Können Katzen die Zukunft vorausahnen?

Ratgeber - Es gibt Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass Katzen vorausahnen können, wenn in naher Zukunft ein Unglück passieren wird. Was ist wirklich dran?

Möglicherweise können Katzen mit ihren Schnurrhaaren kleinste Schwingen der Erde wahrnehmen - und damit etwa Vulkanausbrüche "spüren".
Möglicherweise können Katzen mit ihren Schnurrhaaren kleinste Schwingen der Erde wahrnehmen - und damit etwa Vulkanausbrüche "spüren".  © 123RF/Veronika Kireeva

Seltsame Beispiele für das untrügliche Gespür der Stubentiger gibt es einige. Da war zum Beispiel Oskar. Der Kater lebte in einem amerikanischen Seniorenheim und sagte den Tod von mindestens 50 Menschen voraus. Wie geht das?

Normalerweise sei Oskar kein besonders soziales Tier gewesen und verbrachte seine Tage damit, durch Räume des Altenheimes zu wandern, berichtet das polnische Portal "Koty" ("Katzen"). Doch es gab eine große Ausnahme!

Und zwar immer, wenn sich ein Bewohner oder eine Bewohnerin dem Ende seiner/ihrer Tage näherte. Oskar betrat dann das Zimmer der jeweiligen Person, legte sich zu ihr auf das Bett und ließ sich auch nicht mehr verjagen. Wenn er den Raum nicht betreten konnte, kratzte er an der geschlossenen Tür.

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Dabei war es nicht Oskar, der den Tod herbeirief, sondern offenbar spürte er die letzten Momente eines Menschen.

Die Bewohner akzeptierten seine bemerkenswerte Fähigkeit - und damit auch, dass er ihre unvermeidlich letzte Stunde ankündigte. Der Kater soll von ihnen, aber auch dem medizinischen Personal, sehr respektiert worden sein.

Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten wurden später damit erklärt, dass er bestimmte biochemische Substanzen erkennen konnte, die aus sterbenden Zellen freigesetzt werden. Fünf weitere Katzen, die in derselben Einrichtung lebten, hatten diese Fähigkeit übrigens nicht.

Doch offensichtlich hatte Oskar auch Feinde: der Kater wurde eines Tages tot im Flur gefunden. Bis heute hat niemand den Mord gestanden.

Erdbeben und Vulkanausbrüche "vorhergesagt"

In den Ruinen von Pompeji wurde bis heute kein Katzenskelett gefunden.
In den Ruinen von Pompeji wurde bis heute kein Katzenskelett gefunden.  © 123RF/Bruno135

Umgekehrt beschrieben Menschen auch schon Fälle, in denen eine Katze ihren eigenen Tod "vorhersagte". Oft sei das Tier dann empfindlicher gewesen und habe nach einem abgelegen Ort gesucht, um alleine zu sterben.

Andere hätten sich übermäßig von ihrem Besitzer verabschiedet, indem sie sich noch einmal fest an ihn schmiegten. Auch seien sie durch die ganze Wohnung getigert, um ein letztes Mal "ihre Ecken" zu besuchen.

Bemerkenswert ist auch, dass Katzen in der Vergangenheit scheinbar wie lebende Seismografen funktionierten. So berichten Zeugen davon, dass die Samtpfoten wenige Tage vor einem Erdbeben unruhig worden und grundlos zitterten. Kurz vor der Katastrophe seien sie in Panik davongelaufen.

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Beispiel Pompeji in Italien: Die einst wohlhabende Stadt wurde nach dem verheerenden Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahr 79 n. Chr. unter Asche und Lava begraben, viele Bewohner kamen dabei zu Tode.

Bis heute wurde in den freigelegten Ruinen kein einziges Katzenskelett gefunden. Sie alle flohen vor der Explosion aus der Stadt. Auch bei dem verheerendsten Vulkanausbruch des 20. Jahrhunderts am 8. Mai 1902 starben Zehntausende Menschen und nur eine Katze. Damals verwüstete der Montagne Pelée die französische Karibikinsel Martinique.

Und bevor Weihnachten 2004 ein gigantischer Tsunami die Küsten Indonesiens und Thailands überschwemmte, machten sich alle Katzen auf und davon. Dasselbe wurde vor Erbeben in Los Angeles berichtet.

Eine mögliche Erklärung ist, dass Katzen geringste Schwingungen der Erdkruste und Veränderungen des Magnetfelds mit ihren Schnurrhaaren und den sensorischen Haaren an der Unterseite ihrer Pfoten spüren und sich somit rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Titelfoto: 123RF/Veronika Kireeva

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