Alexandra Popp überragt mit Doppelpack und führt DFB-Frauen ins EM-Finale!

Milton Keynes (England) - Sie machte den Unterschied! Die DFB-Frauen haben das Halbfinale der Europameisterschaft gegen Frankreich dank eines Doppelpacks von Alexandra Popp für sich entschieden und stehen nach dem 2:1 (1:1)-Sieg im Endspiel.

Einfach überragend in Form: Alexandra Popp (l.) ist hier schneller am Ball und schießt zum 1:0 für Deutschland ein.
Einfach überragend in Form: Alexandra Popp (l.) ist hier schneller am Ball und schießt zum 1:0 für Deutschland ein.  © FRANCK FIFE/AFP

Nun heißt es: auf nach Wembley! Popp, die Kapitänin, erzielte bereits ihr fünftes und sechstes Tor im fünften Turnierspiel. Damit fordert der Rekord-Europameister Deutschland in Londons legendärem Stadion am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) Gastgeber England.

Die DFB-Frauen setzten ihre Siegesserie mit einem erneut starken Auftritt fort. Vor 27.445 Zuschauenden kassierte das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zwar den ersten Gegentreffer überhaupt im Turnier -ausgerechnet durch ein unglückliches Eigentor von Keeperin Merle Frohms (44.) nach der Führung durch Popp (40.), die in der zweiten Halbzeit per Kopf (76.) dann aber erneut für ausgelassenen Jubel bei der deutschen Mannschaft sorgte.

Im bereits mit knapp 90.000 Fans ausverkauften Wembley-Stadion erwartet den zweifachen Weltmeister nun eine grandiose Kulisse. Die Lionesses träumen vom ersten internationalen Titel überhaupt, die deutschen Frauen vom neunten EM-Triumph.

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Eine Videobotschaft von Jürgen Klopp hatte Voss-Tecklenburg noch in die Spielbesprechung einfließen lassen - und für zusätzliche Motivation gesorgt. "Jetzt weiß man, dass ich eine bestimmte Art von Fußball mag", sagte Liverpools Star-Trainer da. "Und dementsprechend könnt ihr euch vorstellen, dass ich euren Fußball liebe."

Startelf von Deutschland für das EM-Halbfinale gegen Frankreich

Anfangsformation von Frankreich für das EM-Halbfinale gegen Deutschland

Alexandra Popp entscheidet das spannende Spiel zugunsten der DFB-Frauen

Wuchtiger Ausgleich: Die französische Angreiferin Kadidiatou Diani (2.v.l.) zieht ab und trifft mithilfe des Rückens von DFB-Keeperin Merle Frohms (nicht im Foto) zum 1:1.
Wuchtiger Ausgleich: Die französische Angreiferin Kadidiatou Diani (2.v.l.) zieht ab und trifft mithilfe des Rückens von DFB-Keeperin Merle Frohms (nicht im Foto) zum 1:1.  © Adrian DENNIS/AFP

Nach dem Ausfall von Klara Bühl stürmte wie erwartet Jule Brand. Die 19 Jahre junge künftige Wolfsburgern kam somit zu ihrem ersten EM-Einsatz von Anfang an.

"Mein Team wird (...) das Stadion zum Feiern bringen und euch mit großartigem Fußball begeistern!", hatte Bayern-Angreiferin Bühl nach ihrem positiven Corona-Test gesagt.

Die deutsche Auswahl ging es aber erst mal vorsichtig an gegen grundsätzlich offensiv ausgerichtete Französinnen. Sara Däbritz, die in diesem Sommer von Paris Saint-Germain zu Olympique Lyon wechselt, sah viele bekannte Gesichter um sich herum im Mittelfeld und bemühte sich mit Lina Magull zunehmend erfolgreich um den Spielaufbau.

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Ein von Brand herausgeholter Freistoß brachte dann die erste Chance: Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin lenkte den Ball von Popp gerade noch um den Pfosten (22.). Vor den Augen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie DFB-Präsident Bernd Neuendorf und -Direktor Oliver Bierhoff übernahmen die deutschen Frauen immer mehr die Initiative.

Eine Flanke von Huth nutzte Popp aus kurzer Entfernung zum 1:0. Der Ausgleich fiel dann überraschend: Kadidiatou Diani traf den Innenpfosten, vom Rücken von Torhüterin Frohms prallte der Ball ins Netz. Mit dem Rückenwind des Ausgleichs startete Frankreich wieder frecher in die zweite Halbzeit. Die DFB-Auswahl hielt aber weiter gut dagegen - und suchte selbst immer wieder den Weg nach vorne.

Die Entscheidung: Alexandra Popp (r.) köpft in dieser Szene zum 2:1 für die deutschen Damen ein.
Die Entscheidung: Alexandra Popp (r.) köpft in dieser Szene zum 2:1 für die deutschen Damen ein.  © JUSTIN TALLIS/AFP
Alexandra Popp (l.) bejubelt ihr zweites Tor - und durfte sich später auch über den Einzug ins EM-Finale freuen!
Alexandra Popp (l.) bejubelt ihr zweites Tor - und durfte sich später auch über den Einzug ins EM-Finale freuen!  © Adrian DENNIS/AFP

Popp sorgte dann für allerbeste Stimmung unter den deutschen Fans. Der Treffer nach wuchtigem Kopfball wurde kurz von den Videoassistenten überprüft, blieb aber gültig. Die Schlussphase wurde für die DFB-Auswahl zum Nervenkrimi. Linda Dallmann vergab kurz vor Schluss die große Chance zum 3:1 (89.), ehe man die fünfminütige Nachspielzeit mit vollem Einsatz überstand und feiern durfte.

Titelfoto: Adrian DENNIS/AFP

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