Winterharter Job: Gartenbauer lebt und arbeitet unter Palmen

Wilsdruff - Palmen können auch in Sachsen wachsen! Möglich macht dies nicht nur die Klimaerwärmung, sondern vor allem Martin Jentzsch (38) aus Wilsdruff. Auf einem ehemaligen LPG-Gelände zieht der studierte Gartenbauer winterharte Palmen, die bis zu minus 18 Grad Frost aushalten.

Vor drei Jahren gründete der Gartenbauer sein Unternehmen "Sachsenpalmen".  © Norbert Neumann

"Schon seit meinem Studium in Pillnitz habe ich Palmen selbst gezogen", sagt Jentzsch. Die Liebe zum exotischen Grün keimte lange - erst vor drei Jahren gründete er seine Firma "Sachsenpalmen". In der Hauptsache sind das Hanf- und Zwergpalmen, aber auch Fieder- und Geleepalmen.

"Ich ziehe die Pflanzen selbst aus den Samen und mache sie von Anfang an mit unseren klimatischen Bedingungen vertraut. Alle Palmen sind von klein auf an Wind, Wetter und Frost gewöhnt. So entwickeln sie ein durchdrungenes Wurzelwerk und eine natürliche Widerstandskraft."

Zusammen mit einer klugen Sortenauswahl ist das sein Erfolgsrezept. Ob im Freiland oder in seinen drei kalten Hallen - dicht an dicht drängen sich die Pflanzen zu einem Palmenwald.

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Von 20 Zentimeter großen Einjährigen bis zu seinem Prunkstück: "Eine rund 150 Jahre alte Chilenische Honigpalme, die ich mal aus Spanien mitgebracht habe." Wer sie haben möchte, muss gute 10.000 Euro hinblättern, zuzüglich Transportkosten.

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Ein ganzer Kasten voll Einjähriger - bald muss Martin Jentzsch (38) die Palmen-Minis umtopfen.  © Norbert Neumann
Im eigenen Garten haben die Fächerpalmen schon eine stattliche Größe erreicht.  © privat
Vom Samen zum Sämling - ein Jahr dauert es, bis die Palme so "groß" ist.  © Norbert Neumann

Palmen bis 1,20 Meter Größe werden per Post versendet

Das Prachtexemplar: Martin Jentzsch begutachtet seine Chilenische Honigpalme.  © Norbert Neumann

In der Regel aber verschickt Jentzsch Palmen bis 120 Zentimeter Größe via Post - und zu kleineren Preisen.

In seinem Onlineshop sachsenpalmen.de gibt's die Exoten ab 90 Cent bis reichlich 100 Euro. "Die meisten Bestellungen kommen aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Ich habe aber auch schon einen Hotelier in Ecuador beliefert, der seine Palmensammlung erweitern wollte."

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Nicht zu vergessen die Stadt Dresden: "Sie bestellte vor drei Jahren zum Testen frostharte Hanf-Palmen für die Stadtbegrünung, eine Sachsenpalme sprießt am Fetscherplatz", freut sich Jentzsch.

Wer auch eine haben will: Vor Ort (Limbach, Helbigsdorfer Straße 4) können montags (16-17.30 Uhr) und von März bis September auch samstags (9-12.30 Uhr) Palmen selbst ausgesucht werden.

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