Oh, Baby, genau da! Männlicher G-Punkt sorgt für "Super-Orgasmus"
Viele Männer assoziieren die Prostata eher mit negativen Dingen:
rektale Untersuchungen bei der Musterung oder schlimmer noch, bei der
Krebsvorsorge. Man kann sie aber auch massieren und so sexuell stimulieren. Eine Prostata-Massage? Oh, ja!
- Wissenswertes über die Prostata
- Deshalb beeinflusst die Prostata den Sex
- Prostata-Massage und ihre Vorurteile
- So geht's: Prostata-Massage von innen und außen
- Der "Super-Orgasmus": So fühlt sich ein Prostata-Orgasmus an
- Wichtige Vorbereitungen für eine Prostata-Massage
- Fazit: Mit Fingerspitzengefühl zum Super-Orgasmus

Die Prostata wird auch Vorsteherdrüse genannt und ist circa vier Zentimeter groß und hat die Form einer Walnuss. Sie sitzt unterhalb der Harnblase, umschließt die Harnröhre und grenzt rückseitig an den Enddarm (Rektum) an. Letzteres sorgt bei Männern nicht selten für Scham - dazu später mehr.
Das kleine Drüsenorgan wird aber oft verkannt, denn die Prostata spielt auch beim Sex eine wesentliche Rolle.
Was eine Prostata-Massage bewirken kann, wie Ihr sie durchführen könnt und wie sich ein Prostata-Orgasmus anfühlt, hat TAG24 für Euch zusammengestellt.
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Wissenswertes über die Prostata
Zusammen mit den Hoden gehört die Prostata zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Die Hauptfunktion der Prostata besteht in der Teilproduktion der Samenflüssigkeit. Diese Flüssigkeit sorgt für den Transport der Spermien, macht sie beweglich und ist somit für ihre Befruchtungsfähigkeit sehr wichtig.
Sobald ein Mann einen Samenerguss hat, ziehen sich die Muskeln der Prostata zusammen und die Flüssigkeit wird in die Harnröhre gepresst. Schnell wird klar, dass die Prostata mehr kann, als sich nur problematisch vergrößern.
Apropos vergrößern: Die Prostata eines gesunden 20-jährigen Mannes wiegt etwa 20 Gramm. Im Laufe des Lebens kann die Prostata auf bis über 100 Gramm anwachsen. Weil die Drüse unterhalb der Blase liegt und die Harnröhre umschließt, kann es dann zu Problemen kommen. Sobald die Prostata wächst, wird es für den Urin eng und es kommt zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Das nur am Rande, denn in diesem Artikel geht es primär um die Vorzüge der Prostata.
Egal, ob es an den Muskeln der Drüse liegt oder an der Drüse selbst: Auch der Prostata tut eine Massage gut. So gut, dass Männer einen unvergleichlichen "Super-Orgasmus" erleben können.
Deshalb beeinflusst die Prostata den Sex

Sobald der Penis steht, kann es losgehen: Sex wird gerne auf die Standfestigkeit des Mannes reduziert. Aber auch die Prostata hat einen wichtigen Anteil daran, wie Mann den Sex erlebt. Denn die Stimulation der kleinen Drüse sorgt beim Sex oft für ungeahnt explosive Gefühle.
Nicht grundlos gilt die Prostata als G-Punkt des Mannes. Denn sie ist eine hoch erogene Zone, die den männlichen Orgasmus intensivieren kann. Das Ertasten der hochsensiblen Drüse über den Enddarm ist bereits lange als Tantra-Praktik bekannt und beliebt, erfolgt aber oft nur im stillen Kämmerlein. Das liegt vermutlich daran, dass die Prostata nur über das Rektum, den Damm oder mithilfe eines Sextoys stimuliert werden kann.
Prostata-Massagen sind folglich mit vielen Vorurteilen belegt, obwohl man(n) sie einfach genießen sollte.
Prostata-Massage und ihre Vorurteile

