TV-Gelder in Bundesliga unfair verteilt? Bode und Kahn uneinig

München - Werder Bremens ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode (53) hat sich für eine andere Verteilung der Fernsehgelder in der Bundesliga ausgesprochen.

Wer erfolgreicher ist, soll mehr Geld bekommen: Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn (53) hat eine klare Meinung zur Geldverteilung.
Wer erfolgreicher ist, soll mehr Geld bekommen: Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn (53) hat eine klare Meinung zur Geldverteilung.  © CHRISTOF STACHE / AFP

"Natürlich geht es im Sport darum, erfolgreich zu sein, und der Erfolgreiche muss belohnt werden. Aber nicht durch immer mehr Geld, sondern durch Titel", sagte der frühere Nationalspieler in einem mit Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn (53) gemeinsam gegebenen Interview der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag.

Warum müsse der Erste dreimal so viel Geld bekommen wie der Letzte in der Liga, fragte Bode.

"Da muss das Erfolgsprinzip nicht gelten, da würde ich mir eher wünschen, einen Ausgleich zu schaffen", sagte er. Auch der Sport lebe davon, dass die Unterschiede in den Bedingungen nicht zu groß werden.

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Kahn widersprach Bode. Man dürfe bestimmte Gesetzmäßigkeiten des Marktes nicht außer Acht lassen, meinte der Bayern-Chef. "Für die großen Broadcaster spielt die Reichweite, die sie mit der Übertragung der unterschiedlichen Wettbewerbe erzielen, eine wichtige Rolle. Und wenn der FC Bayern für 35 Prozent der nationalen und internationalen Reichweite der Bundesliga verantwortlich ist, dann fände ich jede Form in Richtung Gleichmacherei nicht fair."

Trotzdem sei es bisher immer gelungen, "die Verteilung relativ solidarisch zu gestalten, wenn man das mit anderen Ligen vergleicht".

Bode wirft den Bayern nicht den Erfolg vor, kritisiert aber die Regeln

Erfolgreiche Vereine sollen durch Titel belohnt werden, nicht mit noch mehr Geldern. Laut Marco Bode (53) mache das die Liga noch unausgeglichener.
Erfolgreiche Vereine sollen durch Titel belohnt werden, nicht mit noch mehr Geldern. Laut Marco Bode (53) mache das die Liga noch unausgeglichener.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Bode stimmte Kahn zu, "dass die Dominanz der Bayern nicht ausschließlich mit Geld zu tun hat". Gute Entscheidungen seien der wichtigste Erfolgsfaktor.

"Man kann den Bayern niemals vorwerfen, dass sie so erfolgreich sind. Das haben sie vor allem durch gute Leistungen erreicht", sagte der Bremer. "Was ich kritisiere, sind die Bedingungen und die Regeln."

Kahn und Bode spielten gemeinsam in der Nationalmannschaft. Bei der WM 2002 wurden die beiden heute 53-Jährigen Zweite. In ihrer aktiven Zeit waren Rekordmeister Bayern München und Werder noch auf Augenhöhe.

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An diesem Dienstag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) tritt Werder Bremen als Aufsteiger in München beim alten Rivalen an.

Kahn ist seit Juli 2021 Vorstandschef des FC Bayern, Bode legte nach dem Abstieg des SV Werder aus der Bundesliga 2021 nach sieben Jahren den Vorsitz im Aufsichtsrat der Hanseaten nieder.

Titelfoto: Montage: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +

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