Abramowitsch nicht mehr Besitzer! Investoren unterzeichnen Kaufvertrag für FC Chelsea

London - Ein Konsortium um US-Milliardär Todd Boehly übernimmt den FC Chelsea.

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch (55) muss seinen Verein FC Chelsea aufgrund von Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verkaufen.
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch (55) muss seinen Verein FC Chelsea aufgrund von Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verkaufen.  © Anthony Anex/KEYSTONE/dpa

Der Kaufpreis für den Premier-League-Club mit Trainer Thomas Tuchel beträgt 2,5 Milliarden Pfund, etwas mehr als drei Milliarden US-Dollar (etwas weniger als drei Milliarden Euro). Das teilte der englische Fußball-Club am Samstag mit.

Der Verkauf werde voraussichtlich Ende Mai abgeschlossen, vorbehaltlich aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen, hieß es weiter.

Demnach müssen nun die Premier League und die britische Regierung dem Verkauf des Champions-League-Siegers an die amerikanisch-schweizerische Gruppe zustimmen.

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Nötig ist das, weil das Vermögen des bisherigen Club-Besitzers, Roman Abramowitsch (55), im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eingefroren ist.

Die 2,5 Milliarden Pfund für den Kauf der Clubanteile werden auf ein gesperrtes britisches Bankkonto eingezahlt. Das Geld solle - wie von Abramowitsch angekündigt - zu "100 Prozent für wohltätige Zwecke" gespendet werden, teilte Chelsea mit.

Abramowitsch hatte zuletzt Spekulationen bestritten, wonach er vom Verkauf des FC Chelsea profitieren würde. Für die Überweisung der Erlöse ist eine Genehmigung der britischen Regierung erforderlich.

Darüber hinaus werden die neuen Eigentümer mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar (1,75 Milliarden Pfund) für weitere Investitionen in den Club bereitstellen, wie unter anderem in die Stamford Bridge.

Chelsea London hat mehrere Geldgeber

Neben Boehly und Mark Walter, die Mitbesitzer des Baseball-Clubs Los Angeles Dodgers sind, gehört dem Konsortium auch der Schweizer Multi-Milliardär Hansjörg Wyss an. Der größte Anteil an dem Londoner Club dürfte aber künftig vom US-Investor Clearlake Capital gehalten werden. Mit einem Konkurrenz-Angebot waren der britische Chemiekonzern Ineos und sein Chef Jim Ratcliffe wohl zu spät in das Wettbieten eingestiegen.

Die Geldgeber um Boehly waren von der New Yorker Handelsbank Raine auserkoren wurden, in sogenannte bevorzugte Gespräche mit dem englischen Spitzenclub zu gehen.

Wegen der Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Abramowitsch darf der FC Chelsea derzeit keine neuen Spieler verpflichten oder Verträge verlängern. Zudem gelten für den Club strikte Finanzauflagen.

Titelfoto: Anthony Anex/KEYSTONE/dpa

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