Nach heftiger Kritik: Schiri Felix Zwayer pfeift aktuell keine Bundesliga-Spiele!
Deutschland - Er nimmt sich eine längere Auszeit! Schiedsrichter Felix Zwayer (40) ist momentan nicht auf der Bundesliga-Bühne zu sehen.

Der Grund dafür ist die wiederkehrende Kritik an seiner Person. Besonders nach dem Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (2:3) waren Spieler und Verantwortliche des BVB unzufrieden mit der Leistung des Berliner Unparteiischen und taten dies öffentlich kund.
Auch Mario Götze (29) zeigte sich wenig begeistert von Zwayers Auftritt bei der Europa-League-Partie am 9. Dezember von Real Sociedad San Sebastian und der PSV Eindhoven (3:0).
Nun erklärte DFB-Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich (64) beim TV-Sender "Bild Live": "Zwayer hat nach seinem letzten internationalen Einsatz vor Weihnachten für sich Urlaub genommen und ist im Moment nicht aktiv als Schiedsrichter. Das ist selbstbestimmt von ihm."
Anschließend wird er vorerst keine Dortmunder Begegnungen mehr pfeifen. Auch das erläuterte Fröhlich: "Wir machen das, um den Schiedsrichter zu schützen. Wir haben aber großes Interesse daran, dass Konflikte zwischen Schiedsrichtern und Vereinen nicht dazu führen, dass Schiedsrichter nicht mehr pfeifen."
Trotzdem dürfte es wohl für alle Seiten besser sein, wenn man/sich Zwayer erst einmal aus der Schusslinie rausnimmt. Schließlich hatte Jude Bellingham (18) nach der schwarz-gelben Pleite gegen den Rekordmeister gesagt: "Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?"

Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich verteidigt Felix Zwayer

Damit sprach der englische Nationalspieler den Wettskandal aus dem Jahr 2005 an, als Zwayer zu den Unparteiischen gehörte, die mit ihren Aussagen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer (42) zu Fall brachten.
Allerdings wurde er damals selbst für sechs Monate gesperrt, weil er den Betrug von Hoyzer nicht meldete, obwohl er davon wusste. Er soll laut Gerichtsakten beim Duell vom Wuppertaler SV gegen den SV Werder Bremen II sogar 300 Euro von Hoyzer angenommen und als Linienrichter "mitgeholfen" haben, kritische Situationen für Wuppertal zu vermeiden.
Fröhlich meint aber, dass hier Aussage gegen Aussage stünde. Nun müsse man "diese Geschichte rund um die Robert-Hoyzer-Affäre irgendwann mal aufklären".
Der Schiri-Boss ergänzte: "Ich würde es für mich sehr begrüßen, wenn man da wirklich weiß, was damals passiert ist. Dieser Vorwurf, Geld genommen oder Geld nicht genommen, der steht im Raum." Fröhlich selbst vertraue Zwayer, solange nichts gegen ihn bewiesen sei: "Für mich wäre es unmöglich, mit dieser Bürde Spiele zu leiten", erklärte der langjährige Bundesliga-Referee.
Die Vorwürfe gegen Zwayer wurden übrigens erst 2014 publik gemacht, also Jahre nach dem Skandal. Das flog ihm und dem DFB nun umso heftiger um die Ohren. Man kann für alle Seiten nur hoffen, dass die Sache bald aufgearbeitet wird und dann Ruhe einkehrt.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg