Furios: Bayer Leverkusen nimmt Borussia Mönchengladbach auseinander!

Leverkusen - Top-Auftritt von Bayer 04 Leverkusen! Die Werkself besiegte Borussia Mönchengladbach am Samstagabend in der BayArena vor 15.105 Zuschauern völlig verdient mit 4:0 (2:0).

Leverkusens Angreifer Patrik Schick (M.) mit einer dicken Torchance! Doch Gladbach-Keeper Yann Sommer (r.) bekommt die Beine noch rechtzeitig geschlossen.
Leverkusens Angreifer Patrik Schick (M.) mit einer dicken Torchance! Doch Gladbach-Keeper Yann Sommer (r.) bekommt die Beine noch rechtzeitig geschlossen.  © picture alliance/dpa/Marius Becker

Ein Eigentor von Borussia-Keeper Yann Sommer (3. Minute) und ein Treffer von Patrik Schick (8.) brachten Bayer früh in Front. Moussa Diaby (55.) und Nadiem Amiri (87.) legten in der zweiten Hälfte nach.

Vor Anpfiff wurde eine Trauerminute abgehalten. Gedacht wurde an den "Bomber der Nation", Gerd Müller, ein Idol des deutschen Fußballs und am vergangenen Sonntag im Alter von 75 Jahren verstarb.

Beide Teams starteten im 4-2-3-1-System. Bayer-Coach Gerardo Seoane tauschte seine Werkself im Gegensatz zum 1:1-Remis beim 1. FC Union Berlin lediglich auf einer Position. Für Nadiem Amiri, der in Berlin-Köpenick auf dem linken Flügel zum Einsatz kam, sollte dieses Mal der Brasilianer Paulinho wirbeln.

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Gladbachs Cheftrainer Adi Hütter rotierte doppelt so viel - ganze zweimal. Und ebenfalls traf es einen Linksaußen-Stürmer. Beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Bayern München war Hannes Wolf noch gesetzt, nun wurde er gegen Jonas Hofmann ausgetauscht. Außerdem nahm Patrick Herrmann auf der Auswechselbank Platz, für ihn stürmte Marcus Thuram von Beginn an.

War das der letzte Auftritt des französischen Nationalspielers im Fohlen-Trikot? Über Thuram, der in diesen Tagen heftig mit Inter Mailand in Verbindung gebracht wird, sagte Hütter vor der Partie bei Sky: "Zu mir hat er gesagt, er bleibt hier. Solange er also bei Borussia Vertrag hat, gehe ich auch so mit ihm um."

Bayer Leverkusens Coach Gerardo Seoane schickt diese Werkself ins Rennen

Adi Hütter hat sich bei Borussia Mönchengladbach für diese elf Fohlen entschieden

Furioser Beginn für Bayer Leverkusen mit Slapstick-Eigentor von Mönchengladbach-Keeper Yann Sommer

Borussia-Torwart Yann Sommer konnte dem Ball nur noch hinterherschauen. Von seinen Hacken kullerte das Leder hinter die Torlinie.
Borussia-Torwart Yann Sommer konnte dem Ball nur noch hinterherschauen. Von seinen Hacken kullerte das Leder hinter die Torlinie.  © picture alliance/dpa/Marius Becker

Im Vorjahr gab es ein 4:3-Spektakel mit besserem Ende für Bayer 04 zu erleben, auch in dieser Saison machte die Werkself von Beginn an Dampf. In einer furiosen Anfangsphase schlugen die Gastgeber gleich doppelt zu.

Linksverteidiger und Neuzugang Mitchel Bakker zog aus 20 Meter Torentfernung einfach mal flach ab und der Ball klatschte an den rechten Innenpfosten (3.). Von dort prallte die Kugel zurück an die Hacken von Gladbach-Keeper Sommer, der keine Möglichkeit mehr zum Reagieren hatte. Anschließend rollte das Leder über die Torlinie - Eigentor!

Und als ob das noch nicht genug wäre, legten die Leverkusener gleich mit dem 2:0 nach. Schick schüttelte nach Hereingabe von Moussa Diaby seinen Gegenspieler Matthias Ginter ab, legte sich den Ball auf links und versenkte ihn aus zentraler Position im Tornetz (8.).

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Anschließend ließ der tschechische Nationalstürmer beim Jubel die Muskeln spielen. BMG-Schlussmann Sommer, der noch die Fingerspitzen dran bekam, war nach nur wenigen Minuten zum zweiten Mal geschlagen.

