Rücktritts-Schock! DSC-Kapitänin Janiska spielt nicht mehr für Deutschland

Dresden - Das ist eine faustdicke Überraschung! DSC-Kapitänin Jennifer Janiska (28) hat kurz nach der enttäuschenden WM ihren Rücktritt aus der Volleyball-Nationalmannschaft erklärt.

Jennifer Janiska (28) mit nachdenklichem Blick bei der Teampräsentation ihres Vereines Dresdner SC am Mittwoch vergangener Woche.
Jennifer Janiska (28) mit nachdenklichem Blick bei der Teampräsentation ihres Vereines Dresdner SC am Mittwoch vergangener Woche.  © Matthias Rietschel

Im Hinblick auf den gerade erst neu begonnenen Aufbau für das große Ziel Olympia-Qualifikation für Paris 2024 ist das ein ganz herber Rückschlag für das deutsche Team von Bundestrainer Vital Heynen (53).

"In den vergangenen zehn Jahren war ich jeden Sommer mit der Nationalmannschaft unterwegs. Ich habe diese Zeit geliebt, aber auch viele private Anlässe verpasst. Vor allen Dingen in den letzten Monaten ist die Überlegung gereift, Familie und Freunden mehr Zeit in meinem Leben einzuräumen. Auch die schönste Zeit in der Nationalmannschaft hat irgendwann ein Ende und ich habe für mich beschlossen, dass er jetzt gekommen ist. Ich bin mit mir im Reinen und habe nach dem WM-Highlight und einem tollen, aber auch langen Sommer mit dem Team den richtigen Zeitpunkt gefunden, an dem dieses Kapitel jetzt endet. Es fühlt sich richtig an", ließ sie über eine Pressemitteilung des Deutschen Volleyball-Verbandes verlauten.

Erst am vergangenen Dienstag war Janiska nach dem enttäuschenden 14. Platz bei der WM zu ihrem Verein Dresdner SC, wo sie noch bis 2024 einen Vertrag besitzt, zurückgekehrt. Zuvor hatte sie einige Tage Urlaub erhalten, musste auch eine starke Erkältung auskurieren.

DVV-Team: Kapitänin Jennifer Janiska war Führungsspielerin und sollte dem Team für Paris 2024 Halt geben

Länderspiel Nummer 2024 gegen Polen bei der WM war das letzte für Jennifer Janiska (28).
Länderspiel Nummer 2024 gegen Polen bei der WM war das letzte für Jennifer Janiska (28).  © IMAGO / Newspix

"Ich werde die Zeit vermissen, Deutschland auf dem Volleyballfeld vertreten zu dürfen. Natürlich gehört die EM-Silbermedaille 2013 zu den großen Highlights, aber auch Spiele wie der Sieg bei der WM 2018 gegen Brasilien. Vor allem die Auftritte vor vielen Fans in ausverkauften Hallen wie etwa 2019 und 2022 in Polen bleiben unvergessen. Ich werde mich aber auch immer an die vielen kleinen Momente und Anekdoten abseits des Courts mit dem Team erinnern. Von verpassten Flügen, verirrten Shuttles, falschen Flughäfen, den vielen Reisen und den unzähligen gemeinsamen Wochen im Trainingszentrum", sagt sie.

Janiskas Rücktritt nun kommt erst einmal überraschend, doch gut möglich, dass der Trainerwechsel im Sommer bei ihrer Entscheidung eine Rolle gespielt hat.

Die 28-Jährige hat sich seit ihrem Debüt im Nationaltrikot 2013 zu einer Führungsspielerin entwickelt, war nach vielen Karriereenden und Abgängen zum Beach-Volleyball die letzte verbliebene Leaderin im Team, die als Kapitänin nicht nur sportlich die Verantwortung übernahm.

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Trotzdem kam sie unter Heynen bei der diesjährigen Nations League und der WM zunächst nicht in der Stammformation zum Zuge. Sie bewies jedoch bei den internationalen Titelkämpfen, dass man nicht auf sie verzichten kann.

Denn Deutschland verfügt aktuell über keine komplettere Außen-Annahme-Spielerin, die sowohl im Angriff als auch in Annahme, Abwehr, Aufschlag und Block ihre Stärken hat.

"Jennifer hat in den vergangenen Jahren ihre junge Mannschaft als Kapitänin entscheidend geführt. Ihre Erfahrung und Kommunikation auf dem Feld, ihre Qualitäten als Annahme- und Abwehrspielerin, aber auch in Aufschlag und ihre Lösungen im Angriff war eine wichtige Stütze für das Team bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Sie wird in ihrer Rolle fehlen. Team und Staff werden den Entwicklungsprozess des jungen Teams um weitere Führungsspielerinnen entwickeln und stärken müssen. Wir bedanken uns bei Jennifer Janiska für ihren Einsatz in den vergangenen zehn Jahren im Nationaltrikot. Als Spielerin und Person hat sie den Volleyball und die Nationalmannschaft entscheidend mitgeprägt. Wir wünschen ihr für die anstehenden Herausforderungen im Verein viel Erfolg", sagt Sportdirektor Christian Dünnes (38).

Janiska zu ersetzen, wird für das DVV-Team in Hinblick auf Olympia nicht möglich sein.

Titelfoto: IMAGO / Newspix

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