DFB-Elf kommt nach Rückstand gegen Italien zurück und holt dank Joshua Kimmich Remis!
Bologna (Italien) - Unentschieden zum Auftakt! Die deutsche Nationalmannschaft ist am 1. Spieltag der Nations League nicht über ein 1:1 (0:0) gegen ein neu formiertes Italien herausgekommen.
Die Tore im voll besetzten Renato Dall'Ara erzielten Lorenzo Pellegrini zum 1:0 für die Heimelf (70. Minute) und Joshua Kimmich zum 1:1 für die Gäste (73.).
Italiens Trainer Roberto Mancini tauschte nach der 0:3-Niederlage im Cup of Champions am 1. Juni gegen Argentinien bis auf Gianluigi Donnarumma die komplette Mannschaft aus.
DFB-Bundestrainer Hansi Flick nahm im Vergleich zum 1:1 bei der Niederlande am 29. März hingegen "nur" fünf Wechsel vor. Niklas Süle, Benjamin Henrichs, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry durften für Nico Schlotterbeck, David Raum, Ilkay Gündogan, Jamal Musiala und Kai Havertz (alle Bank) ran.
So übernahmen die Gäste von Beginn an die Kontrolle und drängten die Hausherren in deren Hälfte zurück. Die erste richtig gute Chance hatte allerdings erst Gnabry, der zwei Italiener aussteigen ließ und aus spitzem Winkel abzog, doch Donnarumma wehrte den wuchtigen, aber unplatzierten Versuch mit den Fäusten ab (15.).
Auf der anderen Seite verzog Davide Frattesi bei seinem Länderspiel-Debüt deutlich (16.). Ohnehin fand die umgestellte Squadra Azzurra nach und nach besser in die Partie und machte der deutschen Mannschaft das Leben schwer. Das Geschehen fand nun hauptsächlich im Mittelfeld statt, Torraumszenen waren die Ausnahme.
Startelf von Italien für das Nations-League-Heimspiel gegen Deutschland
Deutschlands Anfangsformation für das Nations-League-Auswärtsspiel in Italien
Lorenzo Pellegrini schießt Italien gegen Deutschland verdient in Führung
Thomas Müller wurde geblockt (26.), Goretzka zielte zweimal zu hoch (26./36.). Zwischendurch wurde es immerhin einmal richtig eng. Gianluca Scamacca zog aus rund 20 Metern per Flachschuss ab, traf aber nur den linken Pfosten (35.)!
Vor dem italienischen Tor spielte Müller dann Goretzka frei, der aber zu lange zögerte und geblockt wurde, den zweiten Versuch setzte dann Leroy Sane drüber (38.). Daher blieb es zur Pause dieser ziemlich öden und einschläfernden Begegnung beim torlosen Remis.
Im zweiten Durchgang wurde es besser. Kurz nach Wiederanpfiff geriet eine Flanke für den auffälligen Scamacca einen Tick zu hoch, sodass der umworbene Stürmer von US Sassuolo das Leder nicht mehr aufs deutsche Gehäuse drücken konnte (47.). Einige Zeigerumdrehungen später fand er dann mit einem Drehschuss seinen Meister in Manuel Neuer (54.).
Allgemein waren die Platzherren nun das bessere Team. Doch Matteo Politano schlenzte vorbei (55.), ehe es hitzig wurde, weil Alessandro Florenzi Kimmich am Nacken packte und eine Rudelbildung auslöste, die sich allerdings schnell wieder zerstreute (61.).
Dann wurde die DFB-Auswahl für ihren bis dahin schwachen Auftritt im zweiten Abschnitt bestraft. Der dribbelstarke Joker und Debütant Wilfried Gnonto überlief Kehrer auf der rechten Angriffsseite und flankte scharf sowie flach durch den Fünfer, wo Pellegrini am zweiten Pfosten eingelaufen war und die Kugel aus Nahdistanz zum 1:0 über die Linie drückte (70.).
Joshua Kimmich gleicht fast im direkten Gegenzug für Deutschland gegen Italien aus
Es spricht für die Gäste, dass sie diesen Rückschlag nicht auf sich sitzen ließen und prompt antworteten.
Jonas Hofmann passte von der rechten Seite in die Mitte und schoss dabei Timo Werner an, von dem der Ball zu Kimmich prallte, der zielstrebig aus rund zehn Metern zum 1:1 in die rechte Ecke einschoss (73.).
Kurz darauf zielte der eingewechselte Gündogan zu mittig (78.). Nun war das DFB-Team kurzzeitig voll da. Donnarumma wehrte einen Schuss von Kimmich ab (80.), bevor viele Wechsel den Spielfluss entscheidend störten.
Deshalb kamen beide Mannschaften in der Schlussphase zu keinen gefährlichen Abschlüssen mehr. Dadurch blieb es in dieser insgesamt durchwachsenen Partie letztlich beim leistungsgerechten Remis.
Für Italien geht es am Dienstag (20.45 Uhr) gegen Ungarn weiter, während Deutschland parallel England empfängt.
Titelfoto: dpa/Federico Gambarini