Standing Ovations für Söllner: DSC verliert, der Ex-Präsident wird gefeiert
Beim Heimspiel gegen die Ladys in Black Aachen wurde der 64-Jährige bei den Volleyballerinnen auf großer Bühne verabschiedet. Was es zuvor noch nie gegeben hatte: Söllner war - mit Sondergenehmigung der Liga - Teil der Mannschaft. Das einzige, was nicht zur Feier des Tages passte, war die 0:3-Niederlage der Schmetterlinge.
Im Mannschafts-Outfit klatschte Söllner im Trainerteam mit den Spielerinnen beim Einlaufen ab. Dann saß der Rechtsanwalt, der auch im Deutschen Volleyball-Verband und in der Liga in leitender Funktion tätig war sowie acht Jahre lang als Chef die DSC-Volleyball-Abteilung angeführt hatte, mit auf der Bank.
Doch nach dem ersten Satz war er dort nicht mehr zu sehen. "Weil der erste Satz schlecht lief, habe ich den Platz gewechselt. Ich bin da ein bisschen abergläubisch", sagte Söllner.
An ihm lag die Niederlage allerdings nicht und er konnte am Samstag auch nicht helfen.
Rabenschwarzer Tag für die DSC-Damen - Söllner von Abschied gerührt
Die Schmetterlinge erlebten einen schwarzen Tag, erlitten eine Bruchlandung. Als "schrottreif" bezeichnete Chefcoach Alex Waibl den Auftritt seiner Schützlinge. Und ergänzte: "Es tut mir leid, dass wir Wolfgang Söllner heute nicht mehr bieten konnten."Nach dem Spiel gab es Blumen, Geschenke und stehende Ovationen von den Zuschauern für Söllner.
"Ich bin sehr berührt. Und mit Blick auf die vergangenen Jahre kann ich nur sagen: Es war eine wunderbare Zeit", bekundete der 64-Jährige ergriffen. Und was sagt Söllner, der auch in den kommenden Jahren als Präsident weiter den sächsischen Volleyball-Verband anführen wird, zur 0:3 (15:25, 18:25, 18:25)-Niederlage des DSC?
"Das ist eine junge Mannschaft, der wir Niederlagen zugestehen müssen. Sie braucht Zeit. Schütteln, aufstehen und weitermachen, heißt es jetzt."
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel