Fenerbahce-Fans sorgen mit "Putin"-Rufen für Skandal: Ukraine-Sprecher reagiert!

Istanbul - Geschmacklose Gesänge! Das Rückspiel der Champions-League-Qualifikation zwischen Fenerbahce Istanbul und Dynamo Kiew am Mittwochabend wurde von "Putin"-Rufen der türkischen Anhänger überschattet.

Benjamin Verbic (28, M.) von Dynamo Kiew gegen Irfan Can Kahveci (27, l.) und Ismail Yüksek (23, r.) von Fenerbahce Istanbul. Das Hinspiel in Lodz endete 0:0.
Benjamin Verbic (28, M.) von Dynamo Kiew gegen Irfan Can Kahveci (27, l.) und Ismail Yüksek (23, r.) von Fenerbahce Istanbul. Das Hinspiel in Lodz endete 0:0.  © Grzegorz Michalowski/PAP/dpa

Der ukrainische Rekordmeister setzte sich in der zweiten Pflichtpartie nach Beginn des russischen Angriffskrieges mit einem 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen die Hausherren aus Istanbul durch und zog damit in die dritte Quali-Runde gegen den 1. FC Slovacko aus Tschechien ein.

Allerdings stimmten die heimischen Fans infolge des 1:0-Führungstreffers für die Gäste durch Vitaliy Buyalskyi (29) in der 57. Minute im Hinblick auf die aktuelle Situation äußerst taktlose Sprechchöre an und skandierten mehrfach den Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (69), wie in Videos der Begegnung zu hören ist.

In der Folge gelang dem ungarischen Nationalverteidiger Attila Szalai (24) noch der späte Ausgleich für den Süper-Lig-Vertreter (89. Minute), der aufgrund einer Gelb-Roten Karte für Ismail Yüksek (23) lange Zeit in Unterzahl agieren musste.

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Da das erste Aufeinandertreffen im polnischen Lodz, wo Dynamo seit Ausbruch des Krieges seine Heimspiele austrägt, ebenso Unentschieden (0:0) ausgegangen war, mussten die beiden Teams anschließend in die Verlängerung.

Der eingewechselte Rechtsverteidiger Oleksandr Karavaev (30) sorgte mit seiner Bude zum 2:1 nach 114 Zeigerumdrehungen schließlich für das Weiterkommen der Mannschaft von Trainer Mircea Lucescu (76).

"Putin"-Rufe bei der Partie zwischen Fenerbahce Istanbul und Dynamo Kiew im Video

Tweet von Oleg Nikolenko zu den Vorfällen im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation

Oleg Nikolenko rät den Fans von Fenerbahce Istanbul zum Seitenwechsel

Am Donnerstag reagierte sogar das ukrainische Außenministerium auf die Gesänge der Fenerbahce-Fans, nahm den Vorfall aber sportlich.

"Wir raten den türkischen Fans, auf der Seite der Sieger zu stehen", twitterte Außenamtssprecher Oleg Nikolenko. "Wir haben in der Türkei ordentlich ausgeteilt und werden das auch in der Ukraine tun."

Der Einzug in die nächste Runde gegen den türkischen Spitzenverein um Top-Spieler wie Diego Rossi (24) oder den früheren RB-Leipzig-Flügelflitzer Bruma (27) ist durchaus beachtlich, denn Kiew hatte sich nach dem Beginn der Kampfhandlungen und dem Abbruch der heimischen Premier Liga lediglich mit Test- und Benefizspielen - wie etwa im April bei Borussia Dortmund - fit gehalten.

Titelfoto: Grzegorz Michalowski/PAP/dpa, Screenshot/Twitter/batubozkurk

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