Wilder NFL-Spieltag: Liga-Primus scheitert an Underdog, Seahawks bangen um Playoffs-Einzug

USA - Der 17. Spieltag der National Football League (NFL) hielt jede Menge begeisternde Überraschungen für die Zuschauer parat! Das Monday Night Game wurde allerdings auch von einem schweren Zwischenfall überschatten.

In den Farben getrennt, in der Sache vereint: Fans der Cincinnati Bengals und der Buffalo Bills beten vor dem Krankenhaus für den auf dem Spielfeld wiederbelebten Spieler Damar Hamlin (24).
In den Farben getrennt, in der Sache vereint: Fans der Cincinnati Bengals und der Buffalo Bills beten vor dem Krankenhaus für den auf dem Spielfeld wiederbelebten Spieler Damar Hamlin (24).  © Dylan Buell/Getty Images via AFP

Wir haben bereits über den Spielabbruch nach dem Zusammenbruch und der Wiederbelebung auf dem Spielfeld des 24 Jahre alten Bills-Profis Damar Hamlin berichtet.

Die NFL soll - so berichten mehrere Medien - den Teams mitgeteilt haben: "Macht euch mal fünf Minuten warm, wenn der versorgt ist, und dann geht's weiter." (Jetzt mal ganz plump aus 27. Quelle formuliert.)

Die Coaches, Spieler und ja, auch Fans sowohl der gastgebenden Cincinnati Bengals und der sichtlich schockierten Buffalo Bills dachten sich wohl etwas wie: "Aber sonst habt ihr eure Pillen alle genommen, oder?" - und beide Mannschaften verließen das Spielfeld. Die Partie wurde am Ende abgebrochen. Zu Recht. Wir sind hier schließlich nicht bei der UEFA ... #EURO2021.

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Die Fans beider Lager vereinten sich zu gemeinsamen Gebeten für Hamlin, zeigten ihre Solidarität und ihren Respekt gemeinsam vor dem Krankenhaus. Football is family. Lasst uns auf eine baldige Entwarnung hoffen.

Es war mir einleitend wichtig, dieses Thema und vor allem die vorbildliche Reaktion der Zuschauer hervorzuheben, ehe es um das Spielgeschehen an sich geht. Zu dem wir als Nächstes kommen.

Zu siegessicher ins Spiel zu gehen, kann ordentlich nach hinten losgehen

Allein unter Räubern: Niners-Runningback Christian "Run-CMC" McCaffrey (26) flieht vor der Defense der Las Vegas Raiders.
Allein unter Räubern: Niners-Runningback Christian "Run-CMC" McCaffrey (26) flieht vor der Defense der Las Vegas Raiders.  © Ethan Miller/Getty Images via AFP

Niemand steht auf Sekundenschlaf beim Lesen, also kommen wir kurz und knapp zu den (je nach Team-Zugehörigkeit) Highlights des 17. Spieltags.

Die Philadelphia Eagles verlieren gegen die New Orleans Saints. Nein, ich hab mich nicht verschrieben. Das beste Team der Liga hat sich eine ordentliche 10:20-Klatsche gegen eine Mannschaft abgeholt, das nicht mal mehr theoretische Chancen auf einen Platz in den Playoffs hatte.

Vielleicht sollte den Eagles mal jemand sagen, dass sie ihren First Seed in den Playoffs noch nicht sicher haben. Alte Football-Regel: Du gehst als Sieger aufs Feld und kommst als Verlierer in die Kabine.

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Fast das Gleiche hätten die San Francisco 49ers im vielleicht besten Spiel des Wochenendes gegen die Las Vegas Raiders erleben müssen. Erst in der Verlängerung konnten die favorisierten Niners mit einem Field Goal einen 37:34-Sieg sichern.

34 Punkte gegen die beste Verteidigung der Liga - einer Defense, die in dieser Saison sechs Quarter in Folge keinen einzigen Punkt zugelassen hat. Viele Spieler der Bay-Defense wussten gar nicht, dass die Anzeigetafel eine drei beim Gegner vorne anzeigen kann. Zum fünften Mal in dieser Saison lagen die Raiders damit mit mindestens zehn Punkten vorne und verloren trotzdem.

Wer die Chance hat, sich diesen offenen Schlagabtausch noch einmal anschauen zu können: Mach es.

Brady in den Playoffs, Seahawks müssen noch darum kämpfen

Tom Brady (45) führt - obwohl die Hälfte der Spiele verloren wurde - die Tampa Bay Buccaneers erneut in die Playoffs.
Tom Brady (45) führt - obwohl die Hälfte der Spiele verloren wurde - die Tampa Bay Buccaneers erneut in die Playoffs.  © Mike Ehrmann/Getty Images via AFP

Wer es auch gemacht hat, war Tom Brady (45). Die Hälfte der Spiele verloren und trotzdem im Super-Bowl-Rennen.

Das schafft einzig und allein nur der G... nee, langsam, Leute. Das schafft jeder, wenn die anderen drei Teams in deiner Division noch mieser sind. Für so etwas muss man echt keine Preise vergeben.

