Haas-Chef über Schumacher-Trennung: "Wollte nicht seine Karriere zerstören"

Barcelona - Kurz vor dem Großen Preis von Barcelona (kostenlos bei YouTube zu sehen) hat sich Günther Steiner (58), Teamchef des Formel-1-Rennstalls Haas, ausführlich über die Trennung von Mick Schumacher (24) geäußert.

Mick Schumacher (24) fährt seit der Haas-Trennung keine Formel-1-Rennen mehr, sondern ist nur noch Testfahrer für Mercedes.
Mick Schumacher (24) fährt seit der Haas-Trennung keine Formel-1-Rennen mehr, sondern ist nur noch Testfahrer für Mercedes.  © BEN STANSALL / AFP

Der Sohn von Rennsport-Legende Michael Schumacher (54) hatte von 2021 bis 2022 zwei Saisons im Haas-Cockpit gesessen, bis sich der Rennstall im vergangenen November von dem 24-Jährigen trennte.

Stattdessen setzte Steiner auf Formel-1-Rückkehrer Nico Hülkenberg (35), der über weit mehr Rennerfahrung als Schumacher verfügt und in diesem Jahr bereits sechs Punkte sammelte - eine solide Leistung mit dem Haas-Boliden.

Geräuschlos ging die Trennung nicht vonstatten - bereits zu gemeinsamen Haas-Zeiten hieß es immer wieder, dass das Verhältnis von Steiner und Schumacher angespannt sei und auch nach der Trennung hatte sich der gebürtige Italiener zumeist sehr kritisch über den 24-Jährigen geäußert.

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Erst im März verglich der Haas-Teamchef den jungen Deutschen mit einem toten Pferd, auf das man nicht weiter einprügeln könne, um die Trennung von Schumacher zu erklären.

Haas-Teamchef Steiner: "Unser Verhältnis wurde schlechter dargestellt, als es wirklich war."

Günther Steiner (58) ist für seine harte, aber ehrliche Art bekannt. Nun schlug er Mick Schumacher (24) gegenüber versöhnliche Töne an.
Günther Steiner (58) ist für seine harte, aber ehrliche Art bekannt. Nun schlug er Mick Schumacher (24) gegenüber versöhnliche Töne an.  © ANDREJ ISAKOVIC / AFP

Doch nun schlug Steiner im Interview mit Sport1 ganz andere Töne an!

Das Team habe einen Weg mit zwei erfahrenen Piloten gehen wollen und sich deshalb für Hülkenberg anstatt Schumacher entschieden, erklärte der 58-Jährige.

Hülkenberg würde die Erfahrung, die er mitbringe, auch umsetzen und habe die Mittelfeldteams, in denen er gefahren sei, stets besser gemacht.

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"Erfahrung braucht Zeit und die hatte Mick nicht", sagte Steiner. "Man konnte von ihm deshalb gar nicht den Input erwarten, den jetzt ein Nico Hülkenberg gibt."

Und betonte: "Fest steht: Ich wollte nicht seine Karriere zerstören. Wir haben nichts gegen ihn, sondern uns für das Team entschieden. Was mich ein wenig ärgert: Unser Verhältnis wurde häufig schlechter dargestellt, als es wirklich war."

Das klang vor ein paar Monaten noch ganz anders!

Mit seiner Entscheidung pro Hülkenberg ist der Formel-1-Funktionär auf jeden Fall zufrieden. Er könne "mit Gewissheit sagen: Ja, wir haben das Richtige gemacht."

Titelfoto: Bildmontage: Ben Stansall / AFP, ANDREJ ISAKOVIC / AFP

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