Bald ein deutsches Fahrer-Team in der Formel 1? Aston-Martin-Chef über Vettel-Schumi-Kombi
Monaco - Fährt in der Formel 1 bald ein deutsches Fahrer-Team? Gerüchte wurden während des vergangenen Rennwochenendes in Monaco laut. Dazu äußert sich jetzt ein Teamchef.

In dem Stadtstaat wurde einmal mehr gemunkelt, dass Sebastian Vettel (34) seine Karriere beenden könnte. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass man so etwas aus dem Fahrerlager über den vierfachen Champion hört.
Doch im RTL-Interview sagt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack (50), dass dies doch sehr unwahrscheinlich sei. Er sehe auch keinen baldigen Abgang des deutschen Formel-1-Piloten zu einem anderen Rennstall.
"Wenn man ihn in einem Debrief erlebt oder am Telefon, wie er sich reinhängt: So fährt keiner, der nicht fahren will. So agiert keiner, der nicht fahren möchte", sagt Krack.
Zufrieden zeigt sich der Aston-Martin-Chef mit der Leistung des 34-Jährigen beim vergangenen Rennen: Immerhin einen Punkt holte sich Vettel mit Platz 10, nach dem Start von Rang 9. Als "Top-Leistung von der 1. Runde weg" bezeichnete Krack im Gespräch mit RTL Vettels Ergebnis.
"Wenn man jemanden hat wie Sebastian, muss man versuchen, ihn zu halten. Es ist eine Mischung aus extremer fahrerischer Qualität, Erfahrung und einer sehr positiven Person, die uns weiterbringt", fasst der Teamchef die Leistung seines Fahrers zusammen.
Jetzt soll das ganze Team die Voraussetzungen schaffen, "dass er sein Talent nutzen kann", sprich dem Wagen mehr Leistung verpassen und auf die Bedürfnisse des Heppenheimers zuschneiden.
Ein anderes Gerücht, dass am Wochenende aufkam, wollte Krack nicht bestätigen - jedoch auch nicht dementieren. Dabei ging es um Mick Schumacher (23).
Formel 1: Mick Schumacher zu Aston Martin? Teamchef druckst um konkrete Aussage herum

Diverse Medien berichteten am Wochenende, dass es Überlegungen gegeben hätte, Vettel durch Schumi jr. zu ersetzen. Doch dies kann nach diesem Interview wohl ausgeschlossen werden. Möglich wäre hingegen, ein deutsches Fahrer-Team, das aus den beiden Piloten besteht.
"Wir haben ganz klar unseren Weg, dass wir mit Sebastian weitermachen wollen", betont Krack und schiebt hinterher: "Alles weitere sehen wir zu einem späteren Zeitpunkt."
Eine generelle Absage an den punktlosen Rennunfallbeteiligten klingt anders.
Mick habe "eine schwierige Zeit", befindet der Aston-Martin-Chef. Momentan muss er sich offenbar noch an den neuen Wagen gewöhnen (der heftige Unfall in Monaco entstand wohl, weil sich Mick mit der Breite des Boliden verschätzte, wie er sagte) und mit dem nun wesentlich stärkeren Teamkollegen Kevin Magnussen (29) konkurrieren.
"Mick geht seinen Weg, genauso wie andere auch", ist sich Krack sicher. "Wir verfolgen alle Fahrer, die in der Formel 1 aktiv sind. Ich kenne die Details aus seinem Umfeld und seinem Team aber zu wenig, um mir ein Urteil erlauben zu können."

Fakt ist: Neben Nicholas Latifi (26) von Williams ist Schumi aktuell der einzige Fahrer ohne Punkte. Und "es ist nicht sehr befriedigend, wieder einen großen Unfall zu haben. Wir müssen sehen, wie wir von hier aus weitermachen", sagt sein Haas-Teamchef Günther Steiner (57).
Wie es mit dem Youngster weitergeht, bleibt also weiter spannend.
Titelfoto: Montage: AFP/Pool/Christian Bruna, dpa/ZUMA Press/James Gasperotti