Katzenschnupfen: Diese Erkrankung kann für Deine Katze lebensgefährlich sein

Wenn die Katze schnieft, hustet und niest, hat sie sich wohl einen Katzenschnupfen eingefangen. Was im ersten Moment vielleicht harmlos klingt, kann für Deine Katze schnell lebensbedrohlich werden. Das Wichtigste zum Thema Katzenschnupfen liest Du in diesem Katzenratgeber.

Was ist Katzenschnupfen?

Katzenschnupfen ist eine Komplex-Erkrankung, bei der Viren und Bakterien im Spiel sind.
Katzenschnupfen ist eine Komplex-Erkrankung, bei der Viren und Bakterien im Spiel sind.  © 123RF / Javitrapero

Den einen Katzenschnupfen gibt es nicht, denn der Begriff ist eine Sammelbezeichnung für mehrere Erkrankungen. In der Tiermedizin wird auch von einem "Katzenschnupfen-Komplex" gesprochen.

Bei dieser sehr ansteckenden Komplex-Erkrankung wirken mehrere Viren und Bakterien in unterschiedlichen Kombinationen zusammen.

Diese Erreger verursachen Katzenschnupfen:

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  • Felines Calicivirus (FCV)
  • Felines Herpesvirus (FeHV-1)
  • Bakterium Chlamydia felis (Chlamydien
  • Bakterium Mykoplasma felis
  • Bakterium Bordetella bronchiseptica (Bb)

Unbehandelt rufen die Erreger bakterielle Sekundärinfektionen und Atemwegserkrankungen hervor, die im schlimmsten Fall zum Ableben der Katze führen.

Welche Katzen sind besonders anfällig für Katzenschnupfen?

Für Katzenschnupfen anfällig sind Katzen mit einem schwachen Immunsystem.
Für Katzenschnupfen anfällig sind Katzen mit einem schwachen Immunsystem.  © Unsplash / Dorothea OLDANI

Für Katzenschnupfen besonders anfällig sind junge Kitten und ältere Katzen, also Katzen mit einem schwachen Immunsystem.

Wenn Kitten erkranken, sind ihre Chancen zu überleben meist relativ gering.

Ein erhöhtes Risiko für eine Infektion besteht an Orten, wo sich viele Katzen aufhalten. Das betrifft z. B. Tierheime, Katzenpensionen und Zuchtstationen. Vor allem Streuner oder Findlinge verbreiten Katzenschnupfen. Bricht Katzenschnupfen an einem Ort mit vielen Katzen aus, wird dieser schnell zur Epidemie.

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Katzen mit Freigang können sich bei der Begegnung mit einer kranken Katze infizieren. Auch reine Wohnungskatzen sind gefährdet, denn manche der Erreger von Katzenschnupfen können auch indirekt durch Gegenstände, Schmutz an den Schuhen oder Ähnliches übertragen werden.

Ist Katzenschnupfen für den Menschen ansteckend?

Jein. Menschen können nicht direkt an Katzenschnupfen erkranken, aber einige der Viren und Bakterien, die beim Katzenschnupfen involviert sind, können auf Menschen übertragen werden.

Symptome von Katzenschnupfen

Auch wenn es sich bei Katzenschnupfen um verschiedene Erkrankungen handeln kann, weisen die betroffenen Katzen ähnliche Symptome auf.

Symptome bei Katzenschnupfen:

  • Augen- und Nasenausfluss
  • Niesen
  • rasselnder Atem und Husten
  • Atemnot
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Teilnahmslosigkeit
  • schlaffer Körper
  • Bindehautentzündung
  • vermehrtes Speicheln
  • Verletzungen und Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Geschwüre im oder am Maul
  • Lungenentzündung
  • Fieber (Körpertemperatur von über 39,2 Grad)
  • allgemeines Unwohlsein

Die Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede Katze ist individuell, weshalb auch die Symptomatik und der Krankheitsverlauf variieren.

