Großschönau - Vor ziemlich genau einem Jahr vermachte ein verstorbener Menzel-Erbe der Stadt Lommatzsch Millionen. Nun widerfährt der Gemeinde Großschönau im Landkreis Görlitz dasselbe Glück. Dank eines ominösen Professors.
Wie die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage von TAG24 bestätigt, erhält die 5000-Einwohner-Kommune 1,7 Millionen Euro aus dem Nachlass eines gewissen Gottfried Johannes Martin Köhler, der mit 99 Jahren gestorben war.
Für Bürgermeister Frank Peuker ist das in seiner 24-jährigen Amtszeit ein Novum, wie er gegenüber TAG24 sagte. Und bittet noch um Geduld, wie die Gemeinde das Geld dereinst ausgeben wolle.
Geboren in Großschönau, soll der Professor bereits im März im benachbarten Olbersdorf verstorben sein. Ansonsten ist der Mann ein Phantom. Wolfgang Winkler, Chef des Fördervereins des Deutschen Damast- und Frottiermuseums, bestätigt, dass Köhler Mitglied im Verein war.
"Wir hatten aber nie engen Kontakt mit ihm, er ist nie aktiv geworden. Wie er an so viel Geld kam, ist uns unbekannt."
Zwischen 2012 und 2027 wurden laut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung 400 Milliarden Euro in Deutschland vererbt. Teile davon kommen immer mal wieder Kommunen wie nun Großschönau zugute.
In Sachsen zuletzt der Stadt Lommatzsch, die fast 2,7 Millionen Euro aus dem Nachlass von Ingo Menzel (†54) erhielt, Sohn der Glas-Dynastie Menzel und entfernter Verwandter von Terence Hill.
Auch deshalb ist Lommatzsch übernächstes Jahr schuldenfrei.