Wer hält die Klasse in der 3. Liga? Alle Klubs im XXL-Check!

Halle (Saale) - Wenn der Hallesche FC am Freitagabend (19 Uhr, MagentaSport) in Mannheim gastiert, beginnt nicht nur für die Saalestädter der fünftletzte Spieltag im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga. TAG24 macht den XXL-Check aller Abstiegskandidaten!

Der Rettung nah: Erleichterte Gesichter bei den Spielern von Erzgebirge Aue nach dem 1:0-Sieg bei Spitzenreiter Elversberg.
Der Rettung nah: Erleichterte Gesichter bei den Spielern von Erzgebirge Aue nach dem 1:0-Sieg bei Spitzenreiter Elversberg.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Gesichert: Viktoria Köln, 1860 München und der SC Verl machten durch ihre Siege am vergangenen Spieltag auch rechnerisch den Klassenerhalt fest.

Sehr gute Chancen auf den Verbleib in Liga 3 besitzt auch Erzgebirge Aue, die durch ihren Überraschungssieg in Elversberg (1:0) nun elf Punkte und das deutlich bessere Torverhältnis als Polster auf den ersten Abstiegsplatz haben. Dass Oldenburg oder Bayreuth den Rückstand noch wettmachen, scheint äußerst unwahrscheinlich.

Gute Chancen: MSV Duisburg, FC Ingolstadt, Borussia Dortmund II, Rot-Weiß Essen belegen die Plätze 12 bis 15 und haben teils acht (Duisburg) bis sechs Punkte (Dortmunds U23) Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Für alle vier Klubs lockt die Aussicht: Schon bei einem Sieg winkt der nahezu sichere Klassenerhalt.

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3. Liga Schluss nach neun Spielen! Drittligist VfB Lübeck feuert Schnorrenberg

Will man aus diesem Quartett einen Wackelkandidaten ausmachen, wäre es am ehesten der FC Ingolstadt. Auch unter Neu-Trainer Michael Köllner verlor man die jüngsten zwei Partien und ist weiterhin das mit Abstand schlechteste Drittliga-Team des Jahres (sieben Zähler).

Der Vorteil der Audi-Städter ist das Restprogramm: Am nächsten Spieltag geht es zum direkten Duell nach Halle, ehe in Duisburg und Aue zwei Teams warten, die zu dem Zeitpunkt schon durch sein dürften.

Ein Sonderfall stellt Rot-Weiß Essen dar, die nach dem Spielabbruch in Zwickau vom Sonntag am grünen Tisch aller Voraussicht nach drei Zähler zugesprochen bekommen dürften. Damit wären sie Oldenburg acht Punkte voraus.

Der Hallescher FC, VfB Oldenburg und die SpVgg Bayreuth kämpfen um Nichtabstiegsplatz 16

Schwierige Lage: Der HFC und Aaron Herzog (25, l.) stehen aktuell mit vier Punkten Vorsprung über dem Strich, hat aber ein anspruchsvolles Restprogramm.
Schwierige Lage: Der HFC und Aaron Herzog (25, l.) stehen aktuell mit vier Punkten Vorsprung über dem Strich, hat aber ein anspruchsvolles Restprogramm.  © Picture Point / Gabor Krieg

In der Schwebe: Am Rande der Abstiegszone streiten sich der Hallesche FC, der VfB Oldenburg und die SpVgg Bayreuth um Platz 16, der für den Klassenerhalt reichen würde. Die besten Karten haben die Hallenser mit vier Zählern Vorsprung und dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz.

Ein Ruhekissen sollte das nicht für die Mannen von Erfolgstrainer Sreto Ristic (47) darstellen. Denn zum einen riss am vergangene Freitag gegen Osnabrück die famose Serie von zehn Spielen ohne Niederlage. Zum anderen treten die Hallenser Freitagabend in Mannheim beim stärksten Heimteam der Liga an!

Auch die zwei weiteren Auswärtsspiele haben es in sich: Saarbrücken und Wiesbaden kämpfen noch um den Aufstieg. Der HFC sollte es nicht auf den letzten Spieltag in Hessen ankommen lassen.

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Deswegen sind Siege in den Heimpartien gegen strauchelnde Ingolstädter kommenden Samstag und am vorletzten Spieltag gegen vielleicht schon gerettete Essener Pflicht.

Dementgegen trifft Bayreuth in den letzten drei Begegnungen auf Teams (Viktoria Köln, Dortmund II, Aue), für die es zu dem Zeitpunkt um nichts mehr gehen dürfte. Gut für Halle: Bayreuth fuhr zuletzt drei Pleiten in Folge ein.

Der VfB Oldenburg hat ähnlich wie Halle denkbar schwere Aufgaben mit Essen, Mannheim und Saarbrücken. Am letzten Spieltag geht es zu Aufstiegsaspirant Dresden. Der Klassenerhalt dürfte für den Aufsteiger schwierig werden!

Für die Schlusslichter FSV Zwickau und SV Meppen ist der Klassenerhalt in weiter Ferne

Der Blick geht nach unten: Für den FSV Zwickau dürfte der Klassenerhalt bei effektiv acht Punkten Rückstand kaum mehr machbar sein.
Der Blick geht nach unten: Für den FSV Zwickau dürfte der Klassenerhalt bei effektiv acht Punkten Rückstand kaum mehr machbar sein.  © Picture Point / Gabor Krieg

Rettung fast aussichtslos: Dramatisch gestaltet sich die Lage derweil für den FSV Zwickau. Die Schwäne schlagen sich nicht nur mit dem Bier-Skandal vom Essen-Spiel herum, sondern werden voraussichtlich aus jenem Abstiegsduell mit null Punkten herausgehen. Diese Entscheidung des DFB-Sportgerichts ist wahrscheinlich.

Auch der Blick auf die kommenden Aufgaben macht das Unterfangen nicht leichter, sieben Punkte und 21 Tore auf Ost-Konkurrent Halle aufzuholen. Denn in Osnabrück, Mannheim und Dresden kommen in den nächsten Partien ausschließlich Aufstiegskandidaten.

Das macht noch Mut: 19/20 stand Zwickau fünf Spieltage vor Schluss auf Platz 17 und überholte noch den späteren Absteiger aus Chemnitz. Aber: Damals waren es nur drei Zähler Rückstand!

Noch trister ist die Stimmung beim SV Meppen, trotz 1:0-Sieg über Saarbrücken am vergangenen Sonntag. Samt Torverhältnis effektiv neun Punkte aufzuholen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit.

Dies verleitete Abwehrrecke Tobias Kraulich (24) mit Blick auf das extrem schwere Restprogramm gegen fast ausnahmslos Teams von oben zu folgender Feststellung gegenüber der NOZ: "Das Ding ist durch."

Im Emsland und Westsachsen haben längst schon die Planungen für die Regionalliga begonnen.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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