Egal, ob Prostata oder Prostata-Massage: Beide Themenkreise sind mit einigen Tabus und Vorurteilen besetzt. Über die Prostata spricht man(n) schließlich nur mit seinem Urologen und das Thema Prostata-Massage wird überwiegend angeekelt abgewunken.
Warum? Möglicherweise sind einige Männer durchaus neugierig, wollen aber nicht "so weit" gehen?
Drei Vorurteile sind bei Prostata-Massagen häufig anzutreffen:
1. Prostata-Stimulation ist schmerzhaft.
2. Prostata-Massagen werden ganz schnell zu einer Sauerei, schließlich befindet man sich im Darm des Mannes.
3. Anale Penetration ist ein Zeichen von Homosexualität.
Aber sollten Männer etwas ablehnen, was sie noch nie ausprobiert haben? Möglicherweise haben Wissenschaft und Tantra-Gurus Recht und diese Vorurteile bringen viele Männer grundlos um ein unvergleichliches Erlebnis. Neugierig? Dann lest weiter.
So geht's: Prostata-Massage von innen und außen

Besonders bei Anfängern und Anfängerinnen ist ein sanftes Herantasten bei der Prostata-Massage gefragt. Diese Sexualpraktik ist mit ungewohnten Berührungen verbunden und sollte daher langsam, sorgsam und achtsam erfolgen. Denn hierfür ist nicht nur buchstäbliches Fingerspitzengefühl gefragt, sondern auch Vertrauen. Denn nur, wenn Männer vertrauen können, ist ein Fallenlassen möglich.
Die Prostata-Massage lässt sich auf zwei Wege durchführen: innerlich und äußerlich. Der männliche G-Punkt kann mit dem Finger oder mithilfe eines speziellen Sextoys stimuliert werden.
Wichtig: Die Hygiene sollte oberste Priorität haben. Das Waschen und Desinfizieren der Hände ist ein Muss. Darüber hinaus sind kurze Fingernägel und Gleitgel zu empfehlen. Wer möchte, kann auch ein Kondom über Finger oder Sextoy stülpen, um das Infektionsrisiko einzudämmen.
So funktioniert die Prostata-Massage von innen:
Zunächst legt man einen Finger zart auf den Anus und übt sanften Druck aus. Reagiert der Mann positiv darauf, kann man den Finger vorsichtig in den After einführen. Nach circa fünf Zentimetern lässt sich die Prostata ertasten. Übt man hier sanften Druck aus, kann das die Männerwelt in bislang ungeahnte Höhenflüge versetzen.
Prostata-Massage bzw. Damm-Massage von außen:
Der Damm liegt zwischen Anus und Hodensack. Wird hier leichter Druck ausgeübt, wird die Prostata von außen stimuliert. Auch sanftes Reiben des Bauches, im Bereich zwischen Schambein und Bauchnabel, kann prickelnde Reize auslösen.
Der "Super-Orgasmus": So fühlt sich ein Prostata-Orgasmus an

Laut dem Sexualpädagogen und Beziehungsexperten Dainis Graveris (englischsprachiger Link) ist ein Prostata-Orgasmus um das zehnfache intensiver, als ein über den Penis ausgelöster Höhepunkt. "Penile Orgasmen haben ihren Ursprung in den Genitalien. Prostata-Orgasmen fühlen sich hingegen an, als kämen sie ganz tief aus dem Körper. Man ist total überwältigt von der fast schon unbeschreiblichen Erfahrung", sagt er.
Prostata-Orgasmen werden auch "Super-Orgasmen" genannt, weil sie:
- länger andauern können als herkömmliche Orgasmen
- im gesamten Körper gespürt werden können
- keine Erholungsphase nötig ist und somit multiple Orgasmen möglich sind
- auch ohne Erektion ausgelöst werden können.
Da Anus und Prostata voller Nervenenden sind, fühlt sich eine Prostata-Massage wahrscheinlich so intensiv und unvergleichlich an. Auch die Lage der Prostata kann mitunter ein Grund sein, weshalb die Stimulation zum "Super-Orgasmus" führt. Denn sie liegt in der Nähe der Peniswurzel und ist mindestens genauso empfindlich wie der Penisschaft.
Wichtige Vorbereitungen für eine Prostata-Massage

