal, wenn die Katze sich hinlegt oder -setzt. In Verbindung mit dem Wortlaut Sitz oder Platz wird das Klicken noch effektiver.

Im Anschluss belohnt man die Katze direkt mit einem Leckerli. Bei dem Einüben von Tricks wie High five oder dem Pfötchengeben bedarf es besonders viel Zeit und Geduld. Es lohnt sich hierbei, auch schon kleine Teilerfolge mit Leckerli zu belohnen, sodass die Katze am Ball bleibt.

2. Das richtige Verhalten der Katze belohnen

Jedes Tier hasst den Besuch beim Arzt. Und so bringt schon der Anblick der Katzentransportbox die Angst in jeder Katze hervor. Damit sich Dein Stubentiger an sein Zuhause to go gewöhnt, kann Clickertraining hilfreich sein.

Hierfür klickt man einfach jedes Mal, wenn sich die Katze dem Eingang der Box nähert und belohnt diese mit einem Leckerli. Je weiter sich die Katze in Richtung Box bewegt und umso mehr sie sich traut, desto weniger oft klickst Du.

So wird die Katze immer neugieriger auf weitere Leckerli und wagt sich von alleine weiter vor.

3. Das falsche Verhalten der Katze minimieren

Manche Zonen im Haushalt sind für Katzen tabu. Ob der eingedeckte Frühstückstisch, das Sofa oder ein potenziell gefährlicher Ort, z. B. wenn die Katze auf der Heizung liegt - das Clickertraining kann helfen, die Katze von diesen Orten fernzuhalten.

Locke die Katze einfach aus der gewünschten Zone und klicke bei jedem Sprung. Im Anschluss das Leckerli nicht vergessen und schon verbindet die Katze erneut das Verhalten samt Klick mit einer köstlichen Belohnung.

Die Katze auf dem Esstisch? Unerwünschtes Verhalten lässt sich mit dem Clickertraining reduzieren.
Die Katze auf dem Esstisch? Unerwünschtes Verhalten lässt sich mit dem Clickertraining reduzieren.  © 123RF/olgar23

Fehler beim Clickertraining für Katzen

1. Verschiedene Klicker fürs Training benutzen

  • Die Katze ist dadurch verwirrt und kann das Geräusch nicht mehr richtig zuordnen.

2. Bestrafung

  • Ein Clickertraining kommt ohne Bestrafung aus.
  • Sollte die Katze die gewünschte Übung nicht ausführen oder das Fehlverhalten auf den Klick beenden, ignorierst Du sie einfach.
  • Zu einem späteren Zeitpunkt kann man dann einen neuen Versuch starten.
  • Ziel des Clickertrainings ist es, die Katze für richtiges Verhalten zu belohnen, nicht für Fehlverhalten zu bestrafen.

3. Ungeduld

  • Jede Katze reagiert anders auf das Training.
  • Mit Geduld, Verständnis und ein wenig Übung kann es bei jeder Katze erfolgreich verlaufen.
  • Sollte Deine Katze auch nach längerer Zeit negative Auswirkungen wie Reizüberflutung, Überforderung, völlige Ignoranz und Desinteresse am Clickertraining zeigen, ist dies vielleicht einfach das falsche Training für sie.

Fazit:

Nicht nur Menschen, sondern auch Katzen können vom Clickertraining profitieren.

Mit etwas Geduld, Zeit und Disziplin bringt das Training mit dem Klicker großen Spaß für Katze und Mensch.

Titelfoto: 123RF/ukususha

Mehr zum Thema Katzenratgeber: