Richtig heizen: So einfach kann man Geld und Energie sparen

Jedes Jahr, wenn der Winter naht, schlägt die Stunde der Heizungen. Ab Oktober laufen sie oftmals auf Hochtouren, um uns mit angenehmen Temperaturen in den eigenen vier Wänden zu verwöhnen. Das Raumklima zum Wohlfühlen hat aber seinen Preis. Deswegen zeigt TAG24, wie man richtig heizen und damit sparen kann!

Warum es wichtig ist, richtig zu heizen

Ganz besonders im Winter sollte man richtig heizen, um die Energiekosten niedrig halten zu können und trotzdem nicht zu frieren.
Ganz besonders im Winter sollte man richtig heizen, um die Energiekosten niedrig halten zu können und trotzdem nicht zu frieren.  © 123RF/convisum

Laut Umweltbundesamt entsteht der Großteil des eigenen Energiebedarfs durch das Heizen, nämlich satte 73 Prozent.

Dabei auf die richtige Vorgehensweise zu achten, lohnt sich also allemal. Ganz besonders dann, wenn man seine Energiekosten reduzieren will.

Zumal beim Thema "Heizen" auch noch die gesundheitliche Komponente eine Rolle spielt. Denn wer dabei grobe Fehler macht, der riskiert, dass sich übler Schimmel in den eigenen vier Wänden breitmacht.

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Kurzum: Man muss auf die richtige Art heizen, denn jeder Fehler kostet Geld und kann darüber hinaus der Gesundheit schaden.

Weil man darauf sicher gern verzichtet, verrät TAG24, wann die Heizung auf welcher Stufe an sein sollte und viele weitere Tipps.

Weitere nützliche Ratgeber zum Thema Spartipps im Haushalt gibt es auf der Themenseite "Sparen".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Beim Heizen passieren schneller Fehler, als man denkt.
  • Richtiges Heizen klappt nur in Kombination mit richtigem Lüften.
  • Verstaubte Heizungen sind weniger effektiv.
  • Je nach Zimmer sollten unterschiedliche Raumtemperaturen herrschen.
  • Die Stufen am Thermostat bedeuten konkrete Gradzahlen.
  • Konstantes Heizen ist sinnvoll, punktuelles Ausschalten aber auch.
  • Mit einfachen Tipps lassen sich Heizkosten sparen.

Typische Fehler beim Heizen vermeiden

Wenn Heizkörper zu sehr verstauben, heizen sie nicht mehr so effektiv.
Wenn Heizkörper zu sehr verstauben, heizen sie nicht mehr so effektiv.  © 123RF/andriimedvediuk

Heizung andrehen und fertig, oder? Nein, ganz so leicht ist es nicht, seine Wohnräume zu erwärmen. Zumindest nicht, wenn man dabei keine Energie und damit kein Geld verschwenden will.

Diese kostspieligen Fehler sollte man vermeiden:

  • Nicht lüften, damit keine Kälte hereinkommt: Richtig lüften und heizen, kann man kaum voneinander trennen. Verbrauchte Raumluft lässt sich schlechter erwärmen als frische Luft von draußen.
  • Heizung auf Hochtouren und dafür im T-Shirt herumlaufen: Wer leicht bekleidet zu Hause sitzt, der friert eher.
  • Zugestellte Heizkörper: Wenn Möbel oder Vorhänge zu dicht an Heizapparaten platziert sind, sorgen diese schlechter für Wärme.
  • Total verstaubte Heizungen: Dicke Staubschichten lassen sie weniger effektiv arbeiten.

Gut zu wissen: Weil effektives Heizen nur im Zusammenhang mit richtigem Lüften funktioniert, sollte man auch dabei clever vorgehen.

Effektives Heizen: So klappt's

Energie verschwendet man beim Heizen also deutlich schneller, als viele denken. Deshalb ist es ratsam, seine eigenen Angewohnheiten einmal zu prüfen und die genannten Fehler unbedingt zu vermeiden.

Damit man seine Wohnräume effektiv erwärmen kann, muss man die Heizkörper reinigen. Zusätzlich sollte man jede Heizung entlüften. Es reicht, beides einmal jährlich vor der Heizperiode zu machen.

Diese Temperaturen sollten in den verschiedenen Zimmern herrschen

In Wohnzimmern sollte schon eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad herrschen.
In Wohnzimmern sollte schon eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad herrschen.  © 123RF/likuzia

Wer richtig heizen will, braucht ein klares Temperaturziel für jeden Raum. Das Umweltbundesamt spricht dafür die folgenden Empfehlungen aus.

  • Im Wohnbereich sollten je nach Befinden etwa 20 bis 22 Grad vorherrschen.
  • In der Küche wird eine Temperatur von circa 18 Grad empfohlen.
  • Für das Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad aus.
  • Das Badezimmer darf mit 22 Grad durchaus etwas mehr beheizt werden.

Vor allem das Wohnzimmer und das Bad bieten noch Potenzial zum Sparen, wenn man mit einem Grad weniger gut klarkommt. Dabei senkt jeder Grad weniger den Energieverbrauch um ungefähr sechs Prozent.

Achtung: Während der Heizperiode sollten Zimmertüren geschlossen bleiben, damit sich die Luft aus unterschiedlich stark beheizten Räumen nicht vermischt.

Auf welche Stufe stelle ich meine Heizung am besten?

