NFL-Kolumne: Wenn ein einzelner Mann die Seahawks wie kleine Kinder aussehen lässt

USA - Der 5. Spieltag in der NFL ist um und vor allem ein Mann hat an diesem Wochenende beste Werbung für den gesamten Sport gemacht. Und dabei hat der noch nicht einmal eine feste Position: Taysom Hill (32).

Das Schweizer Taschenmesser der New Orleans Saints: Taysom Hill (32, M.) feierte gegen Seattle fast schon eine One-Man-Show ab.
Das Schweizer Taschenmesser der New Orleans Saints: Taysom Hill (32, M.) feierte gegen Seattle fast schon eine One-Man-Show ab.  © CHRIS GRAYTHEN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Der 32-Jährige steht - gefühlt - zweimal pro Quarter auf dem Platz und schafft es, dass danach jeder über ihn spricht.

Hill spielt für die New Orleans Saints Runningback, Quarterback, Kick-Returner, Tight End, Personal Protector, Wide Receiver und zwischen den Spielzügen macht er vermutlich noch den Ölwechsel am Mannschaftsbus, verkauft Hot Dogs im Stadion und gewinnt online gegen Magnus Carlsen im Schach, während er einer Frau hilft, ein Kind zur Welt zu bringen. Der Typ ist überall. Und dabei ist er auch verdammt gut.

Neunmal wurde er als Runningback eingesetzt und erlief dabei 112 Yards. Es wären wohl mehr geworden, doch zweimal stoppte er seinen Run in der Endzone. Als Quarterback hat er selbst einen erfolgreichen Pass in die Endzone geschmissen und weil drei halt so eine doofe ungerade Zahl ist, lief er - statt das Ei zu passen - einfach noch einmal selber spontan 59 Yards zu den nächsten sechs Punkten.

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Auch für Nicht-Fans ein absoluter Genuss, diesem Schweizer Taschenmesser zuzusehen, wie er - egal, welcher Vollprofi ihm gegenüber steht - seine Gegner teilweise aussehen lässt, als ob Papa mit den Kleinen im Garten spielt.

Ein weiterer Hingucker - wenn auch im fragwürdigen Sinn - kommt aus der "Tom Brady"-Kategorie.

Ex-Spieler Antonio Brown provoziert mit Kinderbuch

Ex-NFL-Spieler Antonio Brown (34) provoziert zunehmend damit, dass er Tom Brady in dessen Familie ersetzen würde.
Ex-NFL-Spieler Antonio Brown (34) provoziert zunehmend damit, dass er Tom Brady in dessen Familie ersetzen würde.  © KEVIN C. COX / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Zweimal wurde er zum großen Thema in dieser Woche, obwohl er nur passiv dazu beigetragen hat.

Die eine Geschichte war im Spiel gegen die Atlanta Falcons, als er (mal wieder *räusper) den "amerikanischen FC-Bayern-Bonus" bekommen hat, damit sein Team bessere Sieges-Chancen hat.

Was genau passiert ist, kann man im Beitrag vom gestrigen Montag nochmal nachlesen, aber kurz zusammengefasst: Wer Tom Brady berührt, wird jetzt bestraft. Vermutlich der größte Bullshit-Call eines Schiedsrichters, den diese Saison erleben wird.

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Eine andere Bullshit-Aktion kam jedoch von Dauer-Skandal-Ex-Spieler Antonio "AB" Brown (34), liebevoll inzwischen "Antonio Clown" genannt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und appelliere an sein engeres Umfeld: Schickt den Typen zum Arzt oder er stürzt irgendwann noch so weit ab, dass er zu einer tragischen Eil-Meldung wird. Er selber schnallt's offenbar nicht mehr.

Kurze Vorgeschichte: Bei Tom Brady (45) und seiner (Noch-)Ehefrau Gisele Bündchen (42) scheinen die Scheidungsanwälte aufzulaufen. Antonio Brown provoziert zunehmend damit, der Neue von Gisele zu sein. Was (bisher) niemand außer ihm glaubt, aber okay.

Geht man die gemeinsame Historie durch, hat Brown Brady einiges an Möglichkeiten zu verdanken, aber wie gesagt: das Ding zwischen den Ohren von "AB" scheint nicht mehr so wirklich rundzulaufen.

Als "Dank" hat er am Sonntag nichts Besseres zu tun gehabt, als ein US-Kinderbuch über Scheidungen zu posten. Der Titel: "Daddy Doesn't Live Here Anymore".

Tom Brady wollte Brown zurück in die NFL helfen

Zu sehen ist eine Abwandlung des Original-Werks, auf der Tom Brady aus dem Haus von Gisele Bündchen auszieht.

Im Haus sitzt Brown am Fenster und beobachtet "Daddys" Auszug. Eine erneute Provokation gegen seinen einstigen Freund und Förderer.

Brady hatte einst AB zurück in die NFL geholfen, ihm Chancen bei den Patriots und den Buccaneers verschafft und Brown sogar als Gast bei sich aufgenommen. Brown allerdings hat sich selbst alle Optionen selbst wieder verbaut.

Alle Ergebnisse aus dem 5. Spieltag in der National Football League

So haben die Mannschaften in der 5. Woche der National Football League gespielt. (Wie für die NFL typisch, steht das Auswärtsteam an erster Stelle, in den Klammern stehen Siege-Niederlagen und ggf. an letzter Stelle die Unentschieden.)

Indianapolis Colts (2-2-1) @ Denver Broncos (2-3) 12:9

New York Giants (4-1) @ Green Bay Packers (3-2) 27:22

Pittsburgh Steelers (1-4) @ Buffalo Bills (4-1) 3:38

Los Angeles Chargers (3-2) @ Cleveland Browns (2-3) 30:28

Houston Texans (1-3-1) @ Jacksonville Jaguars (2-3) 13:6

Chicago Bears (2-3) @ Minnesota Vikings (4-1) 22:29

Detroit Lions (1-4) @ New England Patriots (2-3) 0:29

Seattle Seahawks (2-3) @ New Orleans Saints (2-3) 32:39

Miami Dolphins (3-2) @ New York Jets (3-2) 17:40

Atlanta Falcons (2-3) @ Tampa Bay Buccaneers (3-2) 15:21

Tennessee Titans (3-2) @ Washington Commanders (1-4) 21:17

San Francisco 49ers (3-2) @ Carolina Panthers (1-4) 37:15

Philadelphia Eagles (5-0) @ Arizona Cardinals (2-3) 20:17

Dallas Cowboys (4-1) @ Los Angeles Rams (2-3) 22:10

Cincinnati Bengals (2-3) @ Baltimore Ravens (3-2) 17:19

Las Vegas Raiders (1-4) @ Kansas City Chiefs (4-1) 29:30

Titelfoto: CHRIS GRAYTHEN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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