Auch sollte zwischen Katzenschnupfen und einer einfachen Erkältung unterschieden werden. Bei einer Erkältung zeigt die Katze ähnliche Symptome, die Erkrankung sollte aber innerhalb weniger Tage ausgestanden sein.

Wer am Gesundheitszustand der Katze zweifelt, sollte das Tier unbedingt tiermedizinisch untersuchen lassen.

Hinweis: Ist die Katze trächtig, kann Katzenschnupfen zu einer Fehlgeburt führen.

Katzenschnupfen verursacht Fieber und andere Symptome bei der Katze, welche tiermedizinisch untersucht und behandelt werden sollten.
Katzenschnupfen verursacht Fieber und andere Symptome bei der Katze, welche tiermedizinisch untersucht und behandelt werden sollten.  © 123RF / Kholywood

Behandlung von Katzenschnupfen

Die richtige und zeitige Behandlung von Katzenschnupfen ist wichtig, weil sich die Krankheit auf den ganzen Körper der Katze ausbreiten kann.

Mögliche Folgen sind:

  • Blindheit
  • der Verlust der Augen
  • Lungenschäden
  • chronische Erkrankungen

... und im schlimmsten Fall der Tod der Katze.

Einen chronischen Katzenschnupfen zu behandeln, ist sehr aufwendig und kostenintensiv, weshalb die Behandlung möglichst zeitig erfolgen sollte.

Um die Erreger zu identifizieren und gezielt behandeln zu können, erfolgt bei Verdacht auf Katzenschnupfen die Diagnose durch Abstriche von Nase, Augen und Zunge. In manchen Fällen wird auch ein Bluttest durchgeführt. Die Proben werden anschließend im Labor untersucht.

Steht fest, welche Erreger den Katzenschnupfen verursachen, kann die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt eine entsprechende Medikation festlegen, um den Krankheitsverlauf abzumildern und Spätfolgen zu vermindern.

Meist wird ein Breitband-Antibiotikum verschrieben, um möglichst viele der Viren und Bakterien auf dem Katzenschnupfen-Komplex zu bekämpfen. Auch Mittel gegen Husten und zum Inhalieren sowie entzündungshemmende und schleimlösende Medikamente sind für die Behandlung von Katzenschnupfen geeignet.

Bei schweren Verläufen müssen die Katzen als Intensivpatienten in der Tierklinik aufgenommen und zum Teil künstlich ernährt werden.

Was kannst Du gegen Katzenschnupfen tun?

Bei Katzenschnupfen sind eine tiermedizinische Untersuchung und eine entsprechende Behandlung zwingend erforderlich.

Katzenhalter können ihre Katze jedoch bei der Heilung unterstützen sowie vorbeugende Maßnahmen treffen, um die Katze vor Katzenschnupfen zu schützen.

So hilfst Du Deiner Katze, wenn sie Katzenschnupfen hat

Augen und Nase möglichst freigehalten, einen warmen Schlafplatz anbieten – es gibt eine Menge, was Du für Deine Katze tun kannst.
Augen und Nase möglichst freigehalten, einen warmen Schlafplatz anbieten – es gibt eine Menge, was Du für Deine Katze tun kannst.  © 123RF / Katyamaximenko

Wenn es dem geliebten Stubentiger nicht gut geht, wollen Katzenhalter ihrer Mieze zu gut wie möglich helfen. Dabei übertreiben sie es manchmal und schaden der Katze unbeabsichtigt.