Um eine Prostata-Massage wirklich genießen zu können, muss Mann sich fallen lassen. Insbesondere weil das Eindringen von Finger oder Sextoys in den eigenen Körper etwas sehr Intimes ist, sind Entspannung, Zeit und Übung enorm wichtig.
Wie bei jeder neuen Sexpraktik ist es ratsam, das Vergnügen in den Fokus zu rücken und den Orgasmus erstmal außen vor zu lassen. Denn zu viel Druck steht dem Vergnügen nur im Weg. Neue Gefühle, Bewegungen und Körpersignale werden mit einer entspannten Haltung deutlich intensiver wahrgenommen und lassen den Prostata-Orgasmus peu á peu näher kommen.
Darüber hinaus ist die Hygiene eine sehr wichtige Vorbereitungsmaßnahme, um Infektionen vorzubeugen und das Risiko, mit Kot in Kontakt zu kommen, auf ein Minimum zu reduzieren. Sowohl ein Toilettengang als auch ein Einlauf oder eine Analdusche können hier Abhilfe schaffen.
Risiken und Nebenwirkungen einer Prostata-Massage
Bei einer Prostata-Massage ist Vorsicht und Sorgsamkeit sehr wichtig. Nicht allein, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten, sondern auch, um unerwünschte Nebenwirkungen auszuschließen. Sobald man sich dieser Sexualpraktik nähern möchte, sollte das zunächst mit dem Finger geschehen. Denn Sextoys und speziellen Prostata-Massagegeräten sind weniger steuerbar, da bei ihnen das Fingerspitzengefühl fehlt und die Berührungen schwerer einzuschätzen sind. Ärzte raten zudem von selbst durchgeführten Prostata-Massagen ab, da Beschwerden verschlimmert werden und Verletzungen schneller entstehen können.
Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Prostata-Massage gehören:
- Blutungen um die Prostata herum
- Verschlimmerung von Hämorrhoiden
- Schädigung der Schleimhaut des Enddarms
Stellt man solche Symptome oder Beschwerden fest, sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden. Scham ist hierbei fehl am Platz!
Fazit: Mit Fingerspitzengefühl zum Super-Orgasmus

Entscheidet man sich für eine Prostata-Massage mit der Partnerin oder dem Partner, geht man eine sehr intime Erfahrung ein. Das Vertrauen wird bei dieser Sexpraktik sehr großgeschrieben, da das Verletzungsrisiko - körperlich sowie mental - nicht unerheblich ist.
Man sollte immer auf die Körpersignale des Mannes achten. Wo lustvolle Laute recht eindeutig sind, können auch nonverbale Zeichen Aufschluss über sein Erleben geben. Sind seine Augen offen oder geschlossen? Atmet er langsam, schnell oder hält er womöglich die Luft an? Sind die Muskeln angespannt oder entspannt? Bewegt er sich von einem weg, oder bewegt er sich sogar rhythmisch mit?
Um einen Prostata-Orgasmus zu erleben, muss man(n) neugierig und offen sein und einen Menschen an seiner Seite haben, dem man wirklich vertrauen kann. Denn sobald einem arglos etwas "in den Hintern gesteckt" wird, kann das zu einer traumatischen Erfahrung führen, die niemals wiederholt werden will.
Mit dem richtigen Menschen kann eine Prostata-Massage allerdings dazu führen, seinen Körper, seine Vorlieben und Reaktionen besser kennenzulernen und die Partnerschaft auf eine höhere Vertrauensebene zu avancieren. Der Prostata-Orgasmus ist dann das erlesene Sahnehäubchen dieser intimen und äußerst reizvollen Erfahrung.
Titelfoto: 123RF/lightfieldstudios