Seine Tampa Bay Buccaneers steht 8-8 in der NFC South, dahinter die Saints (7-9), Carolina Panthers (6-10) und Atlanta Falcons (6-10). Die Bucs können nächste Woche verlieren und können trotzdem nicht mehr überholt werden. Fast schon sensationell.

Die Denver Broncos - die in dieser Saison gerade einmal vier Spiele gewonnen haben - scheiterten am Ende ihrerseits an der Sensation, die AFC-Top-Mannschaft, die Kansas City Chiefs, zu besiegen. Mit einer 17:13-Führung marschierten sie ins letzte Quarter, mit einer 24:27-Pleite war es Zeit für die Eiswanne.

In der kommenden Woche wird es besonders wild bei den Patriots, Jaguars, Dolphins, Seahawks, Packers, Lions, Steelers und den Titans. Sie müssen allesamt noch um den Einzug in die Playoffs bangen.

Ach ja, und der verletzte (Darsteller in) "Poe" ist wieder da. Poe? Edgar Allan? Ja - quasi.

Dieser - also der Schriftsteller - liegt nämlich in Baltimore beerdigt, daher heißt das NFL-Team dort "Ravens" und der Maskottchen-Rabe nennt sich Poe.

Letzterer hat sich nach einer Verletzungspause am Wochenende mit einem Shawn-Michaels-Gedächtnis-Auftritt (Wrestling-Fans erinnern sich) feierlich zurückgemeldet. Geholfen hat es seinem Team aber nichts. Egal - Playoffs-Platz ist sicher.

Welche Teams stehen schon sicher in den Playoffs?

14 der 32 Mannschaften werden in den Playoffs um den Super Bowl spielen. Diese Elf Teams stehen schon sicher im Post-Season-Turnier fest:

  • Philadelphia Eagles
  • Kansas City Chiefs
  • San Francisco 49ers
  • Buffalo Bills
  • Minnesota Vikings
  • Cincinnati Bengals
  • Tampa Bay Buccaneers
  • Los Angeles Chargers
  • Dallas Cowboys
  • Baltimore Ravens
  • New York Giants

Bangen um die letzten drei Plätze müssen diese Vereine (die unterstrichenen wären dabei, wenn die Saison bereits zu Ende wäre):

  • Jacksonville Jaguars
  • Seattle Seahawks
  • New England Patriots
  • Detroit Lions
  • Miami Dolphins
  • Green Bay Packers
  • Pittsburgh Steelers
  • Tennessee Titans

Die Spieler folgender Teams können sich den Super Bowl zu Hause auf der Couch ansehen:

  • Houston Texans
  • Chicago Bears
  • Arizona Cardinals
  • Denver Broncos
  • Indianapolis Colts
  • Los Angeles Rams
  • Atlanta Falcons
  • Las Vegas Raiders
  • Carolina Panthers
  • Cleveland Browns
  • New Orleans Saints
  • New York Jets
  • Washington Commanders
Hart gelandet: Die Philadelphia Eagles - das bis zuletzt alleinige Spitzenteam der Liga - musste gegen die New Orleans Saints überraschend Federn lassen.
Hart gelandet: Die Philadelphia Eagles - das bis zuletzt alleinige Spitzenteam der Liga - musste gegen die New Orleans Saints überraschend Federn lassen.  © Tim Nwachukwu/Getty Images via AFP

Alle Ergebnisse am 17. Spieltag der National Football League

So haben die Mannschaften in der 17. Woche der National Football League gespielt:

(Wie für die NFL typisch steht das Auswärtsteam an erster Stelle, in den Klammern stehen Siege-Niederlagen und ggf. an letzter Stelle die Unentschieden.)

Dallas Cowboys (12-4) @ Tennessee Titans (7-9) 27:13

Arizona Cardinals (4-12) @ Atlanta Falcons (6-10) 19:20

Chicago Bears (3-13) @ Detroit Lions (8-8) 10:41

Jacksonville Jaguars (8-8) @ Houston Texans (2-13) 31:3

Denver Broncos (4-12) @ Kansas City Chiefs (13-3) 24:27

Miami Dolphins (8-8) @ New England Patriots (8-8) 21:23

Indianapolis Colts (4-11-1) @ New York Giants (9-6) 10:38

New Orleans Saints (7-9) @ Philadelphia Eagles (13-3) 20:10

Carolina Panthers (6-10) @ Tampa Bay Buccaneers (8-8) 24:30

Cleveland Browns (7-9) @ Washington Commanders (7-8) 24:10

San Francisco 49ers (12-4) @ Las Vegas Raiders (6-10) 37:34 (OT)

New York Jets (7-9) @ Seattle Seahawks (8-8) 6:23

Minnesota Vikings (12-4) @ Green Bay Packers (8-8) 17:41

Los Angeles Rams (5-11) @ Los Angeles Chargers (10-6) 10:31

Pittsburgh Steelers (8-8) @ Baltimore Ravens (10-6) 16:13

Buffalo Bills (12-3) @ Cincinnati Bengals (11-4) (abgebrochen)

Wie speziell unsere deutschen Spieler in der NFL abgeliefert haben, könnt ihr in dieser Kolumne nachlesen.

Titelfoto: Tim Nwachukwu/Getty Images via AFP

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