Dramatische Niederlage für deutsche Basketballer: Halbfinal-Aus trotz starker Leistung

Berlin - Der Traum von Gold ist vorbei! Die deutschen Basketballer haben trotz einer erneut begeisternden Vorstellung ihr erstes EM-Finale seit 17 Jahren knapp verpasst. Gegen Weltmeister Spanien musste sich das Team um den herausragenden Kapitän Dennis Schröder am Freitagabend in Berlin mit 91:96 (51:46) geschlagen geben.

Johannes Thiemann freute sich über seine Punkte. Fürs Finale reichte es leider dennoch nicht.
Johannes Thiemann freute sich über seine Punkte. Fürs Finale reichte es leider dennoch nicht.  © Soeren Stache/dpa

Die Chance auf die erste Medaille seit Silber 2005 besteht aber weiterhin.

Im Spiel um Platz drei kann Deutschland gegen Polen am Sonntag (17.15 Uhr/RTL und Magentasport) immer noch Bronze gewinnen.

Auch eine Basketball-Gala von Schröder konnte die unglückliche Niederlage nicht verhindern. Einen Tag nach seinem 29. Geburtstag zeigte der Kapitän die beste Länderspiel-Leistung seiner Karriere und war mit 30 Punkten klar bester Werfer seines Teams.

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Doch am Ende reichte es trotz prominenter Unterstützung in der Halle nicht. Auch die Anwesenheit von Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) nutzte nichts.

"Großartig, die Stimmung ist unglaublich. Ganz Deutschland fiebert mit. Hier in der Halle ist es einzigartig", hatte Baerbock in der Halbzeitpause gesagt. "Dass das deutsche Team soweit gekommen ist, ist in diesen Zeiten ein richtiger Motivationsschub für alle im Land", fügte die Grünen-Politikerin an.

Dennis Schröder bester Deutscher

Dennis Schröder zwar mit 30 Punkten bester Werfer seines Teams.
Dennis Schröder zwar mit 30 Punkten bester Werfer seines Teams.  © Soeren Stache/dpa

Und in der Tat zeigte das deutsche Team zunächst keine Nervosität.

Angetrieben vom überragenden Schröder knüpfte Deutschland offensiv an das Griechenland-Spiel im Viertelfinale an. Der 29-Jährige erzielte der Point Guard bereits im ersten Viertel neun Punkte und setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene.

So zum Beispiel Daniel Theis mit einem hohen Anspiel, das der Center mit einem krachenden Dunk zum 16:16 verwandelte.

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Nach dem ersten Viertel lag das deutsche Team dennoch mit drei Punkten hinten, weil es defensiv keinen Zugriff bekam. Zudem fielen die Dreier nicht so hochprozentig wie noch gegen die Griechen. Im zweiten Abschnitt blieb Deutschland 3:20 Minuten ohne einen Punkt, Spanien zog auf neun Zähler davon.

Doch dann nahm Schröder das Zepter wieder in die Hund und pushte seine Teamkollegen nach vorne. Mit einem 14:0-Lauf drehten Schröder und Andreas Obst mit zwei Dreiern die Partie. Zur Pause lag Deutschland mit fünf Zählern vorne, die 14.073 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena tobten. "Es gibt keinen, der Dennis mit dieser Schnelligkeit stoppen kann", lobte Maodo Lo den deutschen Kapitän zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel war der Schwung kurz dahin. Mit zehn Punkten in Serie ging Spanien wieder in Führung. Dieses Mal war es Franz Wagner, der Deutschland mit fünf Punkten wieder auf Kurs brachte.

14 Zähler in Serie bescherten dem Herbert-Team eine Zehn-Punkte-Führung. Auch das letzte Viertel verlief spektakulär, doch der abgezockte Weltmeister kämpfte sich ein weiteres Mal zurück und krönte am Ende seine Aufholjagd.

Spiel um Platz drei am Sonntag gegen Polen

Nun gilt es für Schröder und Co. die Enttäuschung abzuschütteln, um sich gegen Polen doch noch den Traum von einer Medaille zu erfüllen.

Das Finale bestreiten am Abend (20.30 Uhr) der Olympia-Zweite Frankreich und Spanien. Die Franzosen hatten Außenseiter Polen im ersten Halbfinale mit 95:54 (34:18) deklassiert.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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