Vom Finale zum Negativrekord: Das ist das schlechteste Team der Champions-League-Geschichte!
Glasgow - Diesen unrühmlichen Rekord möchte wohl keine Mannschaft knacken! Im Mai 2022 standen die Glasgow Rangers noch im Endspiel der Europa League gegen Eintracht Frankfurt, nur wenige Monate später hat der schottische Traditionsverein die Champions-League-Gruppenphase als schlechtestes Team in der Historie des Wettbewerbs abgeschlossen.
Mit der 1:3-Heimpleite gegen Ajax Amsterdam im Ibrox Stadium am Dienstagabend besiegelte die Truppe des niederländischen Trainers Giovanni van Bronckhorst (47) nicht nur das europäische Saison-Aus, sondern stellte zugleich eine neue "Bestmarke" auf.
Das Schlusslicht der Gruppe A musste in sechs Partien ebenso viele Niederlagen einstecken und weist zudem eine desaströse Tordifferenz von -20 bei nur zwei erzielten Treffern sowie ganzen 22 Gegentoren auf.
Die Konkurrenz um den FC Liverpool, die formstarke SSC Neapel und Ajax war einfach zu viel für "The Gers". Gleich zum CL-Auftakt setzte es eine 0:4-Packung beim amtierenden Meister der Eredivisie, gegen die "Reds" kam man vor heimischer Kulisse sogar mit 1:7 unter die Räder.
Dabei hatte Glasgow vor der letzten Begegnung trotz dieser vernichtenden Bilanz sogar noch Chancen auf die Qualifikation für die EL-Zwischenrunde.
Ein Erfolg mit fünf Toren Vorsprung gegen Amsterdam hätte das versöhnliche Ende des bisherigen Königsklassen-Debakels und Platz drei bedeutet - doch es kam anders.
Die Glasgow Rangers lösen Dinamo Zagreb ab
Auf der anderen Seite sollte eine Schlappe mit zwei oder mehr Treffern Unterschied den historischen Negativrekord nämlich zementieren.
Das ließ die Beine der Rangers offenbar von Beginn an wackelig werden, denn die Hausherren gingen bereits in der 4. Minute durch einen Treffer von "Elftal"-Angreifer Steven Berghuis (30) in Rückstand.
Rund 25 Zeigerumdrehungen später legte Ajax-Wirbelwind Mohammed Kudus (22) nach. Zwar verkürzte Glasgow-Kapitän James Tavernier (31) kurz vor Ende der Partie (87. Minute), doch die prompte Antwort des eingewechselten Francisco Conceição (19, 89.) ließ den Abend in die Annalen des 30-jährigen Champions-League-Wettbewerbs eingehen.
Der EL-Finalist der vergangenen Spielzeit stieß damit übrigens Dinamo Zagreb vom dornigen Verlierer-Thron. Der kroatische Serienmeister beendete die CL-Saison 2011/12 ebenfalls mit sechs Pleiten, schloss die Gruppenphase allerdings "nur" mit einer Tordifferenz von -19 (3:22) ab.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen. "Einfach die Schlechtesten", titelte beispielsweise die Scottisch Sun nach dem Debakel.
Kapitän Tavernier zeigte sich im Anschluss einsichtig: "Wir wurden bestraft. Wir müssen daraus lernen. Wir sind uns selbst nicht gerecht worden. Wir haben den Fans nicht gegeben, was sie wollten."
Titelfoto: ANDY BUCHANAN/AFP