Kritik an Mick Schumachers Team: "Das Auto entwickelt sich zurück"
Silverstone (Großbritannien) - Hindert das Haas-Team seinen Rennfahrer Mick Schumacher (23) am Erfolg in der Formel 1? Diese These stellt jetzt zumindest ein ehemaliges Teammitglied auf.

Romain Grosjean (36), der vielen F1-Fans vor allem durch seinen spektakulär-heftigen Unfall in Bahrain 2020 im Gedächtnis geblieben sein dürfte, sagt jetzt in einem Interview, dass der Rennstall Haas zu wenig auf die Bedürfnisse der Fahrer eingehe.
Im Gespräch mit GPFans meinte der ehemalige Haas-Pilot sogar, dass sich der Bolide zurückentwickle! "Ich denke, das Auto hilft nicht, weil es sich ein wenig rückwärts entwickelt", so Grosjean wörtlich.
Aus diesem Grund falle es den beiden Fahrern, vor allem Schumacher, aber auch Kevin Magnussen (29), der zu Beginn der Saison noch Punkte einfuhr, schwer, auf den vorderen Plätzen zu landen und regelmäßig um WM-Punkte mitzufahren.
Das generelle Problem bei Haas sei der Wagen: Im vergangenen Rennen in Montreal musste Schumacher vorzeitig aufhören, weil es ein Problem mit dem Auto gab.
Besonders bitter: Der junge Rennfahrer, der gerade im zweiten Formel-1-Jahr steckt, befand sich zum Zeitpunkt des unerwarteten Defekts endlich mal auf einem der vorderen Plätze!
Grosjean gibt Tipp: "Nimm Dir Zeit"

"Das ist unheimlich typisch für Haas. Man startet gut und dann geht es bergab", sagt Grosjean, der das "nur zu gut selbst weiß". Vier Jahre lang fuhr er für das Team.
Einen Tipp in dieser besonderen Situation hat der Franzose für Schumi Jr.: "Wenn du versuchst, auf den fünften Platz zu fahren, wie es Mick jetzt versuchen würde, loszulegen und ein paar Punkte zu erzielen, dann fängst du absolut an, Fehler zu machen, und das passiert. Nimm Dir also Zeit, manchmal ist langsamer schneller."
Dieser Ratschlag richtet sich bestimmt auch an die Haas-Mechaniker, die den Boliden nicht noch schneller verschlimmbessern sollen. Mit etwas Zeit finden sie eventuell die richtigen Einstellungen, die dafür sorgen, dass sich das volle Potenzial Schumachers entfalten kann.
Aber ob die Zeit bis zum nächsten Rennen am Sonntag (16 Uhr) in Silverstone ausreicht, ist fraglich.
Titelfoto: Montage: AFP/Getty Images/Clive Mason, AFP/Nelson Almeida