Audi-Einstieg in der Formel 1: Erster Fahrer soll schon 2023 an Bord kommen!

Neuburg an der Donau - Audi treibt seine Formel-1-Aufbauarbeit für 2026 voran. Welche Rolle spielt schon jetzt die Fahrerfrage für die Volkswagentochter? Eine Personalie wird schon 2023 geklärt.

Adam Baker, Formel-1-Projektleiter von Audi und Geschäftsführer der Audi Formula Racing GmbH.
Adam Baker, Formel-1-Projektleiter von Audi und Geschäftsführer der Audi Formula Racing GmbH.  © dpa/Daniel Löb

Audi will zum Formel-1-Einstieg 2026 nicht zwingend auf deutsche Fahrer setzen. "Es wäre natürlich attraktiv, aber für uns hat die Performance der Fahrer Priorität", sagte Projektleiter Adam Baker der Deutschen Presse-Agentur.

Die Frage nach der Pilotenbesetzung sei auch "zu weit weg. Man spricht noch nicht mal über die Fahrer für 2024. Es ist also sehr schwierig zu sagen, wie sich der Fahrermarkt für 2026 entwickeln wird", erläuterte der Geschäftsführer der Audi Formula Racing GmbH.

Baker kündigte aber an, dass Audi im kommenden Jahr "zum dritten Quartal einen Entwicklungsfahrer an Bord holen" werde, "der im Fahrsimulator in Neuburg besonders wichtig für unsere Power-Unit-Entwicklung sein wird".

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Audi wird ab 2026 als Werksteam in der Formel 1 starten. Die Volkswagentochter baut in Neuburg an der Donau den Motor, das Chassis kommt vom erfahrenen Schweizer Traditionsteam Sauber.

In der kommenden Saison gibt es in Nico Hülkenberg (35, Haas) nur einen deutschen Stammpiloten, Mick Schumacher (23) ist Ersatzmann bei Mercedes.

Audi-Rennstall soll kommendes Jahr auf 300 Mitarbeiter anwachsen

So oder so ähnlich soll der Audi-Bolide aussehen, wenn das deutsche Team 2026 in der Formel 1 startet.
So oder so ähnlich soll der Audi-Bolide aussehen, wenn das deutsche Team 2026 in der Formel 1 startet.  © PR/Audi Deutschland

Das künftige Formel-1-Team Audi hat aktuell schon 220 Mitarbeiter, der Großteil kommt von Audi Sport Racing. "Wir sind hier am Standort bereits international aufgestellt und so ist auch der Recruiting-Prozess ausgerichtet. Wir gehen gezielt auf Fachexperten zu, die bereits Formel-1-Erfahrung haben", erklärte Baker, der die Entwicklung des Motors vorantreibt.

"Es ist das erste Mal seit 2009, dass eine Power Unit in Deutschland entwickelt wird. Wenn wir daher erfahrenes Personal wollen, finden wir es eher in Großbritannien, Frankreich oder Italien."

Bis Mitte 2023 soll der Rennstall auf 300 Mitarbeiter anwachsen.

"Nach drei Jahren um Siege kämpfen"

Formel-1-CEO Stefano Domenicali (57, v.l.n.r.), FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem (61), Audi-Vorstandschef Markus Duesmann (53), Audi-CTO Oliver Hoffmann (45) stehen vor dem neuen Rennwagen.
Formel-1-CEO Stefano Domenicali (57, v.l.n.r.), FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem (61), Audi-Vorstandschef Markus Duesmann (53), Audi-CTO Oliver Hoffmann (45) stehen vor dem neuen Rennwagen.  © dpa/Hasan Bratic

Audi rechnet für seinen Formel-1-Einstieg zur Saison 2026 auch mit Rückschlägen. "Man muss realistisch sein. Das erste und zweite Jahr kann auch hart werden. Es ist allerdings sehr schwierig, das vorauszusehen", sagte Baker weiter.

Ab 2026 gilt ein neues technisches Reglement. "Das eröffnet größere Chancen, als Newcomer schneller konkurrenzfähig zu sein. Der Weg dahin ist Cost-Cap-geregelt. Alle haben die gleichen Chancen, alle müssen mit der gleichen Herausforderung für 2026 umgehen. Und die Herausforderung wird so enorm sein wie noch nie in der Formel 1", sagte Baker.

Er leitete früher bei BMW die Formel-1-Motorenentwicklung, bei Audi ist er nun für die Entwicklung der Power Unit zuständig. "Wenn man einen guten Job macht, besteht die Chance, dass man 2026 gleich vorne mitkämpfen kann", sagte Baker.

Audi wird ab 2026 als Werksteam in der Formel 1 starten. Die Volkswagentochter entwickelt in Neuburg an der Donau den Motor, das Chassis wird vom erfahrenen Schweizer Traditionsteam Sauber gebaut. "Wir haben uns für den Zeitraum 2026 bis 2030 eingeschrieben. Wir wollen in der Lage sein, nach drei Jahren um Siege kämpfen zu können", formulierte Baker die künftigen Ziele.

Die Erwartungshaltung ist riesig. "Der Druck von außen ist spürbar, wir haben ihn auch erwartet. Uns ist die Größe der Herausforderung bewusst", sagte Baker. "Wir können jetzt schon absehen, was wir leisten müssen, um 2026 erfolgreich zu sein. Deswegen ist der Druck, den wir uns bei Audi intern selbst machen, genauso groß."

Titelfoto: Montage: PR/Audi Deutschland, dpa/Daniel Löb

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