Der deutsche Darts-Traum ist geplatzt: Gabriel Clemens scheidet im WM-Halbfinale aus!

London - Das Darts-Märchen von Gabriel Clemens (39) ist zu Ende. Nach dem Sensationssieg über den Weltranglistenersten Gerwyn Price (37) war der Engländer Michael Smith (32) im WM-Halbfinale für den "German Giant" eine Nummer zu groß.

Gabriel Clemens (39) wurde von den Darts-Fans im "Ally Pally" gefeiert.
Gabriel Clemens (39) wurde von den Darts-Fans im "Ally Pally" gefeiert.  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Gegen den zweimaligen Vizeweltmeister agierte "Gaga" in den ersten fünf Sätzen auf Augenhöhe, am Ende war das Ergebnis von 2:6 aber deutlich.

Der 39-jährige Saarländer, der noch nie ein PDC-Turnier gewinnen konnte, hat im Alexandra Palace dennoch Darts-Geschichte geschrieben: Vor dieser WM hatte noch kein Deutscher beim Saisonhöhepunkt auch nur das Achtelfinale überstanden.

Der sanfte Riese aus Saarwellingen verbessert sich in der am Mittwoch erscheinenden Weltrangliste von Platz 25 auf Position 19 und nimmt neben Erinnerungen fürs Leben, allen voran der 5:1-Demonstration gegen Ex-Weltmeister Price am Neujahrstag, auch 85.000 Pfund Preisgeld (rund 96.000 Euro) mit ins Saarland - und einen gesteigerten Bekanntheitsgrad in der Heimat, wo Darts nicht zuletzt dank ihm boomt.

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"Wer der Gegner ist, ist eigentlich egal. Es ist anstrengend. Aber ich habe nichts dagegen, immer wieder hier zu stehen", hatte Clemens nach seinem Coup gegen Price bei Sport1 gesagt.

In der Vorbereitung auf das Halbfinale habe er sich "auf das Nötigste beschränkt", ergänzte Clemens kurz vor dem Duell mit "Bully Boy" Smith: "Ich habe mich immer wohl gefühlt mit der Außenseiterrolle. Natürlich will ich gewinnen, ich bin Profi."

Gabriel Clemens und Michael Smith lieferten sich ein Duell auf hohem Niveau

Der "Bully Boy" Michael Smith (32) war eine Nummer zu große für den "German Giant".
Der "Bully Boy" Michael Smith (32) war eine Nummer zu große für den "German Giant".  © Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Die Halle kochte, die Fans grölten mit, als Clemens zu den Klängen des Oasis-Klassikers "Wonderwall" einlief.

Wie in den vergangenen Tagen waren viele Deutsche ins Mekka der Pfeilewerfer gepilgert. Der erste Satz bot Darts der absoluten Spitzenklasse, beide Akteure schnupperten am ersten Neun-Darter des Turniers.

Das Niveau blieb hoch, doch Smith spielte im Matchverlauf einen höheren Schnitt und traf in den entscheidenden Momenten verlässlicher die Doppelfelder.

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Der Gegner von Smith im Finale am Dienstag (21 Uhr/Sport1 und DAZN) wird am späten Montagabend zwischen dem dreimaligen Champion Michael van Gerwen (33, Niederlande) und dem belgischen Halbfinal-Debütanten Dimitri van den Bergh (28) ermittelt.

Smith hatte in der dritten Runde den Strausberger Martin Schindler (26) aus dem Turnier geworfen. Gegen van Gerwen hatte er im Finale 2019 mit 3:7 keine Chance gehabt.

Der Gewinner der Darts-WM erhält 500.000 Pfund (rund 546.000 Euro) und die begehrte Sid-Waddell-Trophy.

Titelfoto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

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