Auch die Borussia sollte zum ersten Abschluss kommen. Jonas Hofmann probierte sich aus zentraler Position, 18 Meter entfernt, mit einem Flachschuss. Wieder klatschte der Ball ans Aluminium, diesmal aber von außen (15.). Beim deutschen Nationalspieler fehlten die wenigen Zentimeter zum Glück.

Marcus Thuram muss frühzeitig runter, auch Alassane Plea angeschlagen, Lars Stindl vergibt Elfer

Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky (M.) bejubelt zusammen mit Odilon Kossounou (l.) und Jonathan Tah einen gehaltenen Strafstoß.
Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky (M.) bejubelt zusammen mit Odilon Kossounou (l.) und Jonathan Tah einen gehaltenen Strafstoß.  © picture alliance/dpa/Marius Becker

Wenn es gegen einen läuft, dann kommt es knüppeldick! Fohlen-Angreifer Thuram verletzte sich im Zweikampf mit Jonathan Tah, weil dieser ihm mit dem Stollen auf den Fuß getreten war. Der 24-Jährige musste ausgewechselt werden (20.).

Kurze Zeit später lag auch Alassane Plea angeschlagen am Boden und musste behandelt werden (22.). Der Offensivspieler von Gladbach konnte aber weitermachen.

Leverkusen arbeitete derweil daran, die 2:0-Führung noch weiter auszubauen. Paulinho versuchte sich aus spitzem Winkel mit einem Drehschuss, aber Sommer bekam noch die Pranke ran und rettete (37.).

Kurz danach sorgte ein zunächst harmloser Befreiungsschlag für Gefahr. Die beiden Borussia-Innenverteidiger Ginter und Nico Elvedi behinderten sich gegenseitig, sodass Schick dankend annahm und auf den Kasten zulief. Wieder entschärfte Sommer, diesmal per Fußabwehr.

Vor der Pause hatten die Gäste die Chance zu verkürzen. Leverkusens Bakker holte den Österreicher Stefan Lainer von den Socken, nur wenige Grasnarben von der Strafraumlinie entfernt (42.). Doch Videoassistent Tobias Welz meldete sich per Funk bei Schiedsrichter Deniz Aytekin und entschied auf Elfmeter.

Gladbach-Kapitän Lars Stindl legte sich den Ball zurecht, allerdings war der Strafstoß schwach geschossen. Torhüter Lukas Hradecky konnte erfolgreich zur Seite abwehren (43.). Es blieb bei der 2:0-Pausenführung für Bayer.

Moussa Diaby macht für Bayer Leverkusen den Deckel auf die Partie

Moussa Diaby (2.v.r.) wird von seinen Mannschaftskollegen abgeklatscht, nachdem der das 3:0 für sein Team erzielt hatte.
Moussa Diaby (2.v.r.) wird von seinen Mannschaftskollegen abgeklatscht, nachdem der das 3:0 für sein Team erzielt hatte.  © picture alliance/dpa/Marius Becker

Im zweiten Durchgang war die Borussia um ein Comeback bemüht. Florian Neuhaus setzte dabei das erste Markenzeichen (50.). Den über Umwege zu ihm gekommenen Ball versuchte der zentrale Mittelfeldspieler im gegnerischen Tor unterzubringen, doch Odilon Kossounou stellte sich in den Weg und fälschte ab.

Eine Flanke nach der daraus resultierenden Ecke köpfte Plea dann knapp über die Latte. Gladbach erhöhte die Schlagzahl, drängte auf den Anschlusstreffer.

Dadurch hatte die Werkself aber immer wieder Kontermöglichkeiten. So schraubte Bayer früh den Deckel auf die Partie. Bakker lief über links bis zur Grundlinie, flankte auf die andere Seite, wo Diaby mit zwei Kontakten zum 3:0 traf (55.). Ramy Bensebaini fälschte mit der Wade noch unhaltbar ab.

Der Sieg hätte noch deutlicher ausfallen können. So traf Schick zum Beispiel aus nächster Nähe nur den Pfosten (65.). In der 78. Minute verfehlte er das Tor nur knapp. Auch der eingewechselte Amiri versuchte sich (76.). Kurz vor Abpfiff gelang ihm sogar noch der Treffer zum 4:0 (87.).

Bei den Fohlen kam nicht viel mehr rum als zwei Halbchancen von Stindl (69./74.). Hofmann scheiterte zudem in der 85. Minute an Hradecky. Das war ein gebrauchter Tag für die Elf vom Niederrhein! Es blieb beim 0:4 aus Sicht der Gäste.

Gladbach kann am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) auswärts beim 1. FC Union Berlin Wiedergutmachung betreiben, während Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg antritt.

Titelfoto: picture alliance/dpa/Marius Becker

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