Das hilft Deiner Katze bei Katzenschnupfen:

  • Nasen- und Augenausfluss regelmäßig und sehr vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch und lauwarmen Wasser entfernen
  • ruhige und warme Schlafplätze
  • eine stressfreie Atmosphäre
  • viel frisches Wasser an mehreren Stellen zum Trinken anbieten
  • möglichst weiches Lieblingsfutter, welches intensiv und lecker riecht, regelmäßig und frisch bereitstellen
  • regelmäßige Reinigung vom Katzenklo sowie von Futter- und Trinknäpfen
  • Inhalation (vorsichtig und am besten in Absprache mit den Tierärzten)
  • Zugluft vermeiden

Das solltest Du nicht tun, wenn Deine Katze Katzenschnupfen hat:

  • die Katze ständig streicheln, wecken, aus ihrem Versteck zerren oder Ähnliches
  • Kontakt zu Artgenossen zulassen
  • Freigänger hinaus lassen
  • Medikamente für Menschen verabreichen
  • beliebige Hausmittel oder Medikamente ohne ärztlichen Rat anwenden
  • ätherische Öle für die Inhalation verwenden
  • die Katze zum Inhalieren zwingen
  • zu spät in eine Tierarztpraxis gehen

Katzenhalter sollten daran denken, dass sich Menschen auch mit Viren und Bakterien aus dem Katzenschnupfen-Komplex infizieren können. Aus diesem Grund sind regelmäßiges Händewaschen und andere Hygienemaßnahmen sehr wichtig, wenn die Katze Katzenschnupfen hat.

Eine Impfung gegen Katzenschnupfen schützt die Katze vor einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf.
Eine Impfung gegen Katzenschnupfen schützt die Katze vor einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf.  © 123RF / Dewessa

Katzenschnupfen vorbeugen

Um Katzenschnupfen wirksam vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Katze regelmäßig dagegen zu impfen.

Die Impfung gegen einen Teil des Katzenschnupfen-Komplexes sollte möglichst schon als Kitten erfolgen. Anschließend muss die Impfung regelmäßig aufgefrischt werden.

Freigänger müssen öfter geimpft werden als Wohnungskatzen. Welcher Rhythmus für Deine Katze geeignet ist, besprichst Du am besten in der Tierarztpraxis.

Katzen können trotz Impfung an Katzenschnupfen erkranken, jedoch ist dann der Krankheitsverlauf milder, besser behandelbar und Spätfolgen können vermieden werden.

Wenn es um die Impfung geht, sollten Katzenhalter und -halterinnen auf keinen Fall sparen, denn die Diagnose und die Behandlung von Katzenschnupfen können richtig teuer werden. Auch ist die Behandlung leider nicht immer erfolgreich, sodass Katzenschnupfen die Katze am Ende auch das Leben kosten kann.

Wer sich eine Katze aus der Züchtung oder dem Tierheim holt, sollte sich immer nach eventuellen Vorerkrankungen und bereits getätigten Impfungen erkundigen. Wenn möglich, sollte darauf verzichtet werden, die Katze in eine Katzenpension zu geben.

Neben der Impfung ist es sehr wichtig, die Wohnung sowie die Utensilien, das Wasser und das Futter für die Katze sauber zu halten. Die Viren und Bakterien aus dem Katzenschnupfen-Komplex werden durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Auch Schuhe und andere Gegenstände könnten mit Erregern verunreinigt sein, weshalb eine regelmäßige Reinigung empfehlenswert ist.

Fazit: Impfen ist der beste Schutz für Deine Katze

Katzenschnupfen sollte keinesfalls unterschätzt werden, denn das Zusammenwirken von Bakterien und Viren kann für die Katze schwerwiegende gesundheitliche Probleme zur Folge haben.

Besteht der Verdacht, dass sich die Katze mit Katzenschnupfen infiziert hat, ist eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung dringend erforderlich. Hausmittel und eine falsche Me­di­ka­men­tengabe könnten den Zustand der Katze verschlimmern.

Ein sehr wirksamer Schutz gegen den Katzenschnupfen-Komplex ist eine Impfung, welche regelmäßig aufgefrischt werden muss.

Spare nicht, wenn es um die Impfung gegen den Katzenschnupfen-Komplex geht, denn diese könnte Deiner Katze das Leben retten.

Titelfoto: 123RF/javitrapero

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