Die Zahlen auf dem Thermostat stehen nicht für vage Wärmestufen, sondern für genaue Gradzahlen. Stufe "3" steht z. B. für 20 Grad. Jede Stufe höher oder niedriger bedeutet jeweils eine um vier Grad höhere bzw. niedrigere Temperatur.

Auf den meisten Thermostaten gibt es noch Striche oder Punkte zwischen den einzelnen Zahlen. Jede dieser Zwischeneinheiten bedeutet beim Heizen einen Grad Unterschied.

Für die oben genannten Empfehlungen müsst Ihr Eure Thermostate wie folgt einstellen:

  • Wohnbereich: Stufe 3
  • Küche: genau mittig zwischen Stufe 2 und 3
  • Schlafzimmer: ebenfalls mittig zwischen Stufe 2 und 3
  • Badezimmer: genau mittig zwischen Stufe 3 und 4

Je nach Bedarf können die Regler beim Heizen natürlich niedriger oder höher gedreht werden, um die gewünschte Gradzahl einzustellen.

Wann die Heizung an und wann sie aus sein sollte

Selbst im Winter müssen Heizungen zwischendurch ausgemacht werden.
Selbst im Winter müssen Heizungen zwischendurch ausgemacht werden.  © 123RF/stylephotographs

Wenn man die Angaben am Thermostat verstanden hat und das Wissen korrekt anwendet, ist man schon auf einem guten Weg. Zum richtigen Heizen gehört allerdings noch mehr. Schließlich muss man ebenso wissen, wann man Heizungen anstellen sollte und wann nicht.

Das Bundesministerium für Umwelt empfiehlt, die Temperatur an Heizkörpern tagsüber konstant zu halten.

Die Heizung nur einmal auf hoher Stufe anzuschmeißen und dann wieder auszustellen, ist demnach nicht ratsam.

Während man lüftet, sollten Heizungen jedoch unbedingt ausgestellt werden, um keine Energie zu verschwenden.

Wenn man sich für längere Zeit nicht in gewissen Räumen befindet, muss ebenso nicht geheizt werden. Das gilt z. B. nachts oder wenn man länger nicht zu Hause ist.

Vorsicht! Auch in nicht genutzten Zimmern sollte die Temperatur jedoch nicht unter 17 Grad fallen. Ansonsten steigt das Risiko für Schimmelbildung.

Richtig heizen im Winter: Was noch helfen kann

Gerade im Winter will man es wohlig warm haben, ohne die Energiekosten in die Höhe zu treiben. Dabei können die folgenden Tipps helfen.

  • Dick anziehen: Schlappen an den Füßen, eine Mütze auf dem Kopf und ein Schal um den Hals können etwas wärmen, sodass man die Heizung nicht zu hoch aufdrehen muss.
  • Alternative Wärmequellen: Mit Heißgetränken und Wärmflaschen können Frostbeulen z. B. schön warme Hände bekommen.
  • Heizkörper freiräumen: Weder Möbel noch Vorhänge sollten zu nah an Heizungsapparaten stehen. Das hemmt ihre Leistungsfähigkeit.
  • Wärme drin halten: Jalousien, Rollos und Vorhänge sollten mindestens nachts unten sein. Dadurch wird Wärme weniger leicht nach draußen abgegeben.
  • Restwärme nutzen: Wenn man den Backofen beim Kochen benutzt hat, kann man ihn im Anschluss offen lassen. Die austretende Hitze sorgt dann für eine höhere Temperatur in der Küche.
  • Fenster abdichten: Um Wärmeverlust über undichte Fenster zu reduzieren, kann man diese mit einfachen Materialien aus dem Baumarkt abdichten.
  • Teppich auslegen: Mit Teppichen kann man die über den Fußboden verlorene Wärme senken.
  • Digitale Heizsteuerung: Programmierbare und digital steuerbare Thermostate helfen die Raumtemperaturen richtig einzustellen, auch wenn man gerade nicht zu Hause ist.

Fazit: Wer beim Heizen sparen will, muss auf einiges achten

Wer die Empfehlungen und einige Tipps beachtet, vermeidet unnötig hohe Energiekosten durchs Heizen.
Wer die Empfehlungen und einige Tipps beachtet, vermeidet unnötig hohe Energiekosten durchs Heizen.  © 123rf/jirkaejc

Voraussetzung für effektives Heizen sind in jedem Fall gut funktionierende Heizungen, die vor dem Winter gereinigt, entlüftet und freigestellt wurden. Dann erwärmen sie die Räume in aller Regel problemlos auf die gewünschte Temperatur.

Will man im Winter richtig heizen und zusätzlich Geld sparen, muss man einiges beachten. Die Vorgaben des Umweltbundesamtes und die TAG24-Tipps können dabei auf jeden Fall eine große Unterstützung sein.

Die empfohlenen Temperaturen und die paar Kniffe zum Heizkosten Sparen, notiert man sich am besten irgendwo. Denn wer weiß, wann er seine Heizungen auf welcher Stufe einschalten sollte, dürfte ohne Frieren und ohne unnötig hohe Energiekosten durch den Winter kommen.

Spartipp zum Abschluss: Bevor man ein beheiztes Zimmer für mehrere Stunden verlässt (z. B. nachts), kann die Heizung frühzeitig ausgeschaltet werden. Heizkörper geben nämlich noch etwa 30 bis 60 Minuten lang Restwärme ab, die dann auch wirklich genutzt wird.

Titelfoto: 123RF